Vorläufige Daten der Polizei - Zahl der Fahrraddiebstähle in Berlin wieder deutlich gestiegen

Do 23.03.23 | 13:54 Uhr
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Symbolbild:Ein zurückgelassenes Hinterrad von einem Fahrrad steht nach einem Fahrraddiebstahl an einem Fahrradständer.(Quelle:dpa/M.Gerten)
Video: rbb24 Abendschau | 23.03.2023 | Julia Kubowicz | Bild: dpa/M.Gerten

Mit knapp 27.000 Fahrrädern sind in Berlin so viele gestohlen worden wie seit Jahren nicht mehr. Besonders häufig betroffen waren Bezirke im Innenstadtbereich. Die Aufklärung dieser Straftaten bleibt schwierig.

Die Polizei hat im vergangenen Jahr in Berlin wieder deutlich mehr gestohlene Fahrrader registriert. Auf 26.833 angezeigte Diebstähle kam die Polizei in einer vorläufigen Statistik, wie aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Vasili Franco hervorgeht. Das sei etwa das Niveau der letzten Jahre vor Corona, hieß es. Die Aufklärungsquote lag mit 3,9 Prozent noch niedriger als zuvor. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" [Bezahlinhalt] berichtet.

Die Zahl der 26.833 registrierten Diebstähle stammt aus einer aktuellen Eingangsstatistik der Polizei, die endgültige Kriminalstatistik (PKS) des Jahres weist meist noch höhere Zahlen aus. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass auch diese Zahl letztlich deutlich höher sein wird. Im Corona-Jahr 2021 war die Zahl der Anzeigen wegen gestohlener Räder in der PKS auf knapp 25.500 gesunken, den niedrigsten Stand seit langem.

Mitte ist Hochburg der Fahrraddiebstähle

Die meisten Fahrräder werden in den Innenstadtbezirken gestohlen, weil dort mehr Radfahrer unterwegs sind als am Stadtrand. Organisierte Diebe sind dort zum Teil gezielt unterwegs, dazu kommen spontane Diebstähle.

Im Bezirk Mitte wurden knapp 4.400 Diebstähle angezeigt, in Friedrichshain-Kreuzberg waren es 4.000. Marzahn-Hellersdorf kommt dagegen auf nur 684 Fälle. Die Gebiete mit den meisten Diebstählen waren Alt-Treptow (270), der Wrangelkiez in Kreuzberg (248) und der Alexanderplatz mit Umgebung (222).

Weil Fahrräder immer mehr Geld kosten und vor allem teure Räder, darunter auch E-Bikes, gestohlen werden, lag der durchschnittliche gemeldete Schaden inzwischen bei 1.047 Euro. Insgesamt kam so laut Polizei eine Schadenssumme von 29,3 Millionen Euro zusammen.

Hotspot-Warnungen per App

Der Grünen-Innenpolitiker Franco forderte, die Polizei müsse "viel entschlossener handeln" und mehr Druck machen. "Dazu müssen Schwerpunkteinsätze auch durch verdeckte Ermittler an den bekannten Hotspots deutlich ausgeweitet werden." Besonders der organisierte Fahrraddiebstahl müsse "endlich als solcher erkannt und wirksam bekämpft werden". Das habe bei der Polizei noch lange nicht die nötige Priorität, bei Opfern von Diebstählen gebe es "Enttäuschung und Frust".

Weil die Diebstähle tatsächlich oft nicht einfach aufzuklären sind, setzt die Polizei stark auf Prävention und fordert Radfahrer auf, gute Schlösser zu verwenden und Räder immer an Ständer oder Laternen anzuschließen. Rund 8.000 Räder wurden im vergangenen Jahr über Rahmennummern registriert, damit sie ihren Besitzern zugeordnet werden können, wenn Diebe auffliegen.

Außerdem veröffentlicht die Polizei ständig aktuelle Daten zu den Diebstählen mit den entsprechenden Orten. Daraus entstanden einige private Internetseiten und Apps, aus denen sich herauslesen lässt, ob man sich mit seinem Rad gerade an einem Diebstahl-Hotspot befindet.

