"Jugend in Deutschland 2024" - Jugendstudie: Pessimistischer und weiter nach rechts gerückt

Di 23.04.24 | 20:24 Uhr
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Video: rbb24 Abendschau | 23.04.2024 | Philipp Höppner | Bild: Caro / Seeberg

Sorgen wegen Inflation, teurem Wohnen, Altersarmut oder mangelnder Digitalisierung treiben offenbar viele junge Menschen um - das zeigt eine neue Jugendstudie. Befragte klagen über psychische Belastung und fühlen sich von der Politik nicht gesehen.

Jugendliche und junge Erwachsene sind einer Studie zufolge unzufriedener und wenden sich stärker der AfD zu als in früheren Vergleichsstudien. 22 Prozent der befragten 14- bis 29-Jährigen würden demnach AfD wählen, wenn jetzt Bundestagswahl wäre. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren, wie aus einer am Dienstag vorgelegten repräsentativen Befragung für die Studie "Jugend in Deutschland 2024" hervorgeht. 2022 hatten sich noch neun Prozent für die AfD ausgesprochen, im vergangenen Jahr waren es zwölf Prozent.

Für die Studie der Jugendforscher Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann sowie des Politikwissenschaftlers Kilian Hampel wurden im Januar und Februar bundesweit gut 2.000 junge Menschen von 14 bis 29 Jahren repräsentativ befragt: nach ihrer Parteipräferenz, ihren größten Sorgen, der Zufriedenheit mit ihrer persönlichen Lage (Finanzen, Gesundheit, berufliche Chancen) und der gesellschaftlichen Lage (Wirtschaft, Zusammenhalt, politische Verhältnisse, Lebensqualität in Deutschland). In Berlin und Brandenburg wurden 149 Menschen befragt.

Das Ergebnis: Die Befragten sind im Vergleich zu den Erhebungen der Vorjahre pessimistischer und zeigen sich besonders mit der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Lage unzufrieden.

Die drei Forscher forderten mehr Möglichkeiten für junge Menschen, sich an politischen Prozessen zu beteiligen. Hurrelmann sagte, junge Menschen seien bereit, Verantwortung zu übernehmen. Sie hätten aber den Eindruck, dass der Staat sich nicht um sie kümmere.

Hintergrund

Symbolbild: Mädchen schaut TikTok-Videos
picture-alliance/Robin Utrecht

"Jugend in Deutschland 2024" - Methodik der Studie

Die Studie basiert auf einer repräsentativen Online-Befragung von 2.042 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren. Sie wird seit 2020 in regelmäßigem Abstand wiederholt. Die Stichproben wurden so zusammengestellt, dass sie der soziodemografischen Altersstruktur der deutschsprachigen Gesamtbevölkerung in Deutschland der jeweiligen Altersgruppe entsprechen. In Berlin und Brandenburg beteiligten sich 149 Menschen an der Befragung. Der Erhebungszeitraum: 8. Januar bis 12. Februar 2024.

Wirtschaftliche und politische Sorgen im Vordergrund

Nach den Auswirkungen der Corona-Zeit stünden nun wirtschaftliche und politische Sorgen um die Zukunft im Vordergrund, etwa wegen der Inflation, hoher Mieten, der Kriege in der Ukraine und in Nahost oder wegen einer Spaltung der Gesellschaft, schreiben die Autoren. "Es wirkt so, als hätte die Corona-Pandemie eine Irritation im Vertrauen auf die Zukunftsbewältigung hinterlassen, die sich in einer anhaltend tiefen Verunsicherung niederschlägt."

Die Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Lage, den beruflichen Chancen, der Gesundheit und der sozialen Anerkennung liegt zwar insgesamt auf einer Skala von "sehr zufrieden" bis "sehr unzufrieden" weiterhin leicht im positiven Bereich, aber überall sind Rückgänge zu sehen. Eher unzufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung, dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und den politischen Verhältnissen waren die Befragten auch schon 2022 und 2023.

Besonders die Zufriedenheit mit den politischen Verhältnissen ist dieses Jahr aber noch einmal deutlich gesunken. Die Sorgen mit Blick auf den Klimawandel gehen zurück und wachsen dafür bei Themen wie Inflation, Wirtschaft oder Altersarmut.

AfD profitiert

Von dieser Unsicherheit, Unzufriedenheit und diesem Pessimismus profitiert offensichtlich vor allem die AfD. "Wir können von einem deutlichen Rechtsruck in der jungen Bevölkerung sprechen", sagte Hurrelmann. "Während die Parteien der Ampel-Regierung in der Gunst immer weiter absinken, hat die AfD besonders großen Zulauf." Bei männlichen Befragten schnitt die AfD doppelt so stark ab wie bei weiblichen.

18 Prozent der befragten Jugendlichen und Jungen Erwachsenen würden die Grünen wählen, 2022 waren es noch 27 Prozent. Die FDP sackte in der Umfrage ab von 19 auf acht, die SPD verlor von 14 auf zwölf Prozent. Die Union verbesserte sich der Umfrage zufolge bei jungen Menschen von 16 auf 20 Prozent, das neue Bündnis Sahra Wagenknecht kommt auf fünf Prozent. Die Zahl derjenigen, die auf die Frage, wen sie wählen würden, mit "Ich weiß es nicht" antworteten, stieg deutlich von 19 Prozent vor zwei Jahren auf 25 Prozent. Die Zahl der Befragten, die angaben nicht wählen zu wollen, blieb relativ stