Vorfall in Berlin-Hohenschönhausen - Ukrainerin in Flüchtlingsunterkunft getötet - Ehemann angeklagt

Di 14.02.23 | 15:01 Uhr
Ein Polizeiauto fährt mit Blaulicht zu einem Einsatz (Bild: dpa/Monika Skolimowska)
Bild: dpa/Monika Skolimowska

Gut vier Monate nach dem gewaltsamen Tod einer ukrainischen Frau in einer Berliner Flüchtlingsunterkunft hat die Staatsanwaltschaft den Ehemann angeklagt. Sie geht davon aus, dass der 50-Jährige seine Frau im vergangenen Oktober erstochen hat, weil diese ihm kein Geld aus der Haushaltkasse geben wollte.

Ein Streit darüber sei eskaliert und der Mann habe mit einem Messer gezielt in Richtung des Herzens der 44-Jährigen zugestochen, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Der Familienvater soll wegen Totschlags vor das Landgericht Berlin kommen.

Kinder wurden Zeugen des Vorfalls

Das Paar war nach früheren Angaben des Berliner Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Die beiden gemeinsamen Töchter im Alter von damals sechs und 17 Jahren mussten das Geschehen am 1. Oktober 2022 in der Unterkunft in Alt-Hohenschönhausen mit ansehen. Die Ältere holte nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch Hilfe. Wiederbelebungsmaßnahmen seien jedoch erfolglos geblieben. Die 44-Jährige sei aufgrund der massiven Verletzungen durch den Messerstich noch am Tatort gestorben.

Die Kinder des Paares kamen nach früheren Angaben in die Obhut des Jugendamtes. Der beschuldigte 54-Jährige wurde festgenommen und kam in Untersuchungshaft.

Sendung: rbb24 Abendschau, 14.02.2023, 19:30 Uhr

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