Dreitägiger Staatsbesuch - König Charles mit militärischen Ehren am Brandenburger Tor empfangen

Mi 29.03.23 | 16:33 Uhr
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König Charles III. von Großbritannien (l) wird am Brandenburger Tor von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit militärischen Ehren begrüßt, Foto: Kay Nietfeld/dpa
Video: rbb24 | 29.03.2023 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: Kay Nietfeld/dpa

Der britische König Charles III. ist am Mittwoch mit seiner Frau Camilla am Flughafen BER gelandet. Bundespräsident Steinmeier empfing das Paar am Brandenburger Tor. Der dreitägige Besuch wird Charles auch nach Brandenburg führen.

  • Britisches Königspaar besucht für drei Tage Deutschland
  • Begrüßung mit militärischen Ehren am Brandenburger Tor
  • Empfang und Staatsbankett in Schloss Bellevue

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den britischen König Charles III. am Mittwoch mit militärischen Ehren am Brandenburger Tor in Berlin empfangen. Gemeinsam schritten sie auf dem Pariser Platz im Zentrum der Hauptstadt auf dem roten Teppich eine Ehrenformation der Bundeswehr ab. Begleitet wurden sie bei der Zeremonie von Charles' Ehefrau Camilla und Steinmeiers Frau Elke Büdenbender.

Zuvor waren Charles und Camilla auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Brandenburg gelandet. Dort wurden sie unter anderem mit 21 Salutschüssen sowie Überflügen von zwei Eurofightern begrüßt, bevor sie in einem Konvoi im gepanzerten Bentley weiter zum Brandenburger Tor fuhren, wo teils seit Stunden zahlreiche Neugierige auf die royalen Gäste warteten.

Nach der Zeremonie am Brandenburger Tor gab Steinmeier einen Empfang zum Thema Energiewende und Nachhaltigkeit für Charles in Schloss Bellevue. Dort fand am Abend außerdem ein offizielles Staatsbankett zu Ehren des britischen Monarchen statt.

König Charles III. von Großbritannien und Königsgemahlin Camilla kommen am Flughafen an. (Quelle: dpa/Jens Büttner)
König Charles III. und Camilla wurden am Flughafen mit Saluschüssen begrüßt. | Bild: dpa/Jens Büttner

Die Begrüßung mit militärischen Ehren - ein uraltes Ritual mit militärischer Ehrenformation und den beiden Nationalhymnen - findet sonst am Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten, statt.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender begleiten Charles und Camilla bis Freitag auf ihren Stationen in Berlin, Brandenburg und Hamburg. Der Besuch gilt auch als politisch bedeutsam: Es ist die erste Auslandsreise des neuen Königs noch vor seiner Krönung am 6. Mai. Drei Jahre nach dem Brexit soll die Visite die britische Verbundenheit mit Deutschland und Europa zeigen.

Warten seit den frühen Morgenstunden

Bereits Stunden vor der Ankunft des Königspaares hatten sich viele Menschen rund um den Pariser Platz versammelt. Dutzende harrten stundenlang vor den Absperrungen aus, später wurden es immer mehr. Die ersten kamen nach eigenen Aussagen vor 7 Uhr an die Absperrungen am Pariser Platz.

"Mehr als 300 Besucherinnen und Besucher warten derzeit vor dem Kontrollzelt. Dort werden alle Personen und ihre mitgebrachten Taschen gescannt", twitterte die Polizei am Nachmittag. Einige Menschen haben britische Fahnen oder Fähnchen dabei.

Zahlreiche Menschen warten auf Einlass am Brandenburger Tor vor dem Deutschlandbesuch des britischen Königs Charles III. (Quelle: dpa/M. Kappeler)Schon Stunden vor der Ankunft des britischen Königspaares standen ihre Fans Schlange.

Unmut über Toiletten-Situation

Etwa 1.500 Zuschauer sollen in den abgesperrten Bereich eingelassen werden. In einem eigens aufgestellten Zelt auf der Straße Unter den Linden wurden die Menschen und ihre Taschen wie am Flughafen durchleuchtet. Begleitet von Polizisten ging es danach in kleinen Gruppen zum Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor, wo sich auf beiden Seiten die Zuschauerbereiche befinden. In der Mitte sollte das militärische Zeremoniell für den Empfang stattfinden.

Unmut kam zwischenzeitlich bei den Zuschauern innerhalb der Absperrungen auf, weil es zunächst keine Toiletten gab. Eine Frau wurde von Polizisten ins Hotel Adlon geleitet. Andere Besucher beschwerten sich bei der Polizei, die nach Lösungen suchte.

900 Polizisten im Einsatz

Der Sicherheitsaufwand während des Staatsbesuchs ist insgesamt enorm. Rund 900 Berliner Polizisten sind allein am Mittwoch im Einsatz. Einer Polizeisprecherin zufolge wurde rund um das Luxushotel Adlon am Brandenburger Tor, wo das Königspaar wohnt, großräumig abgesperrt. Auch im Regierungsviertel standen Gitter für die Termine der Royals im Schloss Bellevue, im Bundeskanzleramt und im Bundestag.

Das Königspaar selbst wird geschützt von Spezialeinheiten des deutschen Bundeskriminalamts und Leibwächtern aus Großbritannien. Auch zahlreiche Sprengstoff-Spürhunde werden eingesetzt, um Orte und Fahrzeuge zu untersuchen.

Spinattörtchen und Backpflaume für Charles III.

Nach den militärischen Ehren lud Steinmeier den Staatsgast am Mittwochnachmittag zu einem Empfang mit Experten zu Energiewende und Nachhaltigkeit. Umwelt- und Klimaschutz sowie der ökologische Landbau sind für Charles seit Jahrzehnten Themen von besonderem Interesse.

Am Abend stand ein Staatsbankett mit rund 130 Gästen auf dem Programm. Zugesagt hatten die früheren Bundespräsidenten Horst Köhler und Joachim Gauck sowie Altkanzlerin Angela Merkel, sowie die heutigen Präsidenten von Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht. Prominente wie Architekt David Chipperfield oder Campino, Frontmann der Band Die Toten Hosen, standen ebenfalls auf der Gästeliste.

Steinmeiers Koch Jan-Göran Barth hatte eine vegetarische und eine nicht-vegetarische Variante des Vier-Gänge-Menüs vorbereitet. Es wurden unter anderem Spinattörtchen und Backpflaumen serviert. Auf Champagner wurde verzichtet; dafür wurde mit Weinen aus Deutschland und regionalen Schaumweinen angestoßen.

Erster Staatsbesuch "ein sehr bedeutender Schritt"

Charles wurde nach dem Tod seiner Mutter Queen Elizabeth II. im September König. Er kennt Deutschland gut. Schon etwa 40 Mal war er hier. Trotzdem sei der Staatsbesuch ein Neustart der Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU, sagte der deutsche Botschafter in London, Miguel Berger, der BBC. "Wir sehen es als sehr bedeutenden Schritt an, dass er seinen ersten Staatsbesuch noch vor der Krönung macht."

Live im RBB

Während des Besuchs von Charles III. gibt es drei Sondersendungen:

Mittwoch, 29.03.:
14:05 - 16:30 Uhr

ARD-Sondersendung unter anderem mit Eindrücken von den militärischen Ehren am Brandenburger Tor für King Charles III. und seinem Empfang im Schloss Bellevue.

Donnerstag, 30.03.:
11:30 - 13:00 Uhr

Phoenix überträgt live die Rede des englischen Königs im deutschen Parlament, der rbb zeigt die Sendung ebenfalls.

Donnerstag, 30.03.:
20:15 - 20:30 Uhr

rbb24 Spezial zum Königsbesuch in Berlin und Brandenburg

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.03.2023, 19:30 Uhr

24 Kommentare

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  1. 23.

    Dieser Mann ist das was er ist: ein hoher Vertreter eines europäischen Landes und als solcher gefälligst ehrenvoll zu empfangen! Das es hier wieder einige gibt, die sich wieder zu irgendwelchen Wächtern von irgendwelchen Ansichten aufspielen ist nur wieder eins: PEINLICH!
    Dieser Mann hat sich nicht an die Macht geputscht oder ist durch Geldgeschäfte (an die er sich dann nicht mehr erinnert) an seinen Posten gekommen! NEIN, die Briten wollen das so, und zwar durch alle Gesellschaftsschichten hindurch, und das haben wir zu akzeptieren!
    Aber vielleicht sind die Nörgler hier ja auch bloß neidisch auf die Briten, weil es in D eben niemanden gibt, der so dermaßen von der Bevölkerung respektiert und auch verehrt werden würde wie Charles in GB ???
    Und ja, EINIGE Briten sehen das anders - aber eben nur EINIGE!

  2. 22.

    Unsere Leute möchten für ihre Arbeit 300€ mehr,damit sie ihre Rechnungen bezahlen können,,geht nicht!,,,,,,,
    Aber Geld für so einen Zirkus rauswerfen,wo eine Übernachtung 20000,00€×3 kostet,ohne das andere drumherum,mein Gott,wieviel Schulen,Kindergärten,Spielplätzen,oder sozial schwache Menschen, hätte man da überstürzen können,nein,unsere xxxxx,muss mal wieder auf Steuerzahler Kosten,luxuriös dinieren,,,,ist das ok?
    DENKT MAL DARÜBER NACH,,,,,,IM DIESEM SINNE......

