September-Bilanz in der Region - Zu warm, zu trocken - aber ohne neue Tagesrekorde

Fr 29.09.23 | 17:43 Uhr
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Herbstlich leuchten die Blätter im Treptower Park. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: rbb24 Inforadio | 29.09.2023 | Sebastian Meerheim | Bild: dpa/Paul Zinken

Daten des Deutschen Wetterdienstes für September belegen: Berlin war das wärmste Bundesland, Brandenburg liegt beim Sonnenschein ganz weit vorne. Neue Tagesrekorde wurden allerdings nicht aufgestellt, wie ein tiefer Blick in die Historie zeigt.

  • Berlin war im September das wärmste Bundesland
  • Brandenburg liegt bei der Sonnenscheindauer auf Platz zwei
  • In beiden Ländern blieb es extrem trocken
  • Tagesrekorde liegen teilweise weit zurück

Der September war in Berlin und Brandenburg zu warm und zu trocken. Zu diesem Ergebnis kommt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einer vorläufigen Monatsbilanz, die am Freitag veröffentlicht wurde.

Mit einer Gebietsmitteltemperatur von 18,4 Grad liegt Berlin auf Platz eins unter den Bundesländern. Der langjährige Mittelwert steht bei 14,1 Grad. Die Sonne schien an 260 Stunden, das war fast 65 Prozent über dem Mittelwert von 156 Stunden. Mit 20 Litern je Quadratmeter wich der Niederschlag rund 60 Prozent von den 46 Litern des Sollwertes nach unten ab.

Keine neuen Tagesrekorde - heißester Tag in Berlin 31,6 Grad

Trotz der hohen Durchschnittstemperatur wurden im September in Berlin keine neuen Tageshöchstwerte erreicht. Der heißeste Septembertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen liegt schon lange zurück: In den Jahren 1911 und 1919 wurden in Berlin-Dahlem jeweils 34,2 Grad erreicht, wie eine Auswertung der ARD-Wetterredaktion ergeben hat. In diesem Jahr war der 11. September der heißeste Tag des Monats in Berlin. Die Messstation am Insulaner registrierte an diesem Tag 31,6 Grad.

Nur ein September war in Brandenburg bisher sonniger

Brandenburg wiederum war das zweitsonnigste und trockenste Bundesland des Monats. Das Thermometer stieg mit durchschnittlich 17,8 Grad auf einen neuen Rekordwert, weit über dem langjährigen Mittel von 13,8 Grad. Das Sonnenscheinplus lag mit 255 Stunden rund 65 Prozent über dem langjährigen Mittel von 156 Stunden. Sonniger war nur der September 1959.

Auch in Brandenburg wurden keine neuen Tagesrekorde aufgestellt: Den wärmsten Septembertag der dokumentierten Geschichte gab es im Jahr 1947: In Baruth (Teltow-Fläming) wurden damals 35,6 Grad gemessen. In diesem September liegt Baruth ebenfalls an der Spitze: am 9. und 10. September lagen hier und in Lübben-Blumenfelde (Dahme-Spreewald) sowie in Wusterwitz (Potsdam-Mittelmark) die Höchstwerte bei 31,7 Grad, wie Daten der ARD-Wetterredaktion zeigen.

In Brandenburg fielen im ablaufenden Monat nur ungewöhnlich magere 18 Liter je Quadratmeter Niederschlag. Normal wären 45 Liter gewesen. In machen südlichen Regionen fielen sogar nur um die 5 Liter.

Bundesweit wärmster September

Deutschlandweit lag der September 2023 mit 17,2 Grad um 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Damit wurden die bisherigen Rekorde aus den Septembermonaten 2006 und 2016 deutlich übertroffen. Mit rund 32 Litern pro Quadratmeter fiel nur etwas mehr als die Hälfte des Niederschlags der Referenzperiode (61 Liter).

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.09.2023, 18 Uhr

40 Kommentare

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  1. 40.

    "Ist das so, wenn man selbst in wissenschaftlicher Umgebung tätig ist, dass man allen anderen Wissenschaftlern nicht zutraut Daten mathematisch korrekt auszuwerten und zu bewerten? " Teilweise ja. Es ist eine mangelhafte Datenrepräsentation im Artikel, die automatisch solche Fragen aufwirft. In einem Journal würde ich jetzt in die Supplementary Information mit den Rohdaten sehen - hier würde es ein Link zur Datenbasis auch tun.