Sendung: Fritz, 23.03.2023, 14:30 Uhr

39 Kommentare

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  1. 39.

    "Zu Ihrer Äußerung was Fußgänger angeht, es gibt keine radikalen Fußgänger in Berlin, sondern nur radikale Radfahrer. "

    Das ist kein Hass, echt jetzt? Es sind solche Betonköpfe von vorvorgestern die den Verkehr in Berlin lebensgefährlich machen, für ALLE Verkehrsteilnehmer.

    Wie man ausgerechnet beim Thema Diebstahl gegen Radfahrer hetzen kann bleibt mir unbegreiflich.

  2. 38.

    Andreas:
    "Antwort auf [Thomas] vom 24.03.2023 um 10:16
    Thomas wer hat von der Pflicht gesprochen, sein Auto gegen Diebstahl zu versichern."

    Na, wer wohl?
    Antwort: SIE!

    SIE haben in Ihrem Kommentar #22 vom 23.03.2023 | 19:52 Uhr geschrieben:
    "Richtig erfasst, Autos sind versichert und werden bei Diebstahl ersetzt."

    Andreas:
    "Und ey, sie haben ja was gelernt in punkto Haftpflichtversicherung."

    Das kann man Ihnen aber leider nicht unterstellen.

  3. 37.

    Andreas:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 23.03.2023 um 20:57
    Also Immanuell oder Alfred E. Neumann, wenn Ihr Auto nicht versichert ist, dürfen Sie ja damit auch nicht am Straßenverkehr teilnehmen."

    Also Andreas, wenn Sie hier die Kommentare richtig gelesen hätten, dann wüssten Sie, dass es hier um die Diebstahlversicherung und nicht um die Haftpflichtversicherung geht. Wer lesen kann, ist im Vorteil!

  4. 36.

    Also erstens sind das keine ewig gestrigen Anschuldigungen, zweitens ist eine Fahrerflucht eine Straftat und zu schnell fahren eine Ordnungswidrigkeit und drittens hat das nichts mit Hass zu tun.

  5. 35.

    Thomas wer hat von der Pflicht gesprochen, sein Auto gegen Diebstahl zu versichern.
    Und ey, sie haben ja was gelernt in punkto Haftpflichtversicherung.

  6. 34.

    Fragt sich nur wer den fast 50 Jahre alten, durchgerosteten LT noch klauen will?

    Sie machen sich lustig, statt konstruktiv zu diskutieren. Schade eigentlich. Fahrraddiebstahl, besonders gewerblicher, ist kein Kavaliersdelikt worüber man sich lustig machen sollte.

    Auch die Polizei nimmt Fahrraddiebstähle nicht ernst, der Schaden ist enorm. So ist die Politik gleich mehrfach aufgefordert sich des Thema zu widmen und Druck auf die Polizei auszuüben. Aber auch sichere Abstellmöglichkeiten zu schaffen, z.B. mit bewachten Fahrradparkhäusern und sicheren Abstellmöglichkeiten.

    Das geht manchmal recht einfach, wenn man nur will. In einigen "Kreuzberger Bügel" befinden sich jetzt Stahlseile.

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/jetzt-werden-eben-die-bugel-geknackt-5387314.html

  7. 33.

    Gute Schlösser erschweren übrigens auch bei Kfz den Diebstahl:
    https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2022/2022_10/dpa/219689675-1-1.jpg

  8. 32.

    Ich habe neulich ein Autofahrer gesehen, der bei rot über die ampel ist.

    Nach ihrer Logik sind jetzt alle Autofahrer rowdies. Bitte weniger Anekdoten und mehr Evidenz.

  9. 31.

    Sie langweilen mit diesen ewig gestrigen Anschuldigungen.

    Ich gehe davon aus, sie sind noch nie zu schell gefahren? Sie stehen auch nie nur mal kurz im parkverbot? Ja, auch das sind Verlehrsregeln an die man sich halten muss und keine bagatellen.

    Ja, es gibt Idioten auf dem Rad, aber die gibt es auch zu Fuß und im Auto.

