Protest in Berlin - Polizei räumt Klima-Blockade auf der Straße des 17. Juni

Sa 28.10.23 | 15:54 Uhr
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Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" protestieren auf der Strasse des 17. Juni in Berlin (quelle: AP/Markus Schreiber)
Video: rbb24 Abendschau | 28.10.2023 | Thomas Rostek | Bild: AP

Begleitet von einem Polizei-Großaufgebot haben Hunderte Klima-Aktivisten auf der Straße des 17. Juni protestiert. Die "Letzte Generation" hatte dazu aufgerufen. Nachdem sich mehrere Personen festgeklebt hatten, wurde die Straße geräumt.

Klima-Demonstrierende haben am Samstagmittag in Berlin Teile der Straße des 17. Juni blockiert und sich festgeklebt. Die Polizei sprach von 600 Teilnehmern, die "Letzte Generation" von 1.400.

Gegen 14 Uhr räumte die Polizei die Straße. Sie war bereits vor der angekündigten Aktion vor Ort und konnte mehrere Demonstrierende zügig von der Straße tragen. Dann hielten sich die Beamten vorübergehend zurück: Sie werteten die Aktion als zulässige Versammlung, wie es nach einiger Zeit in einer Lautsprecherdurchsage hieß.

Kurz nach Beginn des Protestes wurde dieser auf dem nördlichen Teil der Fahrbahn von der Siegessäule in Richtung Brandenburger Tor als Versammlung zugelassen. Der südliche Teil in Richtung Siegessäule sollte eigentlich wieder für den Verkehr freigegeben werden. Allerdings begannen Teilnehmer der Demonstration, sich dort festzukleben. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um etwa hundert Festgeklebte. Jene konnte die Polizei aufgrund der Feuchtigkeit aber vergleichsweise schnell von der Fahrbahn entfernen.

Dutzende Klima-Demonstranten haben am Samstagmittag in Berlin Teile der Fahrbahn rund um den Großen Stern blockiert. (Quelle: rbb)

Personenkontrollen am Vormittag

Schon am Vormittag hatten Beamte in der Gegend Personenkontrollen durchgeführt. Dabei wurden unter anderem Tuben mit Sekundenkleber konfisziert.

Die Gruppe "Letzte Generation", deren Aktivisten sich regelmäßig auf Straßen festkleben, hatte in den vergangenen Tagen zu einer "Massenbesetzung" der Straße des 17. Juni aufgerufen. Neben Mitgliedern dieser Gruppe, darunter welche aus den Niederlanden, demonstrierten auch Anhänger von Extinction Rebellion, Scientist Rebellion oder des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). Auf Transparenten war zu lesen "Stoppt den fossilen Wahnsinn, Klimarevolution jetzt" oder "Klima schützen ist kein Verbrechen".

Die Berliner Polizei hatte am Samstag bereits vor der Aktion starke Präsenz an der Straße des 17. Juni und rund um die Siegessäule gezeigt.

Dutzende Klima-Demonstranten haben am Samstagmittag in Berlin Teile der Fahrbahn rund um den Großen Stern blockiert. (Quelle: rbb/Schöbel)

Sendung: rbb24 Abendschau, 28.10.2023, 19:30 Uhr

79 Kommentare

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  1. 79.

    Es gibt aber auch genügend Aktivisten, die sich nicht fest kleben mussten. Siehe die Freitagsdemos. War auch etwas umstritten, aber die Bewegung wurde von den Menschen ernster genommen , als die Klimakleber oder täusche och mich da?Damit Schaden die Klimaklebern nur ihren Ruf und den Ruf von Menschen, die tatsächlich aktiv was fürs Klima tun unabhängig von den gesetzten Zielen.

  2. 77.

    ...zig mal diskutiert...Energiemix ohne Nachteile gibt es nicht... und ist trotzdem schlau.

  3. 76.

    Bitte nicht schon wieder der Vergleich mit dem Atomstrom, denn dieser geht auf lange Sicht sehr wohl auf Kosten der nachfolgenden Generationen, denn: wohin mit dem Atommüll, keiner will ihn haben, was sehr verständlich ist. Im übrigen auch nicht ganz ungefährlich im Fall eines Krieges s. Ukraine. Wenn Sie den CO2-Ausstoß als Vergleich heranziehen, können Sie dann auch die Folgen von Atomstrom nicht außer Acht lassen. Aber das scheint ein gängiges Phänomen zu sein: man sieht lieber das, was momentan besser erscheint und blendet die Folgen für die Zukunft aus. Scheint sehr menschlich zu sein und das sind wir ja schließlich alle: Menschen ;)

  4. 75.

    Diese Kleberlinge sind doch selbst nicht bereit, den Verzicht konsequent zu leben, den sie von Anderen einfordern oder die Forderungen sind gleich ganz so gefasst, dass es sie selbst (vermeintlich) nicht tangiert. Mal davon ab folgen dem nicht nur die deutschen Bürger nicht. Auf der ganzen Welt besteht dazu keine Bereitschaft. Damit sollte jedem logisch denkenden Menschen klar werden, dass dies keine Vorbildfunktion haben kann und deshalb zum Scheitern verurteilt ist. Solange Deutschland es sich leisten kann, Atomstrom abzuschalten und den damit verbundenen erhöhten CO2-Ausstoß zu akzeptieren, kann es mit dem Klimaschutz nicht sonderlich ernst gemeint sein.

