Zufluchtsort mit 40 Plätzen - Weiteres Frauenhaus in Berlin eröffnet

Mi 06.09.23 | 15:56 Uhr
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Eines der Zimmer des achten Berliner Frauenhauses ist am 06.09.2023 mit Möbeln und einem Spielbereich für Mutter und Kind eingerichtet. (Quelle: dpa-Bildfunk/Soeren Stache)
Video: rbb24 Abendschau | 06.09.2023 | Nachrichten | Bild: dpa-Bildfunk/Soeren Stache

Für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder gibt es in Berlin seit kurzem ein weiteres Frauenhaus. Es sei das achte Frauenhaus in Berlin, teilte die Senatsverwaltung für Soziales mit.

Am Mittwoch machten sich Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), Berlins Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) und Elke Büdenbender, die Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, ein Bild von dem Zufluchtsort mit 40 Plätzen.

Über 470 Schutzplätze in der Hauptstadt

Damit stünden nun 477 akute Schutzplätze für Frauen und ihre Kinder in der Stadt zur Verfügung, teilte die Sozialverwaltung mit. Betroffene könnten darüber hinaus noch in speziellen Wohnungen Zuflucht finden.

Der Standort des Frauenhauses unter der Führung des AWO Kreisverbandes Berlin-Mitte ist zum Schutz der Bewohnerinnen geheim.

Fälle in Berlin gestiegen - in Brandenburg gleichbelieben

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden vergangenes Jahr 240.547 Opfer registriert - im Schnitt 659 Fälle täglich. Das entspricht einem Anstieg um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021. 71,1 Prozent der Opfer waren weiblich, wie es in dem Lagebericht für 2022 heißt.

Auch in Berlin sind die Fälle gestiegen: Von 15.630 Betroffenen im Jahr 2021 auf 17.263 im Jahr 2022 laut aktueller Polizeistatistik [berlin.de/PDF/download]. Die Zunahme liegt damit über dem Bundesschnitt, bei 10,4 Prozent.

In Brandenburg sind die Fälle hingegen etwa gleichgeblieben: 5.889 Betroffene im Jahr 2021 und 5.856 Betroffene im Jahr 2022 hat die Brandenburger Polizeistatistik [polizei.brandenburg.de] verzeichnet. Berücksichtigt werden in den Statistiken aber nur die zur Anzeige gebrachten Fälle.

Infobox: Hilfe und Beratung

Die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration und Antidiskriminierung fasst auf ihrer Internetseite [berlin.de] die wichtigsten Hilfsangebote wie Frauenhäuser, Beratungsstellen und Zufluchtswohnungen zusammen.

Auch in Brandenburg gibt es ein engmaschiges Hilfsangebot. In jedem Landkreis gibt es mindestens ein Frauenhaus. Einen Überblick über Anlaufstellen gibt das Brandenburger Familienministerium auf der Internetseite [service.brandenburg.de]. Grundsätzliche Informationen für Opfer häuslicher Gewalt fasst das Ministerium auf seiner eigenen Internetseite [msgiv.brandenburg.de] zusammen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 06.09.2023, 19:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Männer, die sich an Frauen und Kinder vergreifen sind meiner Meinung nach Schwächlinge und haben wenig Selbstbewusstsein.
    Selbst wenn die Frauen keine Anzeige erstatten müssten die Männer eine Strafe bekommen. Sowie auch die Frauen, die ihre Männer demütigen und schlagen.

  2. 1.

    Es ist traurig, dass es überhaupt "Frauenhäuser" geben muss.
    Die Menschen werden leider immer gewalttätiger.

    Intessieren würde mich:
    Da man auch von Gewalt gegen Männer spricht, gibt es eigentlich auch "Männerhäuser"??

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