Blindgänger - Fliegerbombe in Berlin-Schmargendorf entschärft

Do 04.04.24 | 17:21 Uhr
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Weltkriebsbombe in Schmargendorf wird von der Polizei abtransportiert. (Quelle: Polizei Berlin)
Video: rbb24 | 04.04.2024 | Anja Herr | Bild: Polizei Berlin

Spezialisten des Landeskriminalamts haben am Donnerstagnachmittag einen Blindgänger in Berlin-Schmargendorf entschärft. Tausende Menschen können in ihre Wohnungen zurückkehren. Auch der Verkehr läuft wieder an.

  • Experten des LKA machen Weltkriegsbombe in Berlin-Schmargendorf unschädlich
  • Sperrkreis ist aufgehoben
  • etwa 6.700 Menschen können in ihre Häuser zurückkehren
  • Sperrungen auf Stadtautobahn und im ÖPNV werden aufgehoben

Eine etwa 100 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Donnerstag in Berlin-Schmargendorf entschärft worden. "Alle Sperrungen sind aufgehoben, und die Weltkriegsbombe wird abtransportiert", teilte die Polizei am Donnerstagnachmittag auf der Plattform X mit. Experten entfernten demnach den Zünder des Blindgängers und sprengten ihn kontrolliert.

Rund um den Fundort in der Mecklenburgischen Straße war ein Sperrkreis eingerichtet - etwa 6.700 Menschen waren aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Auch vier Kindertagesstätten wurden geräumt.

Während der anschließenden Entschärfung war die Stadtautobahn A 100 gesperrt; auch die Ringbahn und die U-Bahn auf der Linie 3 stellten vorübergehend auf dem betroffenen Abschnitt den Verkehr ein.

Notunterkünfte bereitgestellt

Mehr als 30 Wohnblöcke waren von der Evakuierung betroffen. Die Bewohner kamen in Notunterkünften in Sporthallen unter. Hilfsorganisationen brachten Menschen, die nicht mehr mobil waren, und fuhren sie nach der Entschärfung wieder zurück nach Hause, wie die Feuerwehr Berlin mitteilte.

Auch vier Kindertagesstätten lagen im Sperrkreis, laut Feuerwehr können sie am Freitag wieder wie gewöhnlich Kinder betreuen. Einsatzkräfte hatten seit dem Morgen den Sperrkreis in einem Radius von 500 Metern um den Fundort in der Mecklenburgischen Straße evakuiert.

Auch Teil der Autobahn im Sperrkreis

Mehrere Straßen mussten komplett oder teilweise gesperrt werden, darunter auch Abschnitte der Stadtautobahn A100.

Auch bei der Berliner S-Bahn sowie der U-Bahn-Linie U3 kam es wegen der Bombenentschärfung zu Einschränkungen. Betroffen waren die Züge der Ringbahn-Linien S41 und S42 sowie der S46, außerdem die U-Bahnlinie 3.

Bauarbeiter hatten die Bombe bei Erdarbeiten in der Mecklenburgischen Straße am Dienstag entdeckt.

Erst im Februar wurde auf der Mecklenburgischen Straße eine rund 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe entdeckt und entschärft. Damals mussten etwa 7.500 Menschen vor der geplanten Bombenentschärfung vorübergehend ihre Häuser verlassen.

Sperrkreis für Bombenentschärfung in Schmargendorf
| Bild: Polizei Berlin

Sendung: rbb24, 04.04.2024, 13:00 Uhr

31 Kommentare

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  1. 31.

    Ich denke, dass ist eher stolz auf die geleistete Arbeit. Das Entschärfen von Bomben ist nun mal kein Allerweltsjob.
    Mein Dank an die Menschen, die diese Arbeit leisten.

  2. 30.

    Die Organisation der Kampfmittelbeseitigung ist leider ein weiteres Beispiel für föderalen Unsinn in Deutschland.

