Nach nur 20 Monaten - Rohbau des künftigen Amazon-Bürotowers in Friedrichshain ist fertig

Mi 12.10.22 | 15:08 Uhr
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Das Edge East Side Berlin vor dem Richtfest.(Quelle:dpa/C.Koall)
Video: rbb24 Abendschau | 12.10.2022 | Ulli Zelle | Bild: dpa/C.Koall

Nach gerade einmal 20 Monaten Bauzeit steht der Rohbau des künftig größten Hochhauses Berlins. Zum Richtfest am Mittwoch besuchte Bausenator Andreas Geisel (SPD) die Baustelle.

Der Bürotower, in dem nach Fertigstellung die Zentrale des US-Konzerns "Amazon" beheimatet sein soll, wird 140 Meter hoch. Es entsteht an der Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain, zwischen S-Bahn-Brücke und Mercedes-Benz-Arena. Das Gebäude soll noch bis Ende 2023 fertig gestellt werden.

Projekt im Bezirk umstritten, Geisel äußert sich zufrieden

Anwohnerinnen und Anwohner sowie Bezirkspolitiker kritisieren das Bauprojekt "Edge East Side berlin" seit Jahren. Unter anderem, weil sie dadurch ein Fortschreiten der Gentrifizierung im Bezirk befürchten. 2019 hatte der Bezirksstadtrat für Bauen in Friedrichshain-Kreuzberg, Florian Schmidt (Grüne), versucht, rechtlich gegen den Bau vorzugehen. Die Genehmigung exitistiert allerdings bereits seit Jahren.

Bausenator Andreas Geisel äußerte sich am Mittwoch beim Besuch des Richtfestes hingegen zufrieden. "Dort, wo jetzt noch Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter hoch über der Stadt arbeiten, erwartet uns bald auf einer öffentlichen Dachterrasse ein einzigartiger Ausblick auf Berlin", sagte Geisel.

Der Großkonzern Amazon will die meisten der 37 Etagen in dem Tower nutzen, mit rund 3.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Unternehmen ist allerdings nicht Bauherr des Projektes, sondern nur Hauptmieter. Errichtet wird der Turm vom Projektentwickler "Edge Technologies", einer Tochterfirma des niederländischen Immobilienunternehmens OVG Real Estate.

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15 Kommentare

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  1. 15.

    Da hat sich einer was gedacht: Hier haben wir eine Vorhangfassade aus Glas, die zum einen viel Licht in die Räume hinein lässt, zum anderen dahinter noch eine zweite Front mit Fenstern, die sich öffnen lassen sollen, ohne dass alles von den Tischen geweht werden würde.. Es jedem Recht machen kann man eh nicht.

  2. 14.

    Ja, es ist gut, dass mehr gut qualifizierten Menschen weitere Arbeitsplätze zukünftig zur Verfügung stehen werden. Wir brauchen weitere, clevere Köpfe und Steuerzahler in der Stadt. Mit Bürgergeld ohne Sanktion, also unbeschränkter Solidarität kommt Deutschland nicht weiter. Also bitte nicht nur auf der Strasse für mehr Toleranz und Weltoffenheit demonstrieren, sondern es auch einfach mal selbst vorleben.

  3. 13.

    Ja, hoffentlich durchmischen sich Berlin nun etwas schneller. Weltoffenheit, Toleranz etc. werden zwar immer gefordert. Wenn aber Neues entsteht, Beipiele gibt es ja zum Glück einige, sind die "Berliner" reflexartig dagegen. Noch bleibt Berlin hinter den eigenen Möglichkeiten in den zurückliegenden Jahrzehnten. Schade, ich glaube, Berlin kann mehr!

  4. 12.

    Respekt im Bau- und Kostenrahmen gebliebenes Bauprojekt in Berlin - da gibt es etlicheProjekte, die das nicht geschafft haben. Gut, sass Berlin in die Höhe baut statt weiter in die Breite zu bauen. Interessant wird wie die zusätzlichen Menschen zu ihrem Amazon-Arbeitsplatz kommen werden. Gut ist, dass die Dachterrasse ein neues öffentlich zugängliches Highlight für Berlin werden wird.

  5. 11.

    Leider wieder zuviel Glas und es passt da nicht hin ich sehe es jeden Tag wenn ich dran vorbei fahre.

  6. 10.

    Häuser müssen zunächst eine Funktion erfüllen. Das schränkt den Gestaltungsspielraum nun einmal erheblich ein.

  7. 9.

