Ausstattungselemente sollen in Museen - "Generalshotel" auf BER-Gelände soll noch in diesem Jahr abgerissen werden

Do 15.06.23 | 12:32 Uhr
  33
Das "Haus der Spezialpassagiere" (Generalshotel) im Jahr 1949, ein Foto aus dem Nachlass des Architekten Georg Hell (Quelle: rbb/Brandenburg aktuell)
Audio: Antenne Brandenburg | 14.06.2023 | Lisa Steger | Bild: rbb/Brandenburg aktuell

Das denkmalgeschützte "Generalshotel" auf dem Gelände des Flughafens BER in Schönefeld (Dahme-Spreewald) soll noch in diesem Jahr abgerissen werden.

"Nach Beendigung der Nutzung durch die Bundespolizei ist der Rückbau im Laufe dieses Jahres vorgesehen", teilte die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) am Donnerstag auf Anfrage mit. Vor dem Abriss würden in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege denkmalwerte Ausstattungselemente gesichert. Es werde nach Möglichkeiten gesucht, diese in Museen unterzubringen, hieß es weiter.

Die Landtagsabgeordnete Sahra Damus (Grüne) hatte zuvor erklärt, dass die zuständige Bundesanstalt das Hotel im Juli ausräumen und im August mit den Abrissarbeiten beginnen wolle.

Gebäude steht inzwischen leer

Das Hotel ist zwischen 1947 und 1950 gebaut worden. Die DDR-Führung hat dort Staatsgäste empfangen. Bis ins Jahr 2022 nutzte die Bundespolizei das Gebäude. Inzwischen steht es leer. Am Mittwoch hatte der Kulturausschuss des Brandenburger Landtages über die Zukunft des seit 1996 unter Denkmalschutz stehenden Hotels beraten.

Der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zufolge wird Grundstück für den Flughafen-Betrieb gebraucht. An der Stelle auf dem alten Flughafengelände soll ein Parkplatz für Regierungsflieger entstehen.

Initiative stemmt sich gegen den Abriss

Denkmalschützer und Politiker von Linken, Grünen, SPD und Freien Wählern wollen den Abriss verhindern. Teils unterzeichneten sie einen Offenen Brief [generalshotelretten.blog] der Initiative "Generalshotel retten!" im Internet.

Das Gebäude gilt als bedeutendes Zeugnis der frühen Ostmoderne in Brandenburg und ganz Ostdeutschland. Im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses für die Errichtung des Flughafens BER wurde es 2011 gegen das Votum der Landesdenkmalpflege zum Abriss freigegeben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.06.2023, 7 Uhr

33 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 33.

    Dann erklären Sie bitte mal wie Sie einen Airbus A350 der Flugbereitschaft der Bundeswehr in einem Parkhaus unterbringen wollen. Sollen die größeren Flugzeuge in den unteren Etagen parken und die kleineren Flugzeuge wie der Airbus A 119 in den oberen Etagen parken? Sie sollten mal erklären wie Sie sich das gedacht haben.
    Zum Flugzeugbestand der Flugbereitschaft gehören
    3 Airbus A350
    2 Airbus A340
    3 Airbus A321
    2 Airbus A 319
    6 Bombardier Global 600 und 500
    Das dürfte ein recht großes Parkhaus werden.

  2. 32.

    Na klar, ist DDR, das muß weg.
    Die wstdt. befindlichkeit sagt schließlich wiederholt, daßdort nicht Gutes entstanden.
    Hat man wieder heute im Bundestag zum Tag des 17. Juli 1953 aus der grünen Radikalenecke gehört.

  3. 31.

    Meines Wissens sind weder die damalige Versöhnungskirche noch der Holzbau der Kapelle der Versöhnung, der jetzt an ihrer Stelle steht, „zugunsten zB eines "sichereren" Todesstreifens“ erbaut worden, wie es Alter Sehbär geschrieben hat. Es war lediglich meine Absicht, darauf hinzuweisen, dass es vielleicht nicht die schlechteste Idee ist, vor dem Abschicken noch mal kurz über den eigenen Kommentar drüberzulesen, bevor man hier den allergrößten Unsinn verzapft, bzw. postet.

  4. 30.

    Ich wußte genau, da kommt noch was nach. Bitte sehr und sogleich ist es der Potsdamer Platz. Den ich im übrigen auch nicht gerade herausragend finde.

  5. 29.

    Und der/die/das Martina glänzt wieder mal mit einem bezugnehmenden Kommentar zum Beitrag.
    Gut das es immer noch seltenschlaue, leider auch meist arrogante, menschenscheu Lebewesen gibt wie M...

