Vor vier Jahren wurde seine Ehefrau tot in dem Fluss Panke gefunden, nun wird ihm der Prozess gemacht: Am Landgericht in Frankfurt (Oder) hat am Mittwoch ein Mordprozess gegen einen 42-Jährigen aus Bernau (Barnim) begonnen. Der Mann wurde im vergangenen September am Flughafen Wien festgenommen. Der Tatverdächtige hatte sich zuletzt mehrere Monate in Thailand aufgehalten und wurde mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Beweise gebe es gegen den Mann keine - es sei ein reines Indizienverfahren, sagt Gerichtssprecher Michael Smolski. Angesetzt seien fünfzehn Verhandlungstage. Geplant sei eine umfangreiche Beweisaufnahme. Über 50 Zeugen sollen vernommen und mehrere Sachverständige angehört werden. "Im Fall einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine lebenslange Freiheitsstrafe."

Der Angeklagte las zum Prozessauftakt am Mittwoch eine selbstverfasste Erklärung, in der er die Beziehung mit seiner Ehefrau und den letzten gemeinsamen Abend mit ihr schilderte. Das Paar habe sich zuvor einvernehmlich getrennt, die Frau habe einen neuen Freund gehabt. An ihrem letzten Abend habe Ehemann sie ein Stück gebracht, den restlichen Weg zu einer Freundin habe sie allein gehen wollen.

Die Frau wurde laut Staatsanwaltschaft am darauffolgenden Morgen tot gefunden, erdrosselt mit einem Kabelbinder, in der Panke liegend.

"Schuldig ist jemand, wenn das Gericht feststellt, dass er zweifelsfrei der Täter war. Und ich habe hier Zweifel", sagte der Verteidiger des Angeklagten. "Es spricht vieles gegen meinen Mandanten, aber ob es am Ende für eine Verurteilung reicht, wage ich zu bezweifeln."

Erwartet wird ein kompliziertes Verfahren, in dem vor allem die Handydaten des Paares eine entscheidende Rolle spielen könnten. Bis Ende Mai will sich das Gericht Zeit nehmen, herauszufinden, ob der 42-Jährige seine Frau getötet hat.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.02.2024, 16:40 Uhr

Mit Material von Dorett Kirmse