Nach Havarie im Dezember - Riesenaquarium "Aquadom" wird nicht wieder aufgebaut

So 07.05.23 | 10:15 Uhr
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Aquadom drei Monate nach dem Unfall, Bild: rbb
Audio: Antenne Brandenburg | 07.05.2023 | Nachrichten | Bild: rbb

Das riesige Aquarium, das im Dezember in einer Hotellobby in Berlin geplatzt ist, soll nicht wieder aufgebaut werden. Der Aufwand sei zu hoch, heißt es vom Eigentümer. Auch ins Hotel selbst wird das Leben nicht so schnell wieder einkehren.

Nach dem Platzen des riesigen Aquariums in einem Berliner Hotel soll kein neues Fischbecken in der Lobby errichtet werden. Der Aufwand, das riesige Aquarium nach seinem Bersten wieder aufzubauen, sei unverhältnismäßig hoch. "Auch ohne die Ursachen für das Bersten des Aquadoms zu kennen, schließen wir ein neues Groß-Aquarium für den Standort aus", sagte Fabian Hellbusch, Sprecher des Gebäudeeigentümers, der Deutschen Presse-Agentur.

Das 16 Meter hohe Aquarium Aquadom mit 1.500 Fischen in dem Hotel in der Nähe des Alexanderplatzes war am 16. Dezember in den frühen Morgenstunden geplatzt. Daraufhin ergossen sich eine Million Liter Wasser aus dem zerstörten Acrylglas-Zylinder unter anderem in das Hotel und auf die Straße. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. In dem Gebäudekomplex wurden mindestens sechs weitere Läden beschädigt. Das Unglück sorgte international für Aufmerksamkeit.

Hotel öffnet frühestens 2024 wieder

Das Hotel sei nach wie vor geschlossen und werde in diesem Jahr nicht mehr öffnen, sagte Hellbusch. Das liege unter anderem daran, dass die Aufzüge stark beschädigt worden seien und nach wie vor nicht funktionierten. Die Ursache für das Platzen des Aquariums ist noch ungeklärt. Seit mehreren Monaten untersucht ein Expertenteam die mehr als 700 Bruchstücke. Ingenieure setzen die Einzelteile des Behälters in einer Halle in Brandenburg Stück für Stück wieder zusammen. Bis Mitte Juli soll die Untersuchung abgeschlossen sein.

Mögliche Ursachen könnten eine fehlerhafte Konstruktion, eine fehlerhafte Herstellungsweise oder ein fehlerhafter Werkstoff sein.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.05.2023, 09:00 Uhr

38 Kommentare

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  1. 38.

    Nee, die Zylinder wurden in USA hergestellt, hierher verschifft und von der Herstellerfirma vor Ort verklebt.
    Und laut der Auqarienbauerszene gab es schon seit einiger Zeit Haarrisse.

  2. 37.

    Das Material kam aus NRW.
    .....und jetzt zeig mal wo der Fehler war!

  3. 36.

    Sehr gut, wenigstens ein paar Korallenbewohner, die weiter frei leben können und nicht zur allgemeinen Zurschaustellung ihr Leben kang in ein Plexiglasdom eingepfercht werden.

  4. 35.

    Schade. Wenn man den Fehler wüsste könnte man die Attraktion doch besser wieder aufbauen. Dann sollte sich so ein Fall auch nicht wiederholen. Es war wirklich super schön, dort gewesen zu sein.

  5. 34.

    Wenn man wüsste woher das Material kam wäre der Fehler bekannt.

  6. 33.

    Ist halt ein dem genannten Beispiel halt eine gerade Scheibe, vermutlich auch aus einem Stück. Zylinder sind vermutlich sehr viel schwieriger zu produzieren.

  7. 32.

    Na ja, halt ein bisschen weniger Billig-Disneyland in Berlin.

  8. 31.

    Wenn man's richtig macht knallt da nichts. Im Großaquarium Tönning sitzt man wie in einem Kinosaal vor einer riesigen ca. 10m hohen Wasserwand mit einer 36cm dicken Acrylscheibe. So etwas wird überall auf der Erde gebaut. Der Aquadom hatte halt ein paar Besonderheiten, die das Material an die Leistungsgrenze gebracht haben.

