Prozess in Berlin - Senior muss nach Schuss auf Ex-Partnerin zwölf Jahre in Haft

Mo 27.11.23 | 18:28 Uhr
In Berlin-Schöneberg hat ein Mann wohl seine Ex-Partnerin angeschossen und schwer verletzt. Die Frau wurde operiert, ihr Zustand ist laut Polizei stabil. Der 71-jährige Tatverdächtige ist auf der Flucht. (Quelle: M. Pudwell)
Audio: rbb 88.8 | 28.11.2023 | Natascha Gutschmidt | Bild: M. Pudwell

Ein 72-Jähriger ist nach einem Schuss auf seine ehemalige Partnerin zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das Berliner Landgericht sprach den Mann am Montag des versuchten Mordes und des Verstoßes gegen das Waffengesetz schuldig.

Vor rund einem Jahr soll er auf einem Gehweg einen Revolver gezogen, auf die 46-Jährige gezielt und sie durch den Schuss in den Rücken schwer verletzt haben. Die Frau stand am 5. Dezember 2022 mit einer Bekannten an einer Ampel vor dem Kulturhaus Urania im Stadtteil Schöneberg, als sie durch eine Kugel aus nächster Nähe getroffen wurde. Ihr sei die Flucht auf die Mittelinsel der Straße gelungen, noch bevor der Mann weitere Schüsse abfeuern konnte, so die Anklage.

Mann hatte Ex-Partnerin schon früher angegriffen

Der Senior schoss nicht zum ersten Mal auf die Frau: Wegen eines Angriffs mit einer umgebauten Schreckschusswaffe hatte er sich schon 2021 vor dem Landgericht Berlin verantworten müssen. Er hatte seine frühere Partnerin an der Schulter verletzt. Damals war er am Landgericht wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und fahrlässiger Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Der Angeklagte und die Frau, die drei gemeinsame Kinder haben, sollen sich Ende 2018 getrennt haben. Das jetzige Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Sendung: rbb 88.8, 28.11.2023, 05:30 Uhr

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