  2. 39.

    Trockenheit blenden sie komplett aus?
    Hier was in der Mediathek zu Dürre in Frankreich.
    https://www.ardmediathek.de/video/weltspiegel/frankreich-wein-in-gefahr-oder-weltspiegel-doku/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3dlbHRzcGllZ2VsLzkzYzQzNWRmLTIwNzEtNGYzMC04YzMwLWZjZjViZTViMmQ3Mg

  3. 38.

    Ist das so, wenn man selbst in wissenschaftlicher Umgebung tätig ist, dass man allen anderen Wissenschaftlern nicht zutraut Daten mathematisch korrekt auszuwerten und zu bewerten?
    Was bin ich froh, dass ich Ingenieur geworden bin, da respektiert man die Leistung von anderen auch wenn man es selbst vielleicht anders gemacht hätte.
    Reicht es nicht neben den Aussagen in den Medien aus wenn man die Ergebnisse draußen vor dem Fenster sieht.
    Üblicherweise ist der September der Monat wo die im Sommer vertrockneten Wiesen wieder ergrünen.
    Deshalb auch eigentlich beste Saatzeit für neue Wiese.
    Dieses Jahr sieht es anders aus die im Sommer grün gebliebenen Wiesen vertrocknen im September, weil zu warm und zu trocken.

  4. 37.

    richtig, die würden sagen das es dort wie hier Idioten gibt die zündeln.
    Aber auch das erst der Klimawandel die Katastrophe begünstigt, da stimmen Sie sicher zu.

  5. 36.

    "Die Sonnenanbeter können ja mal die Südländer fragen, wie die mit den Bränden klarkommen"
    Der Wald brennt nicht von allein.
    Die meisten Waldbrände entstehen durch Brandstiftung oder Fahrlässigkeit, z.B. grillen, Lagerfeuer oder die Kippe aus dem Autofenster schnippen. Auch Blitze und Vulkanausbrüche können zu Waldbränden führen sowie heiße Auspuffanlagen auf trockenen Grasflächen.

  6. 35.

    Ihre "Südländer " würden Ihnen sagen,
    dass Brände nicht durch Wärme ( Hitze unterhalb entsprechender Zündtemperatur) und Trockenheit entstehen.

  7. 34.

    Das Problem in Deutschland ist die Frage der Verhältnismäßigkeit.
    Die Abkehr von Kohle und Gas wird in unverhältnismäßiger Weise auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen .
    Die Regierenden verstoßen damit gegen ihren Amtseid und untergraben somit das Vertrauen der Bevölkerung in die repräsentative Demokratie. Die AfD freuts, denn ihre steigenden Zustimmungswerte sind wohl eindeutig dem Heizungsgesetz und der Migrationspolitik zuzuordnen.

  8. 33.

    2003 hat meine Firma hunderte ha Neupflanzung im Bergbau Rekultivierungsbereich gemacht.
    Alles vertrocknet.
    Das Sie den Link unkommentiert posten sagt mir das Sie nichts verstanden haben.

  9. 32.

    Letztens in der Tagesschau:
    https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesschau_vor_20_jahren/video-1250074.html
    Nur um die Midlifekrises geplagten Mittvierziger etwas zu beruhigen.

  10. 31.

    Unser Gartenboden ist total trocken, und sprengen ist da wenig sinnvoll, da von oben nichts nachkommt. Ich würde mich über etwas Regen wirklich freuen, und die Natur erst recht. Die Sonnenanbeter können ja mal die Südländer fragen, wie die mit den Bränden klarkommen, aber angeblich war das in diesem Ausmaß ja schon immer so.

  11. 30.

    Die Messungen des DWD haben Sie schon zur Kenntnis genommen?
    Ich brauche die nicht, kann die Sonnenstunden an der Stromproduktion ablesen. Dieses Jahr neuer Rekord.

  12. 29.

