Bauarbeiten in Berlin-Mitte - Sanierung des U2-Tunnels am Alex beginnt - Schienenersatzverkehr

Mi 15.03.23 | 14:51 Uhr
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Archivbild: Ein Gleis der U2 am Alexanderplatz ist gesperrt, es wird gependelt. Der Bahnhof wird abgestützt. (Quelle: imago images/S. Gudath)
Video: rbb24 | 17.03.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/S. Gudath

Am kommenden Wochenende beginnen die Reparaturarbeiten am abgesackten U-Bahn-Tunnel unter dem Alexanderplatz in Berlin-Mitte. Während der ersten Baumaßnahmen wird der Fahrbetrieb der U2 zwischen den U-Bahnhöfen Senefelderplatz und Klosterstraße von Freitagabend, 20 Uhr, bis zum Betriebsende am Sonntag eingestellt. Ersatzweise fahren Busse, wie die Senatsverwaltung für Umwelt und Verkehr am Mittwoch mitteilte.

Bei Bauarbeiten für ein neues Hochhaus am Alexanderplatz war der Tunnel um einige Zentimeter abgesackt und kann seither nur eingeschränkt für den U-Bahnverkehr genutzt werden. Seit Oktober gibt es auf oben beschriebenem Abschnitt nur einen eingleisigen Pendelverkehr. Das dafür verantwortliche Immobilienunternehmen Covivio hatte nach langer Wartezeit vor gut einem Monat vorgestellt, wie genau der beschädigte Tunnel repariert werden soll.

U2 soll ab August wieder zweigleisig fahren

Der Tunnel soll nun in den kommenden Monaten stabilisiert werden. Den Auftakt machen am Wochenende Probebohrungen: Zunächst werden fünf Injektionslanzen installiert, mit denen Flüssigzement in den Untergrund eingebracht wird, um den Boden zu stabilisieren. Am Montag (20. März) soll dann entschieden werden, ob und wie weitere rund 50 Injektionslanzen installiert werden. Auch die folgenden Arbeiten, darunter die Sicherung der Baugrubenwand und die Hebung des U2-Tunnels, werden schrittweise vorbereitet und genehmigt.

Falls alle Baumaßnahmen nach Plan verlaufen, könne die BVG voraussichtlich Ende August den Vollbetrieb der U2 auf zwei Gleisen wiederaufnehmen, heißt es in der Mitteilung der Senatsverwaltung weiter.

Reparaturen kosten knapp zehn Millionen Euro

Anfang Februar hatte Covivio-Vorstandschef Daniel Frey versichert, es habe "höchste Priorität", den Tunnel wieder in die ursprüngliche Position zu bekommen: "Wir wissen, dass es Riesenmist ist für die Berlinerinnen und Berliner, dass die U2 - sozusagen die Pulsader der Stadt - nicht funktioniert." Das Verfahren dauere lange, so Frey, aber es sei komplex und es müsse ordentlich gemacht werden: "Pfusch können wir uns hier wirklich nicht leisten."

Die Kosten für die Sanierungsaktion werden sich nach jetzigen Schätzungen auf knapp unter zehn Millionen Euro belaufen. Hinzu kommt eine Geldstrafe in unbekannter Höhe, die Covivio für jeden Tag an die BVG zahlen muss, den die U2 nicht regulär fahren kann.

Sendung: rbb24 Abendschau, 15.03.2023, 19:30 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Ich Zweifel auch an der Nachhaltigkeit des Spritzens. Wie lange soll das Halten. Bis zum nächsten Hochhausbau?

    Ich würde mich sicherer fühlen, wenn die abgesackten Teile neugebaut werden würden. Es geht hier um einen stabilen Nahverkehr. Nicht um Interessen von Investoren. Ach ja, stimmt ja. Dann hätte die Baugenehmigung ja wahrscheinlich gar nicht erteilt werden dürfen. Klingt nach Gefälligkeitsbaugehmigungen. Ich bin für einen Untersuchungsausschuss zum Fall. Gegen Korruption.

  2. 15.

    Warum müssen wir Berliner*innen die Konsequenzen von Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen der Stadtplanung tragen, wohl wissend, dass wir nie Nutznießer des x-ten Hochhauses am Alex sein werden? Wer steht für unsere Vereinbarung mit der BVG ein, die beinhaltet, die U2 frequentiert nutzen zu können??

