Bilanz zur Kontrolle an Bahnhöfen - Bundespolizei beschlagnahmt Messer, Schlagstöcke und ein Skalpell

So 26.03.23 | 13:05 Uhr
Bundespolizisten beobachtent im Bahnhof Gesundbrunnen Reisende. Die Polizeibeamte kontrollieren bis zum frühen Samstagmorgen in den Bahnhöfen Reisende. (Quelle: dpa/P. Zinken)
Video: rbb24 Abendschau | 26.03.2023 | M. Castro | Bild: dpa/P. Zinken

An Berliner Bahnhöfen kommt es laut Bundespolizei immer wieder zu Gewalt. Am Wochenende haben deshalb Beamte an vier Bahnhöfen Kontrollen durchgeführt. Dabei fanden die Ermittler 26 gefährliche Gegenstände, Drogen und eine vermisste Person.

Bei Kontrollen an mehreren Berliner Bahnhöfen sind 26 Verstöße gegen das dort geltende vorübergehende Verbot zum Mitführen gefährlicher Gegenstände festgestellt worden. In den beiden Nächten zu Samstag und zu Sonntag hätten Menschen unter anderem diverse Messer (elf), Reizstoffe (acht), sowie potentielle Schlag- und Stichgegenstände (darunter zwei Teleskopschlagstöcke, ein Elektroimpulsgerät und ein Skalpell) bei sich gehabt.

Bei den überwiegend männlichen Personen (nur eine 19-jährige Frau unter den 26 Personen) handelte es sich mehrheitlich um deutsche Staatsangehörige (19 Personen). Die Gruppe der Personen im Alter bis 20 Jahre (zwölf Personen) war zahlenmäßig Spitzenreiter, gefolgt von zehn Personen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren.

Hintergrund: Viel Gewalt an Bahnhöfen

Das Verbot galt an diesem Wochenende jeweils von 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr morgens auf den Bahnhöfen Gesundbrunnen, Ostkreuz, Warschauer Straße und Südkreuz.

Nach einer ersten Auswertung kontrollierte die Bundespolizei im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewaltdelikten mehr als 930 Personen.

Bei den Kontrollen deckten die Beamten eine Reihe weiterer Straftaten auf, in den meisten Fällen ging es dabei um Drogen (27 Fälle). Des Weiteren ergaben die Kontrollen auch 28 sogenannte Fahndungstreffer. Hier griffen die Einsatzkräfte etwa einen vermissten Jugendlichen auf und vollstreckten drei Haftbefehle wegen Bedrohung, Körperverletzung und Erschleichen von Leistungen.

Zuletzt hatte die Bundespolizei so ein Verbot 2018 verhängt und in den entsprechenden Nächten zahlreiche gefährliche Gegenstände beschlagnahmt. Zum Hintergrund des Einsatzes erklärte die Bundespolizei, dass Gewalt an Bahnhöfen ein "bedeutsames Kriminalitätsphänomen" darstelle.

Sendung: rbb 88.8, 25.03.2023, 16:00 Uhr

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