Einsatzbilanz - Brandenburger Polizei zählt dutzende Unfälle wegen Schnee und Glätte

Do 30.11.23 | 18:41 Uhr
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Ein Pkw fährt auf einer winterlich verschneiten Allee in Brandenburg (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 30.11.2023 | Klaus Lampe | Bild: dpa/Patrick Pleul

Das Winterwetter hat am Mittwoch und auch am Donnerstag in Brandenburg zu zahlreichen Unfällen geführt. Besonders stark betroffen war die Region südöstlich von Berlin. Schwer verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Aufgrund von Schnee und Glätte hat es zwischen Mittwochabend und Donnerstagfrüh zahlreiche Unfälle in Brandenburg gegeben. Obwohl sich die Autos bei einigen dieser Unfälle sogar überschlugen, wurde nach Polizeiangaben niemand schwer verletzt.

Auffahrunfälle in Schönefeld und auf Autobahnen

Besonders stark von glatten Straßen und Unfällen betroffen war der Landkreis Dahme-Spreewald. Hier kam es von Mittwochnachmittag bis -abend zu mehr als einem Dutzend Verkehrsunfällen, teilte die Polizei mit.

In Schönefeld kam es zwischen 14 und 15 Uhr gleich zu mehreren Kollisionen von Autos. Kurz vor dem Schönefelder Kreuz rutschten auf der A113 ein Kleinbus und ein Auto aufeinander, nur wenig später kollidierten zwischen Töpchin und Motzen ein Auto und ein Lkw. Bei allen Unfällen wurden die Beteiligten nicht oder nur leicht verletzt.

Weitere wetterbedingte Auffahrunfälle gab es am Mittwochnachmittag auf der A10 bei Niederlehme, in Wildau, in Königs Wusterhausen sowie in Großziethen und Mittenwalde. Während der Unfallaufnahmen stellte sich in mindestens drei Fällen heraus, dass die beteiligten Fahrzeuge noch nicht auf Winterreifen umgerüstet waren.

Auf der B320 kam am Mittwoch ein Auto bei Schwielochsee von der Straße ab und landete im Graben, der Fahrer blieb unverletzt. Ein Traktor zog das Auto aus dem Graben.

Bus prallt gegen Baum

In Cottbus kam am frühen Donnerstagmorgen ein Auto vom spiegelglatten Döbbricker Weg ab und kippte auf das Dach. Der 18-jährige Fahrer und die 17-jährige Beifahrerin kamen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus, wie die zuständige Polizeidirektion mitteilte. Nur eine Stunde später, gegen 7:30 Uhr, stießen zwei Autos an der Kreuzung Görlitzer Straße Ecke Bautzener Straße zusammen, auch zu diesem Umfall hatten die winterlichen Straßenverhältnisse geführt. Verletzt wurde niemand.

Im Süden gab es unter anderem in Oberspreewald-Lausitz zwei Unfälle. Bei Wormlage kam ein Autofahrer auf der dortigen Bundesstraße nach rechts von der Straße ab und prallte gegen einen Grundstückszaun. In Altdöbern stießen am frühen Donnerstagmorgen zwei Autos zusammen, beide waren auf der glatten Straße offenbar zu schnell unterwegs.


In Bernau (Barnim) kam am Mittwochabend ein Linienbus am Ortseingang Ladeburg von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Straßenbaum. Sowohl der 60 Jahre alte Fahrer als auch der einzige Fahrgast, ein 25-Jähriger, wurden leicht verletzt.

In Reichenwalde (Oder-Spree) verlor am Mittwochnachmittag eine 22-Jährige die Kontrolle über ihr Auto und stieß frontal mit einem Lieferwagen zusammen. Sowohl die junge Frau als auch der 57-jährige Transporterfahrer wurden leicht verletzt.

Drei Frauen prallen gegen Bäume

Auch in Brandenburgs Norden gab es mehrere wetterbedingte Unfälle. Bei Wittstock/Dosse (Ostprignitz-Ruppin) überschlug sich am Mittwochnachmittag ein 21-jähriger Autofahrer und landete auf dem Dach. Er wurde leicht verletzt, heißt es im Polizeibericht.

