Klassenfahrt abgebrochen - Ermittlungen zu mutmaßlich rassistischen Vorfällen in Heidesee eingestellt

Di 27.02.24 | 14:21 Uhr
Mensch gehen auf dem Gelände eines Ferienlagers in Heidesee umher. (Quelle: dpa/Michael Bahlo)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 27.02.2024 | Jana Wochnik | Bild: dpa/Michael Bahlo

Der Fall hatte große Wellen geschlagen: Eine Berliner Schulklasse bricht in Brandenburg mitten in der Nacht einen Ausflug ab, nachdem sie bedroht und rassistisch beleidigt worden sein soll. Die Staatsanwaltschaft hat nun das Verfahren eingestellt.

Die Staatsanwaltschaft Cottbus hat das Verfahren um mutmaßliche rassistische Vorfälle in einem Freizeitzentrum am Frauensee in Heidesee (Dahme-Spreewald) eingestellt. Das sagte die Behörde am Dienstag dem rbb. Demnach habe sich keine der Taten den Beschuldigten zuordnen lassen. Es fehlen Beweise.

Im Mai 2023 hatte eine Berliner Schulklasse ihren Aufenthalt abgebrochen, weil Schülerinnen und Schüler durch Teilnehmer einer Geburtstagsfeier bedroht und rassistisch beleidigt worden sein sollen. Die Angreifer sollen teilweise vermummt gewesen sein und hätten in die Anlage gelangen wollen, hieß es damals.

Laut Staatsanwaltschaft keine objektiven Beweismittel

Ermittelt wurde konkret gegen zwei Beschuldigte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sind mehr als 50 Zeugen befragt worden, teilweise mehrfach. Es habe sich dabei um Schüler der Berliner Schulklasse und Teilnehmer der Geburtstagsfeier gehandelt.

Kein Zeuge habe jedoch einen der Beschuldigten wiedererkennen können. Außerdem hätten weitere objektive Beweismittel, zum Beispiel Videos oder Fotos, gefehlt. Laut Staatsanwaltschaft gab es auf dem Gelände keine Überwachungskameras. Es habe auch keiner der Schüler oder Lehrer das Geschehen in der Nacht mit dem Handy dokumentiert.

Deshalb habe das Verfahren nach Paragraph 170 der Strafprozessordnung eingestellt werden müssen, teilte die Staatsanwaltschaft Cottbus mit. Die Ermittlungen selbst sind schon seit mehreren Wochen abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft habe anschließend zunächst die Beteiligten informiert.

Schule will sich nicht äußern

Reaktionen von der betroffenen Berliner Schule gibt es bisher keine. Der rbb hatte sie schon in den vergangenen Wochen mehrfach für ein Interview angefragt. Die Schule möchte sich jedoch nicht mehr zu dem Geschehen äußern und hat gebeten, von weiteren Anfragen abzusehen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.02.2024, 10:30 Uhr

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