Bei Pritzwalk - Windradflügel reißt ab und bohrt sich in Feld

Do 23.11.23 | 12:42 Uhr
  96
Am 22. November 2023 steckt zwischen Kuhsdorf und Giesensdorf in Brandenburg ein riesiges Rotorblatt eines Windrads seit drei Wochen im Acker. (Quelle: rbb)
rbb
Audio: rbb|24 | 23.11.2034 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: rbb

Seit gut drei Wochen steckt in einem Prignitzer Feld ein Rotorblatt eines Windrades. Zunächst war unklar, was genau passierte. Nachdem Anwohner von einem lauten Knall berichteten, hat der Betreiber nun die mögliche Ursache benannt.

Ein Flügel eines Windrades bei Giesensdorf in der Nähe von Pritzwalk (Prignitz) ist abgerissen und hat sich anschließend in den Boden gebohrt. Das teilte der Betreiber Eno-Energy dem rbb am Donnerstag mit. Zu dem Vorfall war es demnach bereits vor etwa drei Wochen gekommen.

"Vermutliche Ursache ist ein gebrochenes Kugellager", sagte Vertriebsleiter Patrick Rudolf. Das passiere selten, könne aber durch Materialfehler vorkommen. Das Rotorblatt werde "zeitnah" in den nächsten Wochen abtransportiert, hieß es weiter. Dann werde es untersucht.

Zwei zugehörige Windräder vorübergehend stillgelegt

Anwohner hatten berichtet, dass sie in der Nacht des 30. Oktober gegen 1 Uhr einen lauten Knall gehört hätten. Am nächsten Tag habe das gebrochene Rotorblatt im Boden gesteckt.

Zwei weitere Windräder, die zu dem defekten gehören und die im selben Zeitraum installiert wurden, sind laut Patrick Rudolph jetzt stillgelegt worden. Sie sollen untersucht werden und dann eventuell wieder ans Netz gehen. Auch das beschädigte Windrad soll repariert werden und dann wieder in Betrieb gehen.

Eine moderne Windkraftanlage hat im Regelfall drei Rotorblätter. Jeder Windradflügel wiegt, je nach Größe, im Regelfall zwischen 15 und 25 Tonnen.

Sieben Unfälle in etwas mehr als zwei Jahren

Beim Bundesverband Windenergie (BWE) bemüht man sich, Unfälle mit Windrädern, die es immer wieder gibt, einzuordnen. "Generell ist festzuhalten, dass Windenergieanlagen ausgesprochen sicher sind", sagte ein Sprecher auf WDR-Anfrage im Juli 2023, als ein Windrad im Münsterland umgestürzt war [wdr.de]. Es gebe in ganz Deutschland mehr als 28.000 Anlagen. Doch laut einer internen Schadensstatistik habe es seit 2005 nur 129 "Schadensereignisse" gegeben - also "extrem selten". Die Quote liege im Promillebereich.

Erst im Oktober war in Doberlug-Kirchhain ein Windrad in Brand geraten und komplett ausgebrannt. Zusammen mit dem jetzigen Fall gab es laut Umweltministerium in Brandenburg in etwas mehr als zwei Jahren damit insgesamt sieben Unfälle an Windrädern. Zwei Mal davon ging es um abgebrochene Rotorblätter.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.11.2023, 07:30 Uhr

96 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 96.

    Vor 18 Jahren gab es keine 28.000 WKA! Die meisten wurden in den letzten Jahren errichtet.
    Es sind dennoch 0,4% , jedes 217-te. Viele sind nun 20 Jahre alt. Die Probleme der Entsorgung kommen jetzt auf uns zu. Ich hoffe, die Verantwortlichen haben dafür Geld zur Seite gepackt.
    Sinnvoll wären Speichertechnologien, anstatt immer weitere Flächen zu verbrauchen. Wollen Sie wirklich nur noch von einem Windpark zum nächsten fahren? Die Meere weiter zustellen? Sieht so unsere Zukunft aus? Das ist keine Lösung. Was ist, wenn wir merken, dass die jetzt geplanten 2,1% Fläche doch nicht reichen, da unser Energiebedarf größer wird? Bauen wir dann immer weiter Windräder, immer größer, immer mehr? Wir brauchen Technologieoffenheit und keinen blinden Aktionismus!

  2. 95.

    129 Fälle in 18 Jahren finden Sie nicht wenig.
    Das ist verschwindent gering und es besteht kaum Gefahr wegen sowas zu schaden kommt. Wegen Eisschlaggefahr stehen Warnschilder an den Windpark. Wer trotzdem bei Frost und Eis unter den WKA spazieren geht macht das auf eigene Gefahr.