    Wäre nett, wenn Sie beim nächsten Kommentar ihren Hass zu hause lassen könnten und etwas differenzierter Denken mögen.

    Danke

  10. 30.

    Es gibt keine Pflicht, sein Auto gegen Diebstahl zu versichern(Teilkasko), nur die Haftpflichtversicherung muß man haben.
    Könnte man wissen...

  11. 29.

    Fast richtig. Es sind 15er Maul- oder Ringschlüssel. Richtig ist sein Rad mit min. 2 Schlössern zu sichern. Möglichst mit 2 verschiedenen, z.B. den Rahmen mit einem Panzerkabelschloß oder Gelenkschloß und die Laufräder zusätzlich mit einem guten (!) Spiralkabelschloß, da flexibler.

    Erstere liegen bei ca. 100 €, gute Spiralkabelschlösser bei ca. 60 €. So ein Test wäre doch etwas für den rbb Super.Markt, ansonsten kann man sich an die Empfehlungen der Versicherer halten.

    GPS-Tracker helfen wenig, zum einen ist eine permanente Stromversorgung notwendig, zum anderen sendet das Sigal nicht wenn das Rad in einem Keller, Wohnung oder Tiefgarage steht.

    Bei teueren Rädern kommen meist Laufräder mit Schnellspannachsen zum Einsatz, die man noch zusätzlich mit einem Produkt aus Berlin sichern kann, macht noch einmal ca. 50 €.

    Und zu guter Letzt man sollte die dummen Kommentare der Fahrradhasser hier einfach ignorieren.

  12. 28.

    Da ist jemand zu oft beim Lügen erwischt worden, so dass er sich in seiner Panik keinen neuen Namen hatte ausdenken können, sondern ihm zuerst derjenige eingefallen ist, den seine lange Nase oft aufgefallen ist.

  13. 27.

    Also Immanuell oder Alfred E. Neumann, wenn Ihr Auto nicht versichert ist, dürfen Sie ja damit auch nicht am Straßenverkehr teilnehmen.
    Zu Ihrer Äußerung was Fußgänger angeht, es gibt keine radikalen Fußgänger in Berlin, sondern nur radikale Radfahrer.
    Heute erst habe ich erlebt, wie ein Radfahrer ohne abzusteigen über eine Fußgängerampel gesteuerte Straße gefahren ist und dabei einen Fußgänger zu Fall gebracht hat. Er hat nicht angehalten, sondern ist weitergefahren. Das ist Unfallflucht. Hätten die Fahrräder Kennzeichen, könnte man das ganze nachverfolgen.
    Fahrräder sind heutzutage schneller als 25 km/h. Alle andere Zweiräder müssen da schon Kennzeichen haben und versichert sein.
    Und nochmal, die schlimmsten Radfahrer von Deutschland sind die in Berlin fahrenden.
    Und nochmal, wer sein Fahrrad nicht ordentlich sichert und versichert, der hat halt Pech gehabt.

  14. 26.

    Zitat: "Wenn man in Berlin ernsthaft - also täglich - Fahrrad fährt, dürfte man über die Jahre fast sicher zu den Opfern von Fahrraddiebstählen gehören."

    Mir wurde mal ein rel. altes, aber qualitativ gutes und von mir gern gefahrenes Rad aus dem Ständer im Hof geklaut, das nach einer Notbremsung, die ich nach einem Ampelstart wegen eines Abbiegers - der stand direkt in Augenkontakt neben mir an der Haltelinie! - vollziehen musste, einen Platten und gerissenen Vorderbremsen-Bowdenzug hatte. Also ja, das von Ihnen Beschriebene dürfte nahezu jeder regelmäßige Radler leider schon erlebt haben, Stefan.

  15. 25.