  9. 30.

    Zumal dieses Teil ein Kind seiner Zeit war. Sowas ist mit dem aktuellen Naturgewissen im Hinterkopf beim Publikum sicher kein Magnet mehr und potenzieller Angriffspunkt für Ökoaktivisten. Die Hotelbetreiber finden sicher einen neuen interessanten Hingucker, um ein Alleinstellungsmerkmal für ihre Bettenhütte zu haben.

  10. 29.

    Wie wäre es mit vielen Bildschirmen mit Videos, auf denen Aktionen von wirklichen Tier- und Naturschützern zu sehen sind!

  11. 28.

    Das das nicht aufgebaut wird, war für mich eigentlich klar. Ich behaupte mal ohne Beweise, dass ein Wiederaufbau nicht zu kompliziert wäre. Aber es wird vermutlich niemand mehr bauen wollen (wenn das Ding das nächste mal knallt, wäre das ein Desaster für den Zulieferer) und ein derartiges Konstrukt wird auch niemand mehr versichern wollen.

  12. 27.

    Meine Güte, lasst doch bloß das Gejammer, was -der- Mensch sich anmaßt mit den armen Fischen zu machen. Es gibt Ameisevölker, die sind zu nichts anderem da, um nach anderen Ameisen zu suchen und sie zu zerstückeln.
    Einfach um recht zu haben. Wenn man Natur wörtlich nimmt, heißt das eigentlich immer, der Stärkere hat recht.
    Und ausgerechnet die Großaquarien kümmern sich nun ausgiebig um die Tiere, im Gegensatz zum 60 Liter Baumarkt Aquarium.

    Konstruktionsmängel, nach 20 Jahren? Der Hersteller hat schon vor Jahren die Verantwortung für den Weiterbetrieb abgelehnt. Und angeblich waren zunehmende Mängel bekannt. Aber da muß man jetzt nicht spekulieren...

  13. 25.

    In Deutschland geht garnichts mehr. Die ganze Welt zieht an uns vorbei. Deutschland und gerade Berlin hat außer Dreck in der Statt nichts weiter zu bieten. Meerwasseraquarium ist sehenswert. Besonders für Kinder. Jeder sollte ein Meerwasseraquarium besitzen, damit jeder mitbekommt wie verletzlich die Welt ist durch unser Dreck den wir produzieren. Soll alles ja sonst schön billig sein. Und dann ins Meerkippen. Nach dem Motto ist erst einmal weg.

  14. 24.

    Ich bin froh, den Aquadom einmal besichtigt zu haben und eine Unterwasserwelt live zu sehen. Denn tauchen kann ich nicht und für eine Karibikreise fehlt mir das Geld.
    Dennoch - ein natürlicher Lebensraum ist für alle Tiere auf jeden Fall besser. Dafür wird in Zoo und Tierpark schon viel getan - auch eine ganze Menge für die Erhaltung von Arten, die in freier Wildbahn aussterben würden.
    Was die Hotellobby betrifft - Aquarium viele Nummern kleiner mit Zierfischen und in die Mitte ein großer Baum.

  15. 23.

    "wundervoller Ort, besonders für die Kinder."
    Hm, und besonders für (die innewohnenden) Tiere.
    Wie sagte mein Partner: "Wahrscheinlich hatte der Hammerhai genug davon, dauernd im Kreis zu schwimmen."

    Es tut manchmal doch ganz gut, vom anthropozentrischen Weltbild etwas zurückzutreten.

  16. 21.

    Naja, so wurden aber auch viele vor dem Aussterben gerettet. Aber stimmt schon, ich würde auch Haustiere wie Hunde und sowas alles verbieten, das gehört sich nicht und ist auch nicht Artgerecht.

  17. 20.

    Bestens! Die armen Fische! Was sich die Berliner Hotels so als Unterhaltung einfallen lassen?! Ich bin froh, dass es wegbleibt.

  18. 19.

    Bravo!!! Da kann ich nur zustimmen. Zoo, Aquarium und Zirkus sollten endlich verboten werden. Ebenso natürlich die Massentierhaltung und Tierversuche.

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