  3. 94.

    129 Fälle in 18 Jahren finden Sie nicht wenig.
    Das ist verschwindent gering und es besteht kaum Gefahr wegen sowas zu schaden kommt. Wegen Eisschlaggefahr stehen Warnschilder an den Windpark. Wer trotzdem bei Frost und Eis unter den WKA spazieren geht macht das auf eigene Gefahr.

  4. 93.

    Bei 28.000 WKA bedeuten 129 Vorfälle immerhin, dass jedes 217-te Windrad schon einen Schadenfall hatte. Das finde ich nicht wenig! WKA werden sehr nah an Straßen oder Wälder gebaut. Dort bewegen sich sehr wohl Menschen. Das Problem Eisschlag ist ein weiteres.
    Die geplanten Flächen von 2,1Prozent der Landesfläche bedeuten ganz konkret, dass es kaum noch freie Sichtachsen geben wird. Zugrouten werden verbarrikadiert. Rastflächen für Zugvögel zugebaut. Wertverlust der Anwohner für Immobilien nicht ausgeglichen. Von verlorener Lebensqualität ganz zu schweigen. Strompreise in die Höhe getrieben...Pro WKA werden jährlich Pachten zwischen 60T und 100T€ gezahlt. WARUM? Ein Hektar Acker kostet ca 20T€!
    Die jetzigen Planungen übertreffen alles Dagewesene. Es wird kaum noch freie ländliche Räume geben. Ein überdimensionaler Irrsinn für unser Land. Ich wohne zwischen der Müritz und dem Plauer See. Ein Natur- und Landschaftsparadies für die Einen. Für Andere der Raum für derzeit 16 Windparks!

  5. 92.

    Bei uns ist ein Windpark abgebaut worden und an anderer Stelle wurden dafür leistungsstärkere WKA errichtet worden.
    Auf den Standorten der angebauten WKA wird jetzt wieder Ackerbau betrieben, ohne das Beton stört.
    Dort sind alle Fundamente entfernt worden, und das ohne Rückstände.

  6. 91.

    Bei uns ist ein Windpark abgebaut worden und an anderer Stelle wurden dafür leistungsstärkere WKA errichtet worden.
    Auf den Standorten der angebauten WKA wird jetzt wieder Ackerbau betrieben, ohne das Beton stört.
    Dort sind alle Fundamente entfernt worden, und das ohne Rückstände.

  7. 90.

    Haben sie diese Frage ernsthaft gestellt?
    1. Der rbb stellt einen Beitrag zu einem schwerwiegenden Unfall ins Netz unter der Überschrift " Windradflügel reißt ab und bohrt sich in Feld"
    2. Der rbb veröffentlicht dazu ein Bild auf dem ein abgebrochenen Flügel zu sehen ist, der sich zum Teil in die Erde gebohrt hat und dabei verbogen (zerborsten) ist.
    Zwischenfrage: Haben sie eine ungefähre Vorstellung davon, welche Kräfte dort gewirkt haben? Falls sie bis hierhin folgen konnten nächste Frage. Welche Information/Mitteilung wollte der rbb mit Bild/Überschrift/Beitrag vermitteln? Verzichten Sie auf eine Antwort ich helfe Ihnen.
    3. WAS DORT PASSIERT IST WAR SEHR GEFÄHRLICH. ES IST ABER KEIN MENSCHENLEBEN ZU BEKLAGEN.
    Das ist die Aussage des rbb und dazu schrieb ich:
    19.Marianne Donnerstag, 23.11.2023 | 16:16 Uhr
    Ist es dann nicht sicherer, wenn Windparks gesperrt werden?
    "Betreten verboten, hier wird grüner Strom erzeugt."

    Ob das ironisch oder ernst gemeint war? Wer weiß???

  8. 89.

    Nur haben ihre Ausführungen erstens nichts ursächlich mit Windrädern zu tun und zweitens in ihrer absoluten Dimension in die richtige Relation gesetzt, nichts bedrohliches.
    Unterm Strich bleiben ganz nüchtern Anlagen, die kostenlose, natürliche, kinetische Energie in elektrische Energie umwandeln und zukünftig komplett recyclingfähig sein werden.
    Sowas nannte man früher mal wissenschaftlich technischen Fortschritt.

  9. 88.