  6. 28.

    Also wenns nun doch abgerissen wird, dann sollte dieses Gebäude samt zeitgenössischer Inneneinrichtung zumindest ja digital der Nachwelt erhalten bleiben. Da gibts heutzutage ja schon sehr passable Methoden mit 3D Laserscan usw.
    Beim Abriss denkmalgeschützter Gebäude sollte das gesetzliche Vorschrift werden.

  7. 27.

    Das Gebäude ist schließlich genau so schlimm wie der Palast der Republik (sagt sicher auch die Ideologie).
    Als Parkplatz ist es/die Fläche viel besser, einfacher und wohl kostengünstiger zu unterhalten.
    Selbst als Grünfläche würden durch die Betreuungs- und Erhaltungsaufwand mehr kosten.
    Bleibt auch wieder abzuwarten wie die Differenz von Kostenplanung und tatsächlichen Kosten ausfallen wird.

  8. 26.

    Und der/die/das Martina glänzt wieder mal mit einem bezugnehmenden Kommentar zum Beitrag.
    Gut das es immer noch seltenschlaue, leider auch meist arrogante, menschenscheu Lebewesen gibt wie M...

  9. 25.

    Häßlicher 90er Jahre Potsdamer Platz. Schön ist was anderes.

  10. 24.

    Häßlicher 90er Jahre Potsdamer Platz. Schön ist was anderes.

  11. 22.

    Nun ja, die Walachei Sperenberg wäre mit SPNV oder Transrapid schnell erreichbar gewesen. Aber jut, kann man aus Neukölln nicht so ohne Weiteres zu Fuß hin wie in Tempelhof. OT-Ende.

  12. 21.

    Ich weiß zwar nicht, wie alt Sie sind, aber frisch und knackig wie nach Ihrer Geburt sehen Sie bestimmt auch nicht mehr aus. Und, gibt man Sie um "Abriss" frei? Manchmal zählen auch andere Werte.

  13. 20.

    >"Häßlicher 50er Jahre Klotz. Schön ist was andere"
    Ha! Das sagen nachfolgende Generationen sicher auch über den Potsdamer Platz.
    Klotz trifft es in diesem Fall auch nicht so als heuteige Vergleichsgröße eines durchschnittlichen Verwaltungsbaus für z.B. Führerscheinstelle und KFZ Zulassungsstelle. Kleiner oder größer sind die heute auch nicht.

  14. 18.

    Ich finde das Gebäude auch schön, es erinnert mich aber eher an ein sehr großes Gutshaus oder ein schlichteres Schloss. Es abzureißen wäre außerdem unökonomisch, vor allem dürfte ein Abriss und ein Neubau für jeglichen möglichen Zweck teurer werden als eine gute Nutzung. Als denkmalgeschütztes Gebäude darf das nicht abgerissen werden, wer hat denn ein solches Interesse daran, die Steuergelder der Bürger zu vergeuden? Wieso dürfen sich die Mitarbeiter der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben einfach über den Denkmalschutz stellen, nur weil es ein von der DDR gebautes Gebäude ist? (Bundesanstalt für "Immobilienaufgaben" kommt ja nicht wirklich von Immobilien aufgeben oder doch?)

  15. 17.

    Schaut euch die verlinkte Seite an. Von innen wunderbar. Und ja, selbst der Ballast der Republik war für seine Epoche prägend und schön. Schlimm, dass alles verschwinden muss aus den paar Jahren DDR.
    PS: bin Ur - Wessi mit Begeisterung für Architektur

  16. 16.

    Genau und deshalb sollte man es jetzt mit gleicher Münze zurück zahlen, den Menschen dessen Herz daran hängt zeigen wer Sieger der Geschichte ist.

    Was Vereinigung bedeutet sollte man sich noch einmal ins Gedächtnis rufen. Gebäude sollten nicht nach für ihre Herkunft bestraft werden, Menschen erst recht nicht.

  17. 15.

    Ich kann Ihnen nur beipflichten, dass es ein schönes Gebäude, mindestens aber der sichtbare Teil ist. Viele aus meiner Sicht optisch architektonisch erhaltenswerte Gebäude aus dem 20. Jahrhundert wurden, werden bzw. sollen abgerissen werden, weil sie aus unbequemen Epochen der jüngeren deutschen Geschichte stammen. Dabei könnten sie mittels Schautafeln zur allgemeinen Bildung beitragen. Einen Flugzeugparkplatz zu bauen, zeugt von Kurzsichtigkeit. P.S. Die heutigen Bauten sind mir ein Gräuel!

  18. 14.