Bei Herzsprung (Uckermark) kam ein 23-Jähriger mit seinem Auto von der Fahrbahn ab und prallte gegen zwei Bäumen. Auch er hatte Glück und wurde nur leicht verletzt. Der junge Mann hatte keinen Führerschein und war laut Polizei zu schnell unterwegs.

Von der glatten Straße abgekommen und gegen Bäume geprallt sind am Mittwoch auch eine 18-jährige Autofahrerin bei Neu Silmersdorf sowie eine 36-Jährige in Pritzwalk (Prignitz). Beide Frauen wurden leicht verletzt. Gleiches gilt für eine 28-Jährige, die am Mittwochmorgen bei Marienfließ (Prignitz) in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn abkam und gegen einen Straßenbaum stieß.

Weiterhin Frost und Glättegefahr in der Region

Mit Frost und Glättegefahr müssen die Menschen in Berlin und Brandenburg auch am Donnerstag rechnen. In Südbrandenburg kann es tagsüber teilweise frostfrei werden, im Rest des Landes und in Berlin ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes leichter Dauerfrost zu erwarten. Vorsicht: Glättegefahr durch überfrierende Nässe.

Die Temperaturen erreichen tagsüber zwischen minus zwei und null Grad, in Südbrandenburg ist bis zu einem Grad plus möglich. Bei leichtem Wind bleibt es meist bewölkt, zwischendurch zeigt sich aber auch die Sonne in Berlin und Brandenburg.

In der Nacht zum Freitag kann gebietsweise wieder Schnee fallen. Außerdem ist in der zweiten Nachthälfte mit Nebel zu rechnen. Bis auf minus zehn Grad sinken die Temperaturen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 30.11.2023, 15:30 Uhr

29 Kommentare

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  1. 29.

    eigentlich ist die Natur immer, zumindest über einen längeren Zeitraum betrachtet, stärker!
    "Zwinker"

  2. 28.

    ochh... kaputte autos , wie tragisch....

  3. 27.

    Ich lach mich jedes Mal schlapp! Nach 15 Jahren Kanada weiß man, wie man auf Schnee/Eis fährt. Der deutsche Otto-Normalfahrer allerdings nicht. Der baut schon bei 3 cm Schnee tausende von Unfällen.

    Lasst die Kiste stehen und fahrt lieber mit den Öffis...

  4. 26.

    Die Leute verlassen sich zu sehr auf die Technik moderner Autos, und dazu kommen noch schwere starke Fahrzeuge, mit breiter Bereifung. Dazu kommen noch, sehr viele jungen unerfahrenen Fahrer. Also runter vom Gas, vorsichtig fahren und Erfahrungen sammeln. Ohne Quatsch, eine Ente mit sehr schmalen Reifen kommt besser durch den Schnee, nur einen Unfall möchte mit einer 2cv nicht haben!

  5. 25.

    Nee, Herr/Frau hdittmar, die haben natürlich keine Spikes - war'n Scherz wie die Schneeketten.
    Rollis gibt's ausschließlich ungefedert mit Vollgummireifen. Aber weil das auf Kopfsteinpflaster so hoppert, hab ich mir Räder mit Luftgummireifen ranmontieren lassen. Die haben ein Profil und Noppen und sind deshalb rutschfest.
    Danke für Ihr Interesse - ist selten, dass sich jemand über Behinderte Sorgen macht.
    Schönes Winterwochenende.

  6. 24.

    " Brandenburger Polizei zählt dutzende Unfälle wegen Schnee und Glätte "

    was nicht anders zu erwarten war : Erkenntnis ... bei Glätte verlieren Fußgänger und Fahrzeuge die Bodenhaftung, war schon immer so

  7. 22.

    " . Bei richtig Glatteis haftet eben nix mehr. "

    so ist es , egal ob Assistenzsystem, 1,5 Tonnen unkontrollierbar führen ihr Eigenleben

  8. 21.

