Zunächst als Pilotprojekt -

Die neue Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld (CDU), will jede zehnte Klasse in Berlin einmal in das Parlament einladen. Die Idee sei, dass jeder Schüler, bevor er die Schule verlässt, einmal die Möglichkeit hatte, das Abgeordnetenhaus (AGH) kennenzulernen, sagte Seibeld "Berliner Morgenpost" [morgenpost.de | Bezahlschranke].
Bislang kämen die Schulklassen eher nach dem Zufallsprinzip. "Das heißt, wenn sie einen engagierten Lehrer oder Fachbereichsleiter haben, der einen Besuch im Abgeordnetenhaus organisiert, oder wenn die Schüler selbst das Haus kennenlernen wollen", sagte Seibeld.
Idee zunächst als Pilotprojekt in einem Bezirk
Dass jede zehnte Klasse zugleich an einer Parlamentssitzung teilnehmen kann, werde nicht zu schaffen sein, sagte sie. Dafür gebe es zu viele Schulen: "Wir müssen mal schauen, wie wir das organisiert bekommen und ob wir das vom Zeitaufwand her tatsächlich darstellen können. Wir wollen zunächst mit einem Pilotprojekt in einem Bezirk starten und mal gucken, wie hoch der Rücklauf ist."
Essen für Obdachlose im AGH?
Seibeld sagte zudem, sie wünsche sich auch mehr Teilhabe aus allen Bereichen der Gesellschaft. Sie wolle beispielsweise für Obdachlose ein Essen im Abgeordnetenhaus, eine Führung und Diskussion anbieten. "Ich finde es wichtig, dass alle - gemeint sind wirklich alle - Gesellschaftsteile am Leben im Abgeordnetenhaus teilhaben können", sagte die Parlamentspräsidentin.
Seibeld ist seit dem 16. März Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, dem sie seit 2006 als Abgeordnete angehört. Sie ist nach der CDU-Politikerin Hanna-Renate Laurien (1928-2010) die zweite Frau an der Spitze des Berliner Abgeordnetenhauses.
Sendung: Fritz, 02.04.2023, 08:30 Uhr