    „Die alten Militär Flugplätze der NVA und Roten Armee, weiter draußen wären für alle besser gewesen.“

    Klar, ein Flughafen möglichst weit weg von der Millionenstadt, für die er gedacht ist, eine halbe Tagesreise entfernt irgendwo draußen in der Walachei, wäre sicherlich überaus sinnvoll gewesen!

  19. 13.

    Also wenn ich richtig gelesen habe dann soll dort ein Parkplatz für Regierungsflieger entstehen. Ich glaube nicht das die in ein Parkhaus passen.

  20. 12.

    Wenn da Flugzeuge parken müssen, muss ein nicht nutzbares Haus weg.
    Aber was passiert, mit den leerstehenden Bürotürmen am Alex, am Popl und am Zoo, die den Menschen die Sonne stehlen ?
    Ist parken soviel wichtiger als Vitamin D ?

  21. 11.

    Ein wunderschönes Gebäude, Vertreter einer architektonischen Epoche, die viel zu wenig beachtet und zu schnell abgerissen wird. Klare Strukturen, *ruhendes* Auge, Kleinigkeiten, die die (optische) Seele streicheln - einfach nur schön. Bitte gescheite Nachnutzung finden. Firmen- oder Verwaltungszentralen, die Repräsentation benötigen, Ausstellungen, Hausmessen...

  22. 10.

    Der Bedarf zum Parken ließe sich sicher auch durch Parkhaus oder Tiefgarage nebenan lösen, ohne das Gebäude abzureißen. Und wie heißt es so schön: Eigentum verpflichtet! Unter Denkmalschutz erst recht.

  23. 9.

    "Die DDR hatte wenig Bauchschmerzen, Sakralbauten zugunsten zB eines "sichereren" Todesstreifens zu schaffen."

    Ja, wer kennt sie nicht, all die Sakralbauten, die der Sicherung des Todesstreifens gedient haben? Berlin ist ja quasi voll davon. Spannendes Thema. Bitte erzählen Sie doch etwas mehr darüber!

  24. 8.

    Die Debatte zeigt ein Mal mehr, das der BER am falschen Standort errichtet wurde.
    Die alten Militär Flugplätze der NVA und Roten Armee, weiter draußen wären für alle besser gewesen.

  25. 7.

    Was soll denn der Blödsinn es gibt ein Sprichwort Wir bauen und reißen nieder arbeit hat man immer wieder.Parkplätze was soll der blödsinn .

  26. 6.

    Autos und Regierungsflieger... War da nicht mal was mit klimawende, mehr grün, weniger Flächenversiegelung?

  27. 5.

    Es gibt wohl eine Homepage: Generalshotel retten
    Da sind nicht wenige Unterzeichner, die sich für den Erhalt des Baus einsetzen.
    Auf dem Flughafengelände Flüchtlinge unterzubringen kann eine spannende Sicherheitsdebatte auslösen und auf Dauer ist das verbrannte Kerosin-Luft-Gemisch sicher nicht gesund für die Bewohner.
    Man könnte es als Unterkunft für Piloten, Fahrbereitschaft oder als Kaserne für die Beamten der Flughafensicherung nutzen.
    Tatsächlich steht es zwischen Apron und Rollfeld....sehr unpraktisch zumal die Verbrennungsgase der Flugzeuge auch arg an der Bausubstanz arbeiten....



  28. 4.

    Die DDR gibt es aber nicht mehr. Das Anlegen von zweierlei Maß sollte überwunden sein. Dachte ich...

  29. 3.

    Die DDR hatte wenig Bauchschmerzen, Sakralbauten zugunsten zB eines "sichereren" Todesstreifens zu schaffen. Das Gebäude jetzt mag vielleicht für einige einen gewissen architektonischen Wert haben, man könnte ihn aber auch mittels eines Modells konservieren.

  30. 2.

    Ein Parkplatz also. So,so... , ganz wichtig, genau an diesem Ort. M.E. kann die Regierung da anderweitig "versorgt" werden.
    Das denkmalgeschützte Gebäude sollte nicht abgerissen, sondern genutzt werden. Möglichkeiten dafür gibt es. Wenn dem Eigentümer dazu nichts einfällt ?
    Berlin / Brandenburg hat und erwartet noch viele Flüchtlinge... Geld ist damit freilich nicht zu verdienen...

  31. 1.

    Wenn es eine Möglichkeit zur Nutzung gibt, die Neubau und Kosten spart, sollte nicht abgerissen werden. Kostet es uns Steuerzahler viel , ein nutzloses Gebäude zu unterhalten , spricht doch alles für Abriss!

Nächster Artikel