    Komme ursprünglich aus Süddeutschland.
    In meiner Kindheit und auch später war es völlig normal ,
    dass es im September nochmal heiß wurde.
    Das nennt man Spätsommer - völlig normal.
    Die Sommerferien waren/sind dort auch immer später als hier.
    Dann kam der "goldene" immer noch milde Oktober und danach wurde
    es richtig Herbst.

  13. 27.

    Pilze sieht schlecht aus, dieses Jahr....mal gucken was das Wetter im Oktober bringt.

  14. 26.

    Es jammert kein Mensch über das schöne Wetter.
    Es gibt nur Menschen die sich Gedanken darüber machen, das sich das Weltklima verändert, und keiner auf der Welt sich die Augen davor verschließen sollte. Leider tun das aber sehr viele, auch einige Kommentatoren hier im Forum, und das ist unser Problem auf der ganzen Welt.
    Klar können wir deutschen das Weltklima nicht alleine retten, aber zu denken, wenn die anderen nichts tun, tun wir auch nichts.
    Ist das das richtige Denken ? Ich denke nein !

  15. 25.

    Das Weltklima geht aber allen , auf der ganzen Welt was an.
    Niemand auf der Welt kann vor dem Weltklima, das sich drastisch verändert, die Augen verschließen. Auch wir deutschen nicht, auch der Berliner nicht.
    Das in Spanien immernoch Temperaturen von knapp 40 Grad herrschen, ist nicht ganz normal. Klar ist es schön im September / Oktober noch Sommer zu haben, aber normal ist es nicht, zumindest was die Länge dieser wetterperiode und Trockenheit in dieser Jahreszeit betrifft.
    Bin derzeit in den Alpen, super Wetter, Sonnig, schönstes Wanderwetter, aber in knapp 2000 Meter über Meeresspiegel noch 20 Grad im Schatten ? Sagen selbst die ältesten Einheimischen das sie das in dieser Form mit dieser Wärme noch nicht erlebt haben. Schönwetterphasen, auch beständige, zu dieser Jahreszeit sogar recht häufig, aber 10 Grad Kühler in der Regel.

  16. 24.

    Ich habe Kinder und mache mir im Gegensatz zu den meisten Kommentatoren hier große Sorgen um deren Zukunft.

  17. 23.

    Es sind weniger die Sorgen der Welt als das Essen der Welt, das wir hier rumtragen - so lange wir uns das leisten können: Bisher kaufen wir Viehfutter, Getreide und Energiepflanzen bei Bedarf locker auf dem Weltmarkt ein. Schon der Krieg in der Ukraine hat aber aktuell wieder gezeigt, dass es hier Grenzen gibt. Und dass jede Region auf der Welt gut beraten ist, ernährungsmäßig möglichst autark zu sein. Und hierzu braucht es nun mal Wasser, ohne das schlicht und einfach NICHTS wächst, das wir essen können. Daher sollten wir alles daran setzen, die funktionierenden Wasserkreisläufe hier zu erhalten und zu sichern. - Wer permanenten Sonnenschein schön findet, kann in den zahlreichen Trockengebieten der Erde nachfragen: Dort gibt sicher einige, die gern den Wohnort tauschen.

  18. 22.

    Einfach den schönen Spätsommer/Frühherbst draußen genießen, nach dem viel zu nassen/kalten Sommer.

  19. 21.

    Wie ist denn die Varianz der Mittelwerte? Liegen wir vielleicht noch im Konfidenzband mit den Werten?

  20. 20.

    Ist schon komisch, wir Deutsche sind vermutlich das einzige Volk auf der Welt, das über schönes Wetter jammert.
    Lebt und genießt einfach mal, ohne die Sorgen der ganzen Welt mit euch rumtragen zu müssen.

  21. 19.

    Sie merken aber schon, dass sich die Extreme immer dichter häufen und so nach und nach zum neuen Normal werden.

  22. 18.

    Die Welt soll gerettet werden, wir brauchen weniger Energie bei diesen Temperaturen. Es ist natürlich schön im Winter auf Eis zu laufen oder Schnee zu genießen, aber was will man nun. Wenn es mal wieder richtig kalt wird, wird es etwas teurer, ich kann damit leben. Das Gestöne stört mich. Was wäre jetzt besser, mit Empfehlungen. Wir haben das Wetter genossen.

  23. 17.