    @Speed-Hiking-Oma: ich mache mir Gedanken. Meine Güte, ist das so tragisch?
    Aber danke für die Aufklärung, wusste nicht, dass es Rollatoren auch in der wintertauglichen Spike-Variante gibt.
    Na dann mal gute Fahrt!

  9. 19.

    Nun, da habe ich andere Erfahrungswerte. Fährt, heizt, zickt nich' rum. Ich hab' nur immer Bammel wenn zuviel Assistenzfahrer Sonntags unterwegs sind. Cool ist, bei 'ner Ente drängelt keiner, haben wohl alle Mitleid ;-).

  10. 18.

    fahre seit 1983 DB 200D300D und habe Winter erlebt, die Schneekettentauglich waren. Trotz Fahrleistung nie Probs da witterungsbedingte Fahrweise das einzige Mittel ist, das hilft.

  11. 17.

    Stimmt nicht wirklich - die gute alte Ente hatte Vorderradantrieb - und den schweren Motor vorne drin - und hatte bei Schnee - im Gegensatz zu dicken Sternfahrzeugen kein Problem, kleine Anstiege hochzukommen .....

  12. 16.

    Absolut richtig, Ihr Kommentar!
    Wer sich auf das Wetter einstellt und nicht nur mit Schuhchen oder Sommerbereifung so tun will, als ob, sondern auch ordentliches Profil zeigt, kommt auch gut über oder die Straße entlang.
    Es meckern doch sowieso immer nur Minderheiten, warum wohl?

  13. 15.

    >"Na Sie sind ja ein ganz schlauer. "
    Na endlich hat das mal einer erkannt. *gröhl... Satire Ende*
    >"Hilfreich sind die in jedem Fall."
    Natürlich sind die sinnvoll. Aber dann in Extremfällen auch machtlos. So wie der allerbeste Autofahrer auch ohne Assi-Systeme. Wo nix mehr haften und bremsen kann, hilft eben alles nix. Aber solche Situationen sind in unseren Breiten glücklicherweise extrem selten. Und bei angepasster Geschwindigkeit passiert dabei dann außer Blechschaden auch nix Schlimmeres.

  14. 14.

    Na Sie sind ja ein ganz schlauer.
    Wer nicht weiß das kein Assistenzsystem die Physik überlisten kann sollte sich nicht ins Auto setzen. Hilfreich sind die in jedem Fall.

  15. 13.

    Auch mit Assi-Systemen im Auto kann einem ne Rutschparty passieren. So auch meinem Chef am Freitag Abend, trotz langsam angepasster Fahrweise in ner Kurve gegen den Bordstein gerutscht, dass vorne alles verzogen ist. 12000 EUR Schaden. Glücklicherweise gesundheitlich nichts passiert. Kurve in der Stadt auf Kopfsteinpflaster erst leichter Schnee angetaut Abends überfrohren, dann noch frischer Schnee drauf. Selbst bei 10 km/h vorsichtig in der Kurve konnte kein Assi-System was retten. Bei richtig Glatteis haftet eben nix mehr.

  16. 12.

    Es ist doch immer das selbe Framing bei Unfällen. Hätte man nicht verhindern können und so. Immerhin gab es hier keine Toten oder Schwerverletzten.

  17. 11.

    "Man kennt es ja von modernen Kfz, dass die ihre Assistenzsysteme bei schlechtem Wetter verweigern/deaktivieren. "
    Wo haben Sie den Unfug her? Bei meinem Daimler kann man die höchstens selbst abstellen. Macht aber nur jemand ohne Verstand.

  18. 10.

    Ich hab auch schon Radfahrer erlebt, die trotz schönsten Wetter, aufgrund unangepasster Geschwindigkeit und Fahrweise aufs Gesicht gefallen sind. Nur leider werden dafür auch andere Verkehrsteilnehmer oder “schlechte Wege“ verantwortlich gemacht. Kennen sie den Spruch mit dem “glashaus“? Und falls sie Angst haben Fehler zu machen, dann nicht mehr bewegen, dann kann auf jeden Fall nichts passieren ;)

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