  3. 21.

    Was für ein unnötiger Zirkus und ohne jeder Bedeutung.
    Schade um die Steuergelder.

  4. 19.

    Endlich mal ein respektvoller Kommentar, dem ich mich gerne anschließen möchte!

  5. 18.

    Selbstverständlich hat er eine demokratische Legitimation. Die Gesetze sehen eine parlamentarische Monarchie vor. Diese kann jederzeit per Gesetz beseitigt werden. Eine Mehrheit im Parlament ist aber nicht in Sicht.

  6. 17.

    umm energiewende & zwei eurofighter zum hallo sagen...

  7. 16.

    Wie kann es denn eigentlich sein, dass Sicherheitskräfte Kameraleute wegschicken und deren Sicht behindern, während das Social Media-Team der Berliner Polizei in die erste Reihe darf, um bessere Bilder zu machen? Die Polizei soll schützen und nicht den Medien Konkurrenz machen. Das sollte Konsequenzen haben.

  8. 15.

    Ich schätze sehr seine Aktivitäten im Bereich ökologische Landwirtschaft, Naturschutz und vielfältige Veröffentlichungen/Projekte. Er ist damit populär, nicht nur in UK. Willkommen in Berlin!

  9. 14.

    God save the king

  10. 12.

    >"Wer auf seiner Monarchie besteht kann kein Demokrat sein."
    Diese Monarchie möchte das Volk dort auf der Insel! Wenn die das nicht mehr wollten, wären die schon weg per Volksentscheid. Zumal sich das Königshaus dort den demokratischen Gepflogenheiten des Landes ergibt, bzw. sich in den letzten 150 Jahren anpassen musste. Bei royalen Entscheidungen muss immer das Parmalent zustimmen. Z.B. welche Stellung nun Camilla in diesem ganzen Gefüge einnimmt. Alleinherrscher sind die Royals in UK schon lange nicht mehr. King Charles III ist bei denen in etwa das, was bei uns der Bundespräsident ist: Good Will, winke winke, tröstende Worte, ein bissl Pomp und Show für Volk. Nur Gesetze darf er nicht verweigern wie unser Bundespräsi.

  11. 11.

    Konnten Sie ihm nicht die Hand schütteln oder warum sind Sie jetzt so bockig/beleidigend?

  12. 10.

    Der "Zirkus" wird bei jedem Staatsbesuch gemacht.....dieser "Zirkus" erfreut viele Menschen also tief durchatmen und anderen ihren Spaß gönnen.

  13. 9.

    Schickte den Vogel und Ehebrecher wieder nach hause. Da gehört er hin. Hier vergeudet er nur unsere Zeit und unser Geld. Wer auf seiner Monarchie besteht kann kein Demokrat sein. Ergo: und Tschüss!

  14. 8.

    Was soll dieser Zirkus??? Andere Staatsoberhäupter werden wie es sich gehört auf dem Flughafen und im Präsidentensitz empfangen. Mehr hat so ein machtloser Grüßonkel wie Charles Windsor auch nicht verdient. Zumal der ja nicht einmal irgendeine kleinste demokratische Legitimation besitzt. Der ist ungewählt!

    Ich hoffe doch sehr, dass das UK oder Charles Windsor selbst diese alberne Zirkusshow bezahlt. Anderfalls müssten diejenigen gefälligst dringend Eintritt zur vollen Kostendeckung zahlen, sie sich dieses Schauspiel ansehen! Bundesrepublikanisches Steuergeld wir ja wohl hoffentlich nicht verschwendet. Kein Cent mehr als für jedes andere Staatsoberhaupt!

  15. 7.

    Ich finde Charles cool und auch Camilla ist äußerst sympathisch . Ich hoffe die beiden haben heute ein schönes Staatsdinner mit Campino und Mobsi Mabuse :-) Welcome King Charles....

  16. 6.

    1. Wilhelm, warum sind sie sooo pessimistisch, früher waren die Straßen voll mit West Berliner wenn die Queen Elisabeth nach Berlin kam. Für West Berlin waren es nicht nur Freunde sondern auch Schutzmacht, eine von vier. Heute ist es nicht mehr möglich offen und ohne Absperrungen durch die Stadt zu fahren oder gehen, leider! Es ist doch gute das Berlin so hohen Besuch bekommt, ansonsten gibt es doch nur noch Gejammer und Pessimismus. Also gute Werbung für Berlin, wenn alles klappt!!

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