Ersatzkonzept - Einschränkungen im Zugverkehr der Odeg noch mindestens bis 30. Juli

Mo 17.07.23 | 19:57 Uhr
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ODEG-Neufahrzeuge vom Typ LINT54 der Firma Alstom (Quelle: ODEG)
Bild: ODEG

Fahrgäste der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (Odeg) müssen auf den Linien RB33, RB37 und RB51 noch mindestens zwei Wochen lang mit mehr oder weniger großen Unannehmlichkeiten rechnen. Das Ersatzkonzept, das wegen defekter Züge in der Vorwoche in Kraft gesetzt wurde, werde bis "mindestens 30. Juli" greifen, sagte Odeg-Geschäftsführer Lars Gehrke am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Das Bahnunternehmen hatte Mitte vergangener Woche wegen Störungen an Klimaanlagen acht neue Züge auf den drei Strecken vorläufig aus dem Verkehr gezogen. Kunden müssen seither Zugausfälle oder Ersatzverkehr in Kauf nehmen, zudem wurden ältere Züge reaktiviert.

Aktionsplan noch in dieser Woche

Laut Gehrke gab es am Montag ein Treffen mit dem Hersteller Alstom. Der habe alle Probleme identifiziert und wolle bis Mittwoch oder Donnerstag einen Aktionsplan zur Beseitigung vorlegen.

Bereits in der Vorwoche hatte Alstom eingeräumt, dass in den fraglichen, erst rund zwei Monate alten Zügen eine neue Generation von Klimatechnik verbaut worden sei, die nicht kontinuierlich in der erforderlichen Qualität funktioniere. Das sei erst im regulären Fahrgastbetrieb und bei hohen sommerlichen Temperaturen aufgefallen.

Auf der Linie RB33 (Potsdam Hauptbahnhof - Beelitz Stadt - Jüterbog) setzt die Odeg im Zuge ihres Ersatzkonzeptes ältere Fahrzeuge ein, die Züge verkehren laut Gehrke planmäßig. Auf der Linie RB37 (Berlin-Wannsee - Beelitz Stadt) fahren momentan keine Odeg-Züge, Fahrgäste müssen auf andere Verbindungen ausweichen. Auf der Linie RB51 (Brandenburg Hauptbahnhof - Rathenow) fahren ältere Züge und Ersatz-Busse.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 17.07.2023, 19:30 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Natürlich gibt es bei Bahntechnik auch Versuchsstrecken und Kältekammern und natürlich weiß man,daß irgendwann WC Behälter voll und Frischwassertanks leer sind,und früher wusste man auch,dass es im Sommer warm werden kann.Bei der S Bahn wusste man es noch bei der letzten Serie und bei der Straßenbahn bis heute.Und wieso gibt es offensichtlich Busfahrer über Busfahrer einschließlich Fahrzeugen für ungeplanten (?) SEV aber keine Lokführer und betriebsfähige Triebwagen.Das alles sind offene Fragen.

  2. 9.

    Teil 1“Fahrzeuge“ kann man durchaus so stehen lassen.
    Teil 2“Nachwuchs“. Soweit kann man die Argumente auch unterschreiben. Allerdings gibt es da ein großes Aber dabei!!!! Die AG sind zu großen Teil nicht bereit, neue bzw. andere Arbeitszeitmodelle zu entwickeln und umzusetzen. Das kostet Mitarbeiter.Und da kommt der Besteller uffn Schirm. Immer mehr Leistung für immer weniger Bezahlung. Damit gibts halt nur Optimierung für die Kasse, der Mitarbeiter ist uninteressant.
    Wer es nicht wahrhaben will, kann ja mal Mitarbeiter von DBregio,S-Bahn,BVG,ODEG z.b. fragen. @Teichert hat ja da schon ein, zwei Dinge erwähnt.

  3. 8.

    Bei Pkw gibt es Vorserienmodelle, die in den hohen Norden, in die Berge und in warme Länder geschickt werden, um sie vor dem regulären Einsatz auf Herz und Nieren zu prüfen.
    Gibt es so etwas bei Zügen nicht?
    Warum schafft es die ODEG nicht, auf der RB37 wenigstens SEV anzubieten?

  4. 7.

    Genau die selben Probleme gab es bei der Einführung der neuen Wagen bei der DB auch. Nichts gelernt ?

  5. 6.

    Der VBB ist der Auftraggeber für die Verkehrsunternehmen. Er schreibt die Fahrzeuge vor: Talente für die Stadtbahn, anstatt Doppelstockwagen, Siemens für die jetzige RE1, die neuen kaputten Lint für die Nebenbahnen! Und warum gibt es kein Personal, die jungen Leute von Heute wollen keinen Schichtdienst, kein Wochenende arbeiten, studieren lieber 20 Jahre lang...! Schulausbildung ist mangelhaft...! Alles so gewollt...!

  6. 5.

    Für mich stellt sich das Problem wie folgt: es liegt inder Verantwortung der ODEG, des Herstellers Alstom und des Verkehrsverbundes VBB, dass die Züge funktionieren und fahren und dieser Verantwortung sind alle drei nicht nachgekommen! Abgesehen davon ist es meiner Meinung nach zweifelhaft, wenn die Fahrzeuge funktionieren würden, ob die ODEG tüberhaupt genug Personal hat!

  7. 4.

    Auf der RE6 hier fahren auch die LINTs, allerdings der älteren Teile der Vorserie. In den letzten beiden Hochsommern sind die Klimas bei jedem 5. Zug ausgestiegen. Zu Anfang des Einsatzes hier noch öfter. Irgendwas haben die da auch an den Einstellungen optimiert, dass die nicht immer auf volle Pulle laufen, besonders wenn der Wagen lange in der Sonne abgestellt und auf Backofen aufgeheizt war.

  8. 3.

    Dann wären sie einfach mal mitgefahren...

    In den Lint-Zügen der RB37 gab es meist in einem Zugteil Sauna, im anderen Kühlschranktemperatur.

    Die ODEG mag viele hausgemachte Probleme haben, aber die Lint gehören da wohl nicht zu.

    Das sind Züge, die seit über 20 Jahren gebaut werden und die eigentlich als zuverlässig halten - nun, die aktuelle Reihe anscheinend nicht.

  9. 2.

    Für mich stellt sich auch die Frage: ob kleine auftretende Probleme, dass viel größere Problem des Personalmangels verschleiern soll? Deshalb muss die ODEG darüber Auskunft geben, wie viel Personal sie eigentlich konkret hat!

  10. 1.

    Meine Meinung dazu es sind nicht die Züge sondern Mangel an Personal.
    Die Frage warum stellt sich da.
    Arrogante Unternehmensführung die Neuen Mitarbeiter nicht die Möglichkeit einräumen eigene Meinung zu äußern oder sogar Verbesserungen vorzuschlagen.
    Das führt dann zur Fluktuation.
    Die bilden hintereinander aus und das Personal geht schneller als ausgebildet wird.
    Jetzt werden Züge als Grund von Defekte als Ausrede genannt, ich glaube das nicht.

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