    Wenn man in Berlin ernsthaft - also täglich - Fahrrad fährt, dürfte man über die Jahre fast sicher zu den Opfern von Fahrraddiebstählen gehören. Mir wurden schon zwei gestohlen. Da macht es wenig Sinn sich beim Kauf für eines dieser immer teurer werdenden Statussymbole zu entscheiden, bei denen "Klau mich!" schon im edlen Lack eingraviert ist. Die sind wahrscheinlich nur was für Leute, die mal eine Runde am Wochenende drehen und sonst mit dem Auto fahren. Dass sich die Polizei auch nur im Geringsten für organisierten Fahrraddiebstahl interessiert, ist mir nicht bekannt. Da bleibt wirklich nur Frust und das bekannte Gefühl als Fahrradfahrer am unteren Ende der mobilen Nahrungskette zu stehen.

  16. 24.

    Zitat: "in Berlin steigen sämtliche Straftaten ." . . . "Zum Glück sind wir weg"

    Hier mal nur die Statistik von '10 bis '21, die Ihre Behauptung nicht bestätigt. Zudem könnte man sich fragen, wie Sie bsw. die 90er Jahre in Berlin erlebt haben. Denn damals lag die Kriminalität höher als heute, nur gab's da noch nicht die mediale Reizüberflutung. Und zudem fließen in die Statistik auch zunehmend neue Formen der Kriminalität ein, die man nicht direkt im szn. alltäglichen Zusammenleben verspürt - Stichwort: Cyberkriminalität.

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/254906/umfrage/haeufigkeitszahl-von-straftaten-in-berlin/

  17. 23.

    Andreas:
    "Antwort auf [Alfred Neumann ] vom 23.03.2023 um 19:04
    Ja genauso Alfred E. Neumann.
    Richtig erfasst, Autos sind versichert und werden bei Diebstahl ersetzt."

    Also mein Auto ist nicht versichert und wird von keiner Versicherung im Diebsztahlsfall ersetzt.

    Andreas:
    "Fahrräder sollten noch zusätzlich ne Fahrradsteuer zahlen, ..., damit die radikalsten Radfahrer Deutschlands, nämlich die in Berlin auch für Schäden aufkommen können."

    Wo ist da die Kausalität???

    Andreas
    "Fahrräder sollten noch zusätzlich ne Fahrradsteuer zahlen, ein Kennzeichen führen und zumindest Haftpflicht versichert sein, damit die radikalsten Radfahrer Deutschlands, nämlich die in Berlin auch für Schäden aufkommen können."

    Dann sollten aber auch alle Fußgänger "noch zusätzlich ne Fußgängersteuer zahlen, ein Kennzeichen führen und zumindest Haftpflicht versichert sein, damit die radikalsten Fußgänger Deutschlands, nämlich die in Berlin auch für Schäden aufkommen können."

  18. 22.

    Ja genauso Alfred E. Neumann.
    Richtig erfasst, Autos sind versichert und werden bei Diebstahl ersetzt. Fahrräder sollten noch zusätzlich ne Fahrradsteuer zahlen, ein Kennzeichen führen und zumindest Haftpflicht versichert sein, damit die radikalsten Radfahrer Deutschlands, nämlich die in Berlin auch für Schäden aufkommen können.

  19. 21.

    Berlin hat dafür am Montag den einzigen deutschen Flughafen, der nicht geschlossen ist. Da kann man doch als Berliner (mwd) endlich auch mal auf was stolz sein!

  20. 20.

    Soweit das Foto bzw. die Bildbearbeitung einen repräsentativen Teil der Realität zeigt, dazu folgender Gedanke: Das Rad einfach nur am Vorder- oder Hinterrad anzuschließen, ist jedenfalls bodenloser Leichtsinn. Binnen einer Minute und mit zwei Maulschlüsseln der Größe 16, 17 sind die Räder vom - unabgeschlossenen - Rahmen gelöst.

    So leicht sollte es Menschen, die es auf anderer Menschen Fahrgelegenheiten abgesehen haben, nicht gemacht werden. Nicht, weil ich da einen Schuldvorwurf erheben möchte, sondern wegen der Verbesserung der Situation schreibe ich dies: Das Fahrrad immer am Rahmen anschließen + plus Vorderrad, weil das Hinterrad schwerer auszubauen ist oder ersatzweise dann doch + Hinterrad.

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