40-Jähriger auf Parkplatz erschossen - Zwei Jugendliche nach tödlichen Schüssen in Berlin-Gatow in U-Haft

Sa 20.05.23 | 20:40 Uhr
Ein Untersuchungszelt steht an einer Bushaltestelle in Berlin-Gatow. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Video: rbb24 Abendschau | 20.05.2023 | Thomas Rostek | Bild: dpa/Paul Zinken

Anfang der Woche wurde ein Mann in Berlin auf einem Parkplatz erschossen - die Täter flüchteten. Nun sind zwei Jugendliche in U-Haft, darunter der 16-jährige Sohn des Getöteten. Es gibt zwei weitere minderjährige Tatverdächtige.

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Mann in Berlin-Gatow sind zwei Jugendliche in Untersuchungshaft, darunter der 16-jährige Sohn des Opfers. "Dem 16- und dem 17-Jährigen wurde der jeweilige Haftbefehl durch den Ermittlungsrichter verkündet und sie befinden sich jetzt in Untersuchungshaft", teilte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Samstagabend auf Twitter mit.

Beide wurden am Samstag einem Haftrichter vorgeführt und müssen sich wegen des Tatvorwurfs des gemeinschaftlich begangenen, heimtückischen Mordes verantworten.

14- und 15-Jährige auf freiem Fuß

Die Polizei identifizierte noch zwei weitere Tatverdächtige: Mädchen im Alter von 14 und 15 Jahren, eins davon ist die Tochter des getöteten Mannes. Gegen die beiden Mädchen lagen allerdings "aufgrund ihres Alters die gesetzlichen Voraussetzungen für die Beantragung eines Haftbefehls nicht vor", hieß es in einer Mitteilung. Außerdem bestehe keine Fluchtgefahr.

Sie befinden sich deshalb derzeit nicht bei der Polizei, wie die Generalstaatsanwaltschaft Berlin rbb|24 am Samstagnachmittag mitteilte. Generell sind die Mädchen aber strafmündig. Für eine Untersuchungshaft gelten in ihrem Fall jedoch nach dem Jugendgerichtsgesetz strengere Regeln.

Hintergründe des Mordes bislang unklar

Die Tatverdächtigen sollen ihr Opfer am Dienstag unter einem Vorwand an den späteren Tatort gelockt und dort auf offener Straße erschossen haben.

Die Tat ereignete sich auf einem Parkplatz im Waldschluchtpfad, an der Ecke Breitehornweg am ehemaligen Krankenhaus Hohengatow, das inzwischen eine Unterkunft für geflüchtete Menschen ist.

Das Opfer habe den Tatort unmittelbar zuvor mit seinem weißen VW Touran erreicht und sei dort ausgestiegen, als eine unbekannte Person mehrere Schüsse auf ihn abfeuerte. In diesem Zusammenhang könnte ein weiteres dunkles Fahrzeug eine Rolle gespielt haben.

Nach der Tat hatte die Polizei einen Zeugenaufruf veröffentlicht.

Die Hintergründe der Tat waren auch am Samstag weiter unklar. Die Ermittlungen dazu dauerten an, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Sendung: rbb|24 Inforadio, 20.05.2023, 15:14 Uhr

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