    Ja,ja, immer nur weiter so machen wie bisherr.
    Unsere Nachkommen werden es uns wahrscheinlich nicht danken. sondern uns verfluchen.

  24. 16.

    Da ich am derzeitigen Wetter nichts, aber auch garnichts, ändern kann, bevorzuge ich Louis Armstrong - What a wonderful world und genieße die Tage und mit ein wenig Glück hilft der aufkommende Wind of Change dem Klima noch rechtzeitig für die kommenden Generationen. Dafür müssen wir alle zwar mächtig pusten - aber das funktioniert bei schönem Wetter und Sport in freier Wildbahn ganz gut.
    Aber hey - PE-Flaschen? Bei der Microplastikkrise?

  25. 14.

    Die Kommentare eines Steffen und einer?/eines? Maxi bestätigen mich in meiner Annahme, dass das (selbst verschuldete) Ende dieser Zivilisation nicht mehr abzuwenden ist. Ich bin froh, dass ich keine Kinder in die Welt gesetzt habe.

    Navan

  26. 13.

    Ja eben. Reale Winter sind ja auch kalt und trocken und nicht warm und nass.

  27. 12.

    "Schon irgendwie komisch."

    Was genau ist daran komisch? Steht doch da, "international anerkannt". Darüber hinaus: auch im Vergleichszeitraum 191 bis 2000 ist das Ergebnis das selbe. Viel zu warm und zu trocken sowie mehr Sonnenstunden.

  28. 11.

    "hoffen auf einen warmen Oktober" Sie hoffen auf noch mehr Wärme und Trockenheit? "nasse Winter" hatten wir ja in den letzten Jahre nie wirklich. Vielleicht mal die Realität annehmen.

  29. 10.

    Trüb und nass kann es ruhig werden nur Tornados und abgedeckte Dächer wegen überhitzter Meere braucht keiner. Die Wahrscheinlichkeit steigt aber.

  30. 9.

    Trüb und nass kann es ruhig werden nur Tornados und abgedeckte Dächer wegen überhitzter Meere braucht keiner. Die Wahrscheinlichkeit steigt aber.

  31. 8.

    "Der trübe nasse Winter kommt noch früh genug."

    Eigentlich kommt der hier in Berlin Recht selten; ist Recht trocken der Winter.

  32. 7.

    Es war schön. Alarmismus nervt… Und Oberlehrer, die mich gleich zurechtweisen werden, auch ;-)

  33. 6.

    Genau! Und legen dazu z.B. die uralte Scheibe "Crisis? What Crisis?" von Supertramp auf. Denn Niederschläge 60% unter dem Soll kann man einfach supi geniessen. Bei uns kommt das Wasser schliesslich aus dem Hahn. Oder aus der günstigen PE-Flasche im 6er Paket im Sonderangebot.

  34. 4.

    Finde ich auch!
    War gerade auf Sardinien, bis 30 Grad ende September - warum und war das immer schon so?
    Und wirklich, es leben dort Menschen, ganzjährig!!!, und das auch im Sommer bei bis zu 40 Grad.
    Ist das nur möglich mit Wein und Oliven?
    Beides beabsichtige ich intensivst zu konsumieren um Hitze und Trockenheit komprimieren zu können.
    Nur wie hier heizen, auf Sardinien habe ich diesbezüglich nichts gesehen.
    Also doch noch zwei Welten.

  35. 3.

    "über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990" - toll wie welche Werte/Perioden gerne einbegriffen werden.
    Gibt es nicht bei diversen Aus-/Be-Wertungen den Bereich ab 1991?
    Schon irgendwie komisch.
    Pauschal die letzten 100 Jahre zu nehmen oder das auch gern genommene "seit Beginn der Wetteraufzeichnung" ist nur dann spannend, wenn es damals keine Ausreißer gab.
    Gab es auch nicht in den 40igern Extreme bei Hitze und Kälte?

  36. 2.

    Nanu, wo sind sie denn hier - die Wetterexperten, die sich doch sonst immer bei jeder guten, jeder schlechten und überhaupt über jede Wettermeldung echauffieren?
    Was stimmt denn nicht?

  37. 1.

    Genießen wir einfach mal das schöne Wetter und hoffen auf einen warmen Oktober. Der trübe nasse Winter kommt noch früh genug.

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