Polizei ermittelt - Unbekannte zerstören mutwillig junge Bäume in Pankow

Sa 07.10.23 | 08:29 Uhr
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Rausgerissener junger Baum schwimmt im Weißen See in Berlin-Pankow
Bezirksamt Pankow
Video: rbb|24 | 06.10.2023 | Material: Janek Kronsteiner | Bild: Bezirksamt Pankow

Seit Jahren werden in Pankow immer wieder Bäume abgehackt oder so stark beschädigt, dass sie sterben. Jetzt häufen sich die Angriffe und das Bezirksamt kann nichts tun, außer Anzeige erstatten und die Bevölkerung um Hilfe bitten.

Unbekannte zerstören im Berliner Bezirk Pankow immer wieder junge Bäume. Wie das Bezirksamt für Straßen und Grünflächen dem rbb mitteilte, haben die Täter in der vergangenen Woche die Rinde an sieben Bäumen im Anton-Saefkow-Park zerstört.

"Dadurch dringen Pilze und Bakterien ein. Dagegen kann sich ein junger Baum nicht ausreichend wehren. Wir werden diese Bäume perspektivisch fällen müssen", sagt Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU), die in Pankow die Abteilung Ordnung und Öffentlicher Raum leitet.

Baumangriffe im ganzen Bezirk

Einen halben Kilometer entfernt in der Diesterwegstraße wurden weitere acht Bäume so stark beschädigt, dass der Bezirk sie fällen wird. Die Baumangriffe sind im Bezirk nichts Neues: So wurde schon Anfang des Sommers ein Baum auf dem Kollwitzplatz abgehackt und ein weiterer in der Heinrich-Mann-Straße abgesägt. "Und unlängst haben Mitglieder einer Bürgerinitiative einen Jungbaum aus dem Weißen See gefischt", sagt die CDU-Politikerin Anders-Granitzki. Insgesamt seien in den vergangenen zwei Jahren rund 20 Bäume in Pankow zerstört worden. Gesamtschaden: rund 100.000 Euro.

Wer etwas Verdächtiges bemerkt, soll sich bei Behörden melden

Wer hinter den Angriffen steckt, ist unklar. "Ich bin fassungslos. Das ist ein Zeugnis von Mutwilligkeit und Zerstörungswille. Ich kann mir das nicht erklären", sagt Anders-Granitzki gegenüber dem rbb. Der Bezirk hat jeden Angriff angezeigt. Nun ermittelt die Polizei.

Mehr könne der Bezirk im Moment nicht tun, so die Stadträtin. "Wir können nicht jeden einzelnen neuen Baum schützen. Stattdessen klären wir etwa in den sozialen Medien auf. So wollen wir Menschen sensibilisieren, dass sie sich bei den Behörden melden, wenn sie etwa Verdächtiges beobachten."

Sendung: rbb24, 26.09.2023, 21:45 Uhr

62 Kommentare

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  1. 62.

    @ Tanja, jo - der Weihnachtsbaum vorm Brandenburger Tor mußte sozusagen zweimal sterben.

  2. 61.

    @ Adrian, das weiß ich wohl. Aber mein Beitrag richtete sich an Wossi, der mit seinen fragwürdigen Kommentar die Zerstörung zwar nicht entschuldigen wollte aber so doch zu erklären versuchte.

  3. 60.

    Lärm zu melden den Nachbarn nicht verursachen. Zb. Und alle anderen die Laut sind, sind alleine Laut geworden und schaffen es noch die anzuscheissen , die den Lärm hingenommen haben. Nur weil ich anwesend war war ich das noch lange nicht.

    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie schnell die Kommentare und die Antworten am Thema vorbei gehen.

  4. 59.

    Wer redet denn vom Preis einer Baumpflanzung?!
    Ich rede von den tatsächlichen Kosten einer Rodung, Zerstörung was auch immer. Die Photosynthese in Verbindung der einhergehenden Dekarbonisierung führte ja erst zu komplexem Leben.
    Gold ist nicht überlebenswichtig, max. nur nützlich für uns Menschen bei technischen Lösungen.

  5. 58.

    In meinen, mit Bedacht gewählten Stadt (!)-Vorschlägen , trifft Ihre Besorgnis nicht zu.

  6. 57.

    Es ist immer ein Eingriff in die Natur, wenn fremdländische Arten gepflanzt werden. Unsere heimischen Insekten und Tiere können zun Teil damit gar nichts anfangen.

  7. 56.

    Was bitte haben 'relativ regelmäßige' Meldungen mit Denunzierung zu tun? Schauen Sie doch einfach mal auf die Seite des OA, was alles gemeldet werden kann? Da geht es auch um Vermüllung, Lärm, illegale Entsorgung von Schadstoffen etc.