  5. 74.

    mal sehen ob sie mit 80 und gebehindert mit Rollator noch das Rad nutzen oder die Öffentlichen. Dann sind
    sie, so lange der Kopf noch funktioniert, zufrieden sich ins Auto fallen zu lassen. Diese jugendlichen werden sich
    noch wundern, wie schmerzhaft älter werden sein kann.

  6. 73.

    ………genau oder man(n)/frau fährt weiterhin mit dem Kfz von Stau zu Stau und lässt ÖPNV oder das Fahrrad links liegen. Faulheit lässt grüßen !!!

  7. 72.

    Also ich kann diese Leute schon lange nicht mehr ertragen.

  8. 71.

    Ich fange im Kleinen an, ich werfe meinen Müll nicht auf die Straße und werde fremden Müll nicht sammeln gehen. Und einen Baum irgendwohin pflanzen darf man nicht. Muss beantragt werden und man muss für den Baum dann Versicherung abschließen- falls er beim umkippen jemanden trifft.

  9. 70.

    Leider fehlt dem Mensch m.E. zunehmend der Verstand, die Sachen/n vernünftig anzugehen. Und das find ich sehr traurig. Wozu "einfach machen" führt, sieht man auf unseren Strassen :-(

  10. 69.

    Die wünsche der "Bürger" sind jene das Thema auf kosten der Nachfolgenden Generationen zu ignorieren! Wie ich schon immer sagte wenn die Gerichte mit der Sachlage beschäftigen und auch wie die Justiz damit umgeht stehen viele als Feinde der Verfassung dar. Wie weit man bereit ist zu gehen sieht man an der Flüchtlingsproblematik. Jene hängt auch mit diesem Thema sehr eng zusammen! Mit "Demokratie" hat das wenig zu tun wenn die Mehrheit beschließt zum Schaden von anderen zu leben! Das ist auch jeden klar, aber viele glauben an Parteien die das Problem weiter vor sich her schieben oder Aggressiv gegen jene vorgehen die darauf aufmerksam machen wäre die Lösung des Problems. Weit gefehlt von den Klimafolgen,Kampf um Ressourcen und dessen Flüchtlingsströme werden alle längst eingeholt.

  11. 68.

    Jenau, da muss man doch nicht hin - ich hätte die machen lassen. Warum immer dieser Reflex, die Straße frei zum machen?
    Von mir aus können die da bis Montag früh sitzen - tun doch keinem was.

  12. 67.

    "Dann hielten sich die Beamten vorübergehend zurück: Sie werteten die Aktion als zulässige Versammlung, wie es nach einiger Zeit in einer Lautsprecherdurchsage hieß. Kurz nach Beginn des Protestes wurde dieser auf dem nördlichen Teil der Fahrbahn von der Siegessäule in Richtung Brandenburger Tor als Versammlung zugelassen."

    Hier wäre (für mich zumindest) interessant zu wissen, warum eine nicht angemeldete Versammlung, die nicht als Spontandemonstration (Versammlung, die sich aus aktuellem Anlass augenblicklich bildet) gelten kann, eine zulässige Versammlung sein soll. Vielleicht kann der RBB hier nochmal nachhaken?

  13. 66.

    Nein, der Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat sich mit den Zielen der Letzten Generation auseinander gesetzt und beschlossen, dass er sich nicht mit „Krimminellen“ an einen Tisch setzen möchte. Er sagte aber, dass die Themen Umwelt und Klima für ihn wichtig wären.
    Ich muss ihn leider beipflichten.

  14. 65.

    Nur dass die Aktionen der „Letzten Generation“ ja auch nichts bewirken, außer dass die Teilnehmenden Ärger mit der Staatsgewalt bekommen.

  15. 64.

    Der Sinn dahinter der Letzten Generation ist, sich auf die Straße zu setzen und die Öffentliche Ordnung zu stören, indem man sich festklebt.
    Laut der Letzten Generation will man das so lange tun, bis die Legislative auf die Forderung der Letzten Generation eingeht.
    Das ist schon nach alter Wild-Wild-West-Manier.
    Die Letzte Generation denkt, dass ein Staat erpressbar ist und zieht diese Aktionen bis zum Abwinken durch. Auch hier denkt man, dass man das Recht des Stärkeren durchsetzen kann.

  16. 63.

    "Allein der Mensch vernichtet sich selbst. Ob am Ende das Klima oder Kriege daran Schuld sind, dürfte nichtmehr relevant sein." Das wären schon zwei Punkte weshalb es sich lohnt dies zu ändern - aber ohne Klebstoff, Farbattacken und ähnlichem Gedöns bitte. Einfach machen.

  17. 62.

    Wohl dem, der noch ein Auto besitzt.

    Im Großraum Mannheim-Ludwigshafen wurden für das Wochenende zahlreiche Zugausfälle--bis hin zum Stillstand- angekündigt.
    Grund: Aufgrund von Krankheitsfällen im Bereich Stellwerk können keine Züge fahren.

    Vielleicht sollte auch einmal die Realität beachtet werden.
    Wenn alle nur noch studieren wollen--wird das nichts.

  18. 61.

    Aber Tram und Bus sind leider keine Alternative, weil auch die von den Chaotem ausgebremst werden. Denen geht es doch gar nicht ums Klima, das merkt man an ihren umweltschädlichen Aktionen.

  19. 60.

    Mit Leuten, die ihre Forderungen auf illegale Weise durchzusetzen versuchen, spricht man auch nicht. Wer möchte, dass man mit ihm redet, soll erstmal die Mindestregeln guten Benehmens lernen.

    Also: Guter Mann, der Bundesverkehrsminister! Ein Grund mehr, FDP zu wählen.

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