Mitteilung der Berliner Polizei - Radfahrerin nach Unfall auf Bundesallee im Krankenhaus gestorben

Fr 04.11.22 | 11:26 Uhr
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Archivbild:Das Rad eines Fahrrades liegt am 31.10.2022 auf der Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf.(Quelle:dpa/P.Zinken)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.11.2022 | Peter Klinke | Bild: dpa/P.Zinken

Wenige Tage nach dem schweren Verkehrsunfall mit einem Betonmischer in Berlin-Wilmersdorf ist die 44-jährige Radfahrerin gestorben. Am Donnerstag war sie für hirntot erklärt worden.

Die 44-jährige Radfahrerin, die am Montag bei einem Verkehrsunfall in Berlin-Wilmersdorf lebensgefährlich verletzt wurde, ist am Donnerstagabend im Krankenhaus gestorben. Das hat die Berliner Polizei am Freitag mitgeteilt.

Die Frau war am Donnerstag für hirntot erklärt worden. Die Polizei hatte ihre vorherige Mitteilung, wonach die Radfahrerin bereits am Donnerstagvormittag gestorben sei, als falsch zurückgezogen. Die Frau werde weiterhin intensivmedizinisch betreut, so die Polizei am Donnerstag.

Ermittlungen zum Unfall und Stau dauern an

Zu dem schweren Unfall war es am Montagmorgen auf der Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf gekommen. Nach den bisherigen Ermittlungen war die Frau auf ihrem Rad und der 64-jährige Fahrer eines Lkw gegen 8:20 Uhr in Richtung Zoologischer Garten unterwegs gewesen. Zwischen der Nachodstraße und der Spichernstraße überfuhr der Lkw, ein Betonmischer, die Frau, die zuvor auf die Fahrbahn gestürzt war.

Während sich Rettungskräfte um die lebensgefährlich verletzte Frau kümmerten und der 64-jährige Lkw-Fahrer neben der Fahrerkabine stand, wurde dieser von einem zunächst Unbekannten mit einem Messer angegriffen und verletzt. Ein Verdächtiger wurde am Donnerstag festgenommen.

Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich um einen 48-jährigen Obdachlosen. Er wurde inzwischen in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Laut Polizei gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung bei dem 48-Jährigen. Der verletzte Lkw-Fahrer konnte inzwischen das Krankenhaus verlassen.

Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an. Überprüft wird auch, was genau zu dem Stau geführt hat, in dem ein spezielles Bergungsfahrzeug der Berliner Feuerwehr auf seinem Weg zum Unfallort steckenblieb. Die Feuerwehr macht für den Stau eine Blockade von Klima-Demonstranten der "Letzten Generation" verantwortlich.

Vorwurf der fahrlässigen Tötung wird überprüft

Die Polizei ermittelt gegen zwei 63 und 59 Jahre alte Klimaaktivisten wegen unterlassener Hilfeleistung beziehungsweise der Behinderung hilfeleistender Personen. Nach dem Tod der Radfahrerin werde geprüft, ab auch der Vorwurf einer fahrlässigen Tötung in Betracht komme, sagte eine Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft am Freitag.

Es werde eine Obduktion der Leiche der 44-Jährigen angeordnet, um zu klären, was konkret zu deren Tod geführt habe. Ein wesentlicher Punkt sei dabei die Frage der Kausalität und wem was zuzurechnen sei, erklärte die Sprecherin.

Das Landeskriminalamt (LKA) und ihre Behörde seien wegen der Komplexität des Falles und der vielen offenen Fragen früh in die Ermittlungen einbezogen worden, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Es sei noch zu früh, Angaben zum genauen Unfallhergang zu machen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 4. November 2022, 10 Uhr

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8 Kommentare

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  1. 8.

    Sehr traurig. Bemerkenswert, dass sich die Öffentlichkeit mehr für eine womögliche Behinderung der Ankunft des Rettungswagens zu interessieren scheint als für den vermutlichen Unfallverursacher. Radfahrende sind leider häufig Opfer von Unfällen mit LKWs. Haben wir uns daran schon gewöhnt?

  2. 7.

    Die Frau tut mir so leid.

  3. 6.

    Danke für Ihr offensichtliches Bemühen, vom Vorfall möglichst sachlich zu berichten - wie im vorausgegangenen Beitrag auch - und ihn nicht als Vorwand zu benutzen, um die Hysterie um LG zu schüren!

  4. 5.

    Den Angehörigen mein herzlichstes Beileid.
    Ich hoffe, dass die Unfallursachen und die Todesursachen so schnell wie möglich aufgeklärt werden. Sollte sich die Ermittlungsergebnisse dahin konkretisieren, dass die sogenannten "Aktivisten" durch ihre Aktion am Tod der Frau mitschuldig sind, dann muss von Seiten der Justiz die entsprechende Reaktion kommen.
    Das was von Seiten eines Mitgliedes dieser Gruppe über Twitter verbreitet wurde ist menschenverachtend und zeugt davon, dass, wie auch die Pressestatements dieser Gruppe, dass sie nur noch einen kleinen Schritt davon entfernt sind Gewalt gegen Menschen als gerechtfertigt anzusehen. Diese Gruppe hat den Boden eines vernünftigen Diskurs verlassen und schadet damit allen die sich für den Klimaschutz einesetzen!

  5. 4.

    Mein von Herzen kommendes Beileid für die Angehörigen der verstorbenen Frau! In allen anderen Dingen zu diesem Vorgang werden die Zeit, die Ermittlungen der Polizei und die Justiz zeigen, was tatsächlich komplett passiert ist. Ich hoffe, dass alle Menschen und Behörden aus diesem Unfall Rückschlüsse und Lehren ziehen, damit sich so etwas möglichst nicht wiederholen kann. Aber auch der Gesetzgeber ist gefragt, da hier eindeutig dringend Nachholbedarf bei der Erweiterung der Gesetze vonnöten ist.

  6. 3.

    Wie genau kam es zu dem Unfall? Diese Frage ist entscheident. Sie muss geklärt werden.

    Grundsätzlich brauchen wir viel mehr Präsenz von Verkehrspolizei auf Berliner Straßen um gefährliches und unachtsames Fahren aller Verkehrsteilnehmer zu minimieren.

  7. 2.

    Schrecklich!
    Es tut mir für die Familie so leid !

  8. 1.

    Hirntod bedeutet gestorben! Hirntote werden auch nicht mehr behandelt, sondern eventuell weiter beatmet, um eine Organentnahme für Spenderzwecke zu ermöglichen.

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