  8. 55.

    Denkfehler? Wenn eine Absicht (z.B. Baum pflanzen) unverhältnismäßig teuer ist(z.B. 5.000 €), dann wird es unwirtschaftlich bis irrsinnig. Ich habe auf meinem Wohngrundstück 3 große Eichen (wer kann von sich sowas in Berlin und Umland schon behaupten?) stehen und jede Menge Obst-, Wildobst und sonstige kleinere Bäume. Und das hat mich insgesamt niemals 5.000 € gekostet.

  9. 54.

    Stimme ich zwar zu, aber die, die dann einlenken, sind auch nicht die gefährlichen und unbelehrbaren. Es braucht eine Autorität, die auch das Recht hat durchzugreifen, also eine Strafe zu verhängen. Was soll der Kommentar von einem normalen Bürger zu einem Abgehängten bringen?? Unterfinanzierung oder Missmanagement in Bereich Schule, Polizei und Justiz sind das Problem. Die Jugend muss Perspektiven haben und bei Verfehlungen harte Konsequenzen spüren.

  10. 53.

    Stadt- u. Landschaftsarchitekten sehen das anders, was. passende Bäume sind und was nicht. Und ich auch. Und Lenne‘ seinerzeit auch. Finde den Fehler.

  11. 52.

    Leider ist dies Problem häufig zu finden, wenn die öffentliche Hand Gärtner spielt. Jedoch ist eher Kostendruck, Personalmangel und politischer Unwille hier die Ursache.
    Andererseits braucht man zu dem aktuellen Phänomen nur mal "Baumhasser" in eine Suchmaschine einzutippen. Man wird feststellen, das auch hier Berlin nicht allein betroffen ist.
    Manchmal wünsche ich mir einfach eine Insel.

  12. 51.

    Und, schon mal eine Rückmeldung erhalten ob das Delikt abgestraft wurde?

  13. 50.

    Tja darin liegt der größte Denkfehler. Gold ist nur irgendein Metall ohne realen Wert für unser Erdhabitat, aber mit hohem imaginären Wert für die Menschen. Sie können es ja nicht mal essen oder trinken.
    Bäume besitzen dagegen einen überaus hohen reellen Wert. Welchen; werden auch sie in ein paar Jahren selbst herausfinden.

  14. 49.

    Merken Sie was? Sie zählen als "passend" nur Bäume auf, die hier gar nicht heimisch sind, und als "unpassend" die heimischen Arten. Finde den Fehler.

  15. 48.

    Hoffentlich ist diese Pflege besser geplant als in z.B. in Düsseldorf. Hier landet ung. eine Hälfte von neu gepflanzten Bäumen schnell im Müll, denn sie anscheinend so nachlässig gepflanzt sind, dass sie kurz danach sterben. Und die, die diese Prozedur doch überleben, werden dann während die Sommerdürre nicht gegossen und verenden ihr Leben nach wenigen Monaten sowieso.

  16. 47.

    Ich mache das nicht mehr regelmäßig, denn die Antworten vom Ordnungsamt, zumindest in Spandau, sind ernüchternd. Vielleicht bekomme ich irgendwann noch raus was die Aufgaben des Ordnungsamtes sind...

  17. 46.

    Warum daneben? Wenn jemand Sichtachsen freihalten will?..... Ist eine Möglichkeit, die nicht erwähnt wurde. Nachdenken ist erlaubt und es ist Wochenende.

  18. 45.

    Mit „irre“ haben Sie recht. Es ist aber kein lokales, sondern bundesweites Problem ( Kontakt zu meiner Familie in RPF / Bay/ BWB). Es scheint / ist eine Verrohung in der Gesellschaft, die ihresgleichen sucht. Respekt…vor was oder wem auch immer….ist lange her. Respekt mit Achtung gleichzusetzen, nicht negativ belegt. Und wenn man sich den Aufschrei für den Klimaschutz/Naturschutz zugrunde legt, frage ich hier nun, was Geistes Kinder die sind? Zerstörung als Zeitvertreib?

  19. 44.

    "Man kann sowas beim Ordnungsamt anzeigen. Geht auch bequem online. Ich mache das relativ regelmäßig." Denunziant? Kann man machen, aber was bringt das? Da ist es doch schon zu spät. Das Ordnungsamt gehört dort raus auf die Straße 24/7. Die müssen nicht permanent daneben stehen, aber schon die Ungewißheit, ob nicht gleich ein Ordnungshüter um die Ecke kommt, verhindert schon viel.

  20. 43.

    @Henri
    Ich denke, Tanja meinte die Aktion der Letzten Generation vor dem Kanzleramt am 22.02.2023. Dort fällten sie einen jungen Baum, um auf die Waldrodung aufmerksam zu machen.

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