    Man sollte annehmen, dass die Regelung zum Umgang mit Kriegsmitteln in die Zuständigkeit des Bundes gehört, damit das in Deutschland einheitlich geregelt wird. Auch wäre es logisch und auch sinnvoll, dass der Bund alle damit verbundenen Kosten trägt. Aber statt damit das THW zu betrauen und die Kosten vom Bundesinnenministerium zu decken, gibt es ein Wirrwarr Landesgesetzen und entsprechend bunte Verfahren, Während z. B. in Niedersachen der Staat alles bezahlt und die Polizei für die Entsorgung zuständig ist, muss in Bayern der Grundstückseigentümer die Kosten tragen und private Firmen übernehmen die Entsorgung. In Berlin heißt es: "Die Verantwortlichen sind verpflichtet, geeignete Maßnahmen zur Erforschung und Abwehr einer Gefahr zu ergreifen und zu finanzieren."

    Da kann es natürlich geschehen, dass die Handgranate eher in der Spree als auf dem Sprengplatz landet.

  3. 29.

    Gratulation. Die Dinger werden ja nach über 70 Jahren nicht besser und sind wie schlafende Krokodile. Bin am 25.02.24 erst auf der AVUS und im Grunewald (Teufelsberg) gewesen. Aber da war alles safe.
    Nochmals herzlichen Glückwunsch!

  4. 28.

    >"Ich verstehe dieses Posieren nicht."
    Ein Siegerfoto... ;-)

  5. 27.

    Ich verstehe dieses Posieren nicht.

  6. 26.

    Vielen Dank an sämtliche helfenden Hände!
    Danke vielmals!

    Man kann nur hoffen das nicht weitere Bomben gefunden werden.

  7. 25.

    Herzlichen Dank an alle Beteiligten von der Polizei! In der Kürze der Zeit seit dem Auffinden der Bombe wurde die Evakuierung sorgfältig geplant, gut und freundlich kommuniziert. Toll, dass die Entschärfung unkompliziert gelungen ist!

  8. 23.

    Gut, daß niemand zu Schaden kam und DANK an die umsichtigen Entschärfer für ihren guten, lebensgefährlichen Job.

  9. 22.

    >"Wurde denn nicht vor Baubeginn eine Baugrunduntersuchung durchgegührt???"
    Muss nicht zwangsläufig. Auf Kampfmittel müssen nur Verdachtsflächen untersucht werden. Wenn dies nach Sichtung alter Luftbildaufnahmen keine Verdachtsfläche ist, dann muss der Bauherr keine Untersuchung veranlassen.

  10. 21.

    Komisch auf dem Video sieht das aber schon so aus, als wenn der Zünder raus ist, oder wurde da was falsch geschnitten...

    Aber da kann das Team wieder Stolz auf sich sein. Ich hätte nicht die Eier in der Hose mich dem Ding zu nähern und da noch irgend welche Experimente an dem Ding zu machen.

  11. 20.

    Wurde denn nicht vor Baubeginn eine Baugrunduntersuchung durchgegührt???

  12. 18.

    Nicht nur das. Offensichtlich fällt es immer mehr Menschen schwer, selbst zu recherchieren und selbst zu denken. Manche Sachen können nicht reguliert werden und manchmal sind Zeitabläufe nicht vorhersehbar. Vieles, was hier gefragt wird, kann man selbst überdenken. Manche Sätze werden auch nicht besser, wenn sie wiederholt werden

  13. 15.

    Stand dort fett in rot zwischen den Auszählungen der gesperrten Straßen. Aber jetzt wissen wir es ja wann die Autobahn gesperrt ist.
    Ich fand es nur blöd, dass man danach suchen muss, auch bei der VIZ. Erst nach Eingabe A100 im Suchfeld kam man auf die Meldung. So etwas Wichtiges sollte eigentlich sofort zu sehen sein...

  14. 13.

    Wo kann man nachlesen, ab wann man wieder in seiner Wohnung kann?

  15. 12.

    Es ist derzeit nicht absehbar wann mit den Arbeiten begonnen wird, abhängig von der Dauer der Evakuierung.

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