    Meine Einschätzung beruht nicht nur auf dem Bild, sondern bezieht sich v. a. auf die Animation. Sie bleibt selbstverständlich. Qualitätsvolle Architektur ist das nicht, das bekommt jeder Fünftklässler auch hin.

  8. 8.

    Wer sich die Animation des fertigen Gebäudes angesehen hat, erkennt leicht strukturierte Fassade, die sich damit durchaus von der 8/15-Archutektur anhebt. Dabei müssen ein Bürogebäude in erster Linie funktional zu sein, die Optik ist die Kür. Die Zeiten, in denen die Mächtigen zu Ihrem Wohlgefallen mit oft übertrieben verspielter Gestaltung zu beeindrucken versuchten, sind hierzulande vorbei.

  9. 7.

    In Canada das lesen und interpretieren deutscher Sätze noch nicht gelernt?
    Ich habe mit keinem Wort Amazon oder andere ausländische Investoren kritisiert. Ganz im Gegenteil ich freue mich für die Region, wenn die hier aktiv sind. Wenn Berlin die nicht möchte, gern nach Brandenburg.
    Aber das was auf dem Foto zu sehen ist, ist einfach nicht sehr anspruchsvoll für das zukünftig höchste Bürohaus der deutschen Hauptstadt. Auch das was man so an Werbebildern im Netz findet, macht die Sache nicht viel besser.
    Schuhkarton senkrecht viel mehr ist das nicht.
    Andere europäische Hauptstädte mit denen Berlin gern auf einer Stufe stehen möchte, haben da andere Ansprüche an solche Bauwerke.
    Sie nennen ja selbst ähnlich hässliche Beispiele in Berlin. Da reiht sich nun das nächste Objekt ein, nur das es weitläufiger zu sehen sein wird.

  10. 6.

    Hier schreiben also Architekten, die einen fast noch Rohbau beurteilen können.
    Ist ja wieder typisch für Berlin, dass man Investoren die man hier nicht haben will, ganz schnell wieder heraus ekelt.
    Berlin und dieses Land kann froh sein, dass hier in kürzester zeit überhaupt noch Investoren für Arbeitsplätze sorgen. Über 10% der Wirtschaft überlegt ernsthaft Deutschland aufgrund der enorm gestiegenen Kosten für immer zu verlassen.
    https://www.heise.de/tp/features/Energiekrise-Deutschland-droht-zum-Schlusslicht-in-Europa-zu-werden-7305355.html

    Oder man schaue sich vergleichsweise den Steglitzer Kreisel oder das ehemalige Postgiroamt in Kreuzberg an.

  11. 5.

    Als mit jedweden Schönheitsempfindungen in Einklang zu bringen ist dieser Bau ja nicht. Eher schon sieht es so aus, als wäre die Gestaltung mit geschlossenen Augen am Würfelbrett entstanden.

  12. 4.

    Bei allen Berliner Bürobauprojekten überlege ich woher die ganzen Büronutzer rekrutiert werden.
    N Teil sind sicher bereits aus/im Berliner Bestand, aber die Neuen werden sicher nicht vom Berliner Arbeitslosenmarkt stammen und werden selbst dann wohl auch aus dem EU-Raum oder weltweit stammen.
    Ein Fortschreiten der Gentrifizierung im Bezirk wird dadurch forsiert und sollte keinen Wundern, nicht mal dem Senat bzw. Bezirk.
    Und "Die Genehmigung exitistiert allerdings bereits seit Jahren." - nun ja, fast alle ausschließlich mit der selben Senats-Parteien-Zusammensetzung.
    Einfach reudig und eckelig all diese Bauprojekte.

  13. 3.

    Der architektonische Anspruch sieht auf dem Foto aber eher bescheiden aus. Um nicht zu sagen billig.
    Irgendein Projekt der 80er Jahre in einer New Yorker Schublade gefunden und nach Berlin geschickt.

  14. 2.

    "Doof, wenn es beim heiligen Sankt Florian neue Arbeitsplätze geben soll. Gut, dass er gescheitert ist."

    Schreiben ewig gestrige...
    Info von der heutigen Arbeitswelt: Arbeitsplätze für qualifizierte gibt es mehr als genügend. Genau die schafft dort Amazon, also kein wirklicher Mehrwert für den berliner Arbeitsmarkt oder gering Qualifizierte.

  15. 1.

    Doof, wenn es beim heiligen Sankt Florian neue Arbeitsplätze geben soll. Gut, dass er gescheitert ist.

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