Amt für Statistik - Gender-Pay-Gap in der Region geringer als im Bundesdurchschnitt

Mo 30.01.23 | 12:50 Uhr
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Symbolbild: Die Figuren eines Mannes und einer Frau sitzen auf Geldmünzen (Quelle: dpa/Andrea Warnecke)
Audio: rbb 88,8 | 30.01.2023 | Andreas Marschner | Bild: dpa/Andrea Warnecke

Frauen haben im vergangenen Jahr in Berlin und Brandenburg durchschnittlich sechs bis zehn Prozent niedrigere Stundenlöhne erhalten als Männer. Die Lohnlücke ist damit deutlich kleiner als im Bundesdurchschnitt mit einem Verdienstunterschied von 18 Prozent, wie das Amt für Statistik am Montag mitteilte.

Frauen verdienten laut Behörde in Berlin durchschnittlich 22,54 Euro brutto pro Stunde, Männer im Schnitt 25,02 Euro. Dadurch ergebe sich eine Lohnlücke, der sogenannte Gender-Pay-Gap, von rund 10 Prozent. In Brandenburg fiel die Lohnlücke geringer aus. Frauen erhielten mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 18,58 Euro rund sechs Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen (19,71 Euro).

Junge Frauen verdienen mehr als junge Männer

Die größten Verdienstunterschiede wurden in der Altersgruppe der 45- bis 49-jährigen Beschäftigen ermittelt: Frauen in Berlin erhielten 17 Prozent weniger als Männer, Frauen in Brandenburg 15 Prozent weniger. Frauen unter 25 Jahren bekommen dagegen mehr Lohn als Männer gleichen Alters.

Laut Statistischem Bundesamt verringerte sich der geschlechterspezifische Verdienstunterschied über die Jahre. Im Jahr 2006 hatte er noch 23 Prozent betragen. Knapp zwei Drittel der erkannten Lohnlücke erklärt die Behörde mit höheren Teilzeitquoten und geringeren Gehältern in einigen frauentypischen Berufen.

Sendung: rbb88,8, 30.01.2023, 12:10 Uhr

19 Kommentare

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  1. 18.

    „Tom Tammer“ meint den „Andrea“-Kommentar #7.... liegt auch viel näher, das Falsche.

  2. 16.

    "danach in Teilzeit gehen will" Arbeitszeit ist das nächste Problem der Veröffentlichung. Es wird nur über den Vergleich der Mittelwerte der Stundensätze gesprochen und nicht über die Wochenarbeitszeit. Für das erzielte Einkommen ist aber der Stundensatz nur ein Teil der Wahrheit, da spielt die wirklich realisierte Gesamtarbeitszeit im Monat eine sehr wesentliche Rollen - weiterhin wäre auch die Auswirkung der Steuerklasse nicht zu vernachlässigen (wieviele Alleinstehende, evtl. sogar Alleinerziehende, sind in den Zahlen? - oder auch Splittarife).

  3. 15.

    Und es ist noch viel schlimmer: Wenn man von ca. 85,3% (?) Angleichung spricht, dann ist damit nicht gemeint: Die gleiche Einstufung (eher 2 Gehaltsgruppen drunter), nicht die höhere Stundenzahl, und nicht die ausbleibenden Beförderungen...
    Zum Artikel: Ist der GPG in den NBL deshalb geringer weil Männer schlechter verdienen? Ist das dann ein Hinweis darauf, was Arbeitgeber in der Regel machen um wettbewerbsfähig zu sein: Die Lohnsummen bleiben gleich und werden anders zugeteilt? Was passiert dann mit dem Familiennettoeinkommen wenn der Mann weniger verdient und die Frau zu gerne selbst das volle Babyjahr in Anspruch nehmen will und danach in Teilzeit gehen will?

  4. 14.

    Spricht auch mal jemand über die immer noch bestehende ungleiche Bezahlung nach Ost-und Westtarifen. Gibt nämlich auch noch in einigen Firmen.

  5. 13.

    Das liegt dann aber an der Lohn Gruppe und der dazugehörigen Tätigkeutsbeschreibung. Ist diese wirklich 100 Prozent gleich? Das glaube ich nicht.