  3. 14.

    Solch einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.....Die BVG hat unverschuldete Ausfälle und Covivio muss dafür Strafe zahlen. Was hat der Fahrgast damit zu tun??
    Die gleiche Frage geht an Eve. Ich denke Silver Crest hat den Artikel gelesen und auch verstanden.

  4. 13.

    Die Stadt kriegt den Hals nicht voll. Immer noch mehr Hotels und Büro am Alex bauen. Und wenn wegen nem Einsturz Menschen zu Schaden kommen, ist das Geschrei groß.
    Bin auch mal gespannt, ob die neue Tunneldecke der U5 zw. Alex und Rotem Rathaus halten wird, wenn in vsl. 5 Jahren ne 40t schwere Tram über die Rathausstraße rollt.

  5. 12.

    Da Sie anscheinend unfähig sind, den Artikel bis zum Ende zu lesen, hier die Antwort auf ihre Frage aus dem Artikel: "Hinzu kommt eine Geldstrafe in unbekannter Höhe, die Covivio für jeden Tag an die BVG zahlen muss, den die U2 nicht regulär fahren kann."

  6. 11.

    Müssen denn solche Hochhäuser gebaut werden, passt doch nicht ins Bild.

  7. 10.

    Schön, dass die Arbeiten endlich angelaufen sind. Ich freue mich schon, wenn die U2 wieder durchfährt.

  8. 9.

    "... nachdem der Schaden bereits eingetreten war, hat sie wochenlang nur zu geschaut und abgewartet, statt zu handeln." Das hat wohl etwas mit Haftungs- und Versicherungfragen zu tun, oder? Und nochmal, da Sie diese Frage noch nicht beantwortet haben: WAS hätte die BVG tun sollen / können??

  9. 8.

    Von Seiten der BVG wurde 2018 davon abgeraten dort zu bauen. Es gab schon einmal Probleme beim Bau neben der U-Bahn. Von Seiten der Stadtentwicklung wollte man davon nichts hören. Alle Eventualitäten wären vorhergesehen, man müsse ja schließlich in internationale Konkurrenz treten, was die Stadtmitte betrifft. Es ist haarsträubend was sich manche ihm Büro so ausdenken. Jetzt wird gejammert. Ich hecke so meine Zweifel das die Infusion von Beton etwas bringt, denn der Trog muss damit ja auch noch angehoben werden.

  10. 7.

    Sie haben vollkommen Recht. Wie ignorant die Erteilung von Baugenehmigungen in dem Bereich sind, hat man ja gesehen, als neben dem UCI das Hotel gebaut wurde. Auch da litt der U-Bahn-Tunnel und mit ihm die Fahrgäste. Der Bau des nächsten Hochhauses neben Saturn wird den U5- Tunnel gefährden. Die Bodenbeschaffenheit in Berlin ist nicht die von Manhatten - die DDR- Bauplaner und Architekten wussten das. Aber das waren ja Ossis - deren Erfahrung will heute keiner hören. Schade um den einst schönen Alex.

  11. 6.

    Die BVG war in den Entscheidungsprozess eingebunden und nachdem der Schaden bereits eingetreten war, hat sie wochenlang nur zu geschaut und abgewartet, statt zu handeln. So wird das nie was mit dem ÖPNV.

  12. 4.

    Welche Einnahmen generiert denn die BVG während der Unterbrechnung? Kaufen sie dann eine Monatskarte extra, oder wie darf man ihre Aussage verstehen?

  13. 3.

    Hat die BVG das verursacht? Was wäre denn ihre Meinung, sollte Sie Schienen daneben legen oder mal schnell einen neuen Tunnel buddeln? Selten solche unqualifizierte Äußerung gelesen.

  14. 2.

    Schön das die BVG auch noch Einnahmen aus der Unterbrechung der U2 generiert und einstreicht. Ist der BVG doch egal, wenn der zahlende Kunden die Behinderung schuldern muss.

  15. 1.

    Hallo,
    Ich verstehe auch nicht warum dort so tief gebaut werden muß, wenn sich dort der Boden so verhält wie Pudding. Das benachbarte Hotel und der "Kaufhof" wurden auf Pfählen und einer daraufliegenden Grundplatte erreichtet....

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