    Der Vorschlag von ihnen Windparks zu sperren ist Nonsens und völlig unnötig.
    Es gibt sogar Windlehrpfade wo auf Tafeln die Windkraft erklärt und informiert wird. Dort stehen Ruhebänke usw.
    Aus welchem Grund wollen sie Windparks sperren ?

  10. 87.

    SF6 ist für Sie „ein lösbares Problem“leider löst sich da kein Problem ,da sich SF6 Jahrtausende nicht abbaut, ob da irgendwann die EU SF6 verbietet bis 2030 ist fraglich.Windräder zerstören den Boden mit Beton der nicht wieder entfernt werden kann ,von Recycling kann nicht die Rede sein .Es ist keine wundersame Technik die die Welt rettet sondern Schrott mit vielen Problemen

  11. 86.

    Nein sowas tut er nicht.
    Mit solchen Mitteln muss ich nicht kommentieren. Thomas aus Erkner ist nicht Thomas, auch wenn er mit #81 Recht hat und ich kommentiere im Gegensatz zur Mehrheit hier mit offenem Visier.
    Meine Meinung zu SF6 habe ich ausführlich in #63 dargelegt. Es ist für mich ein lösbares Problem und im Übrigen völlig unabhängig von WKA‘s.
    Oder andersherum, ein Verzicht auf WKA‘s löst eben nicht die SF6-Emissionen.

  12. 85.

    Glauben sie wirklich was sie schreiben oder geht es nur darum jegliche Kritik an der linksgrünen Politik zu diffamieren. Ich bin verwundert, dass kritische Kommentare noch nicht dazu geführt haben, dass ihre Autoren in die rechte Ecke gestellt wurden.
    Statt den Vorschlag der Sperrung von WKA-Feldern zu akzeptieren bringen sie den unsinnigen Vergleich mit dem Straßenverkehr.

    Jedes Fahrzeug, dass am Straßenverkehr teilnimmt, MUSS EINE HAFTPFLICHTVERSICHERUN haben.
    Dort sind Personenschäden abgedeckt.
    WKA haben das nicht. Tote und schwerverletzte im Rollstuhl sind nicht vorgesehen und deshalb verhindert, sie werden billigend in Kauf genommen.
    Und was ist jetzt falsch an meinen Kommentaren?

  13. 84.

    Ihre Phantasie: "Wenn es ab 2020 --120 Ereignisse gab--davor nur 9--, könnte man die Größe und das Gewicht für die Schäden verantwortlich machen und evtl. noch rechtzeitig gegensteuern." Beherzigen Sie bitte Ihre eigenen Ratschläge.

  14. 83.

    Sie antworten sich selbst,warum hören Sie nicht mal anderen Meinungen zu ! SF6 BAUT SICH IN TAUSENDEN JAHREN NICHT AB und Sie schreiben ernsthaft „Ersatzstoffe „werden bereits errdt ...

  15. 82.

    Die 2 Windräder innerhalb 2 Jahren beziehen sich auf Brandenburg.

    Die 129 Fälle bezogen auf 28.000 Anlagen beziehen sich auf ganz Deutschland.--Und seit 2005--also seit 18 Jahren.

    Sie verwechseln Phantasie mit Fakten...und hätten sich womöglich mehr Zeit beim Lesen und Kommentieren lassen müssen--Aber: alles gut!

  16. 80.

    Und jetzt stellen wir uns alle einmal vor, Straßen würden wirklich durch Wohngebiete führen.
    Bei der Zahl von täglichen Unfällen, Hunderttausenden von Verletzten und Tausenden von Toten jedes Jahr-nicht auszudenken, was da passieren könnte.

  17. 79.

    Wenn sie es nicht ertragen können, das andere anderer Meinung sind als sie, sind sie Fehl am Platz.

  18. 78.

    Wie viele Menschen werden pro Jahr eigentlich durch von der Fensterbank gefallenen Blumentöpfen erschlagen?

  19. 77.

    Aber zu Wahrheit gehört auch, dass es bei sachgerechter Fertigung, ordentlicher Inbetriebnahme und regelmäßigen HUs überhaupt keine Störfälle dieses Ausmaßes geben darf.
    Mir scheint eher, dass auch hier die Profitmaximierung zu Lasten der Betriebssicherheit geht. Das sehen wir inzwischen überall, auch im industriellen Sektor. Es wird weggespart was das Zeug hält. Manager erhalten die höchsten Bonis, wenn sie die BOM in der Massenfertigung ins Uferlose drücken können.

Nächster Artikel