  6. 12.

    Geht das auch in deutsch? Oder wo leben wir hier?

  7. 11.

    Da nur arithmetische Mittel angegeben sind, wäre eine Verteilung über die Altersklassen (absolut und nach Größe der Kohorte normiert und aufgeteilt nach Männern und Frauen interessant). Ist der Mittelwert auf die Anzahl Personen bezogen, welche einen Arbeitsvertrag haben oder ist der Mittelwert auf die Gesamtgröße der Gruppe bezogen (also inklusive aller ohne Arbeitsvertrag)? Zählt bei den Einkommen nur Einkommen aus Arbeit oder werden da auch Transferleistungen hinzugerechnet? Gibt es ein anderes Bild, wenn man die Statistik nach abhängigen und selbständigen Arbeitseinkünfen auswerten würde? Bitte etwas mehr Details, als nur die einfachen Mittelwerte. Erst, wenn man die Details kennt, kann man da auch gezielt etwas ändern.

  8. 10.

    Und genau deshalb ist diese wiederholte Diskussion auch vollkommen unsinnig. Man kann nicht wertschöpfende und soziale Berufe als Vergleich in einen Topf werfen und sich dann über angebliche Ungerechtigkeiten beschweren. Jeder in diesem Land hat die freie Berufswahl und viele Betriebe in Industrie und Handwerk würden Frauen gerne begrüßen. Es ist aber deren freier Wille, wenn sie sich für einen schlechter bezahlten Berufsweg entscheiden, weil der ihren Neigungen und Interessen mehr entspricht.

  9. 9.

    Bin mal gespannt, wenn plötzlich die Männer mit Millionengehältern auf irgendwelchen Elitenposten durch Frauen ersetzt werden, wer dann im Durchschnitt benachteiligt sein wird.
    Es nervt langsam, dass man als Mann ständig zu hören bekommt, man sei bevorteilt - nur weil irgendwelche Superreiche in Davos oder Konzernen Millionen auf dem Konto haben.
    Ich habe mich mein ganzes Leben durchgekämpft und Harz gearbeitet. Es nervt langsam.
    Der rbb sollte mal lieber ein Arm-Reich-Debatte führen.

  10. 8.

    Was ist der Grund für die Berichte darüber?
    Der GPG sagt, in der Art wie er erhoben wird, ja keine Benachteiligung aus. Die wäre auch verboten. Und man kann dagegen klagen.

  11. 7.

    Na, doch. Unsere Ingenieur:innen verdienen alle verschieden, obwohl sie die gleichen Qualifikationen und Tätigkeiten haben. Auch unsere Produktionsmanager:innen haben verschiedene Gehälter, obwohl sie annähernd die selben Aufgaben haben. Und wir sind auch an einen Tarif gebunden. Auch unsere Produktionsmitarbeiter:innen haben verschiedene Gehälter...

  12. 5.

    Es git kein Gender-Pay-Gap, das es zu bekämpfen gilt - die Unterschiede lassen sich leicht mit Berufserfahrung (bisherige Lebensarbeitszeit, fehlende Berufsjahre oder auch nicht) und der Berufs- und Studienfachwahl erklären.

  13. 4.

    Ich frage mich wo ihr die Stundenlöhne her habt. Welche Firma zahlt solche Bruttolöhne?

  14. 3.

    Der Gender-Pay-Gap ergibt sich ja auch nicht unterschiedlichen Löhnen für gleiche Arbeit, daher ist es auch keine Frage von Tarifverträgen. Die Differenz ergibt sich aus der Gesamtheit aller Einkommen unabhängig von Branche und Arbeitszeit. Der letzte Absatz deutet es mit den Stichworten "Teilzeit" und "frauentypische Berufe" an.

  15. 2.

    Aber wenn Arbeitsjahre fehlen, dann kommt halt auch die nächste Tarifstufe später im Leben. Man könnte die ganze Statistik ja mal nach gleichen Arbeitsjahren nebeneinander legen.

  16. 1.

    Also ich kenne immer noch keinen Tarifvertrag der unterschiedliche Löhne für Männer und Frauen vorsieht. Es heißt doch immer noch gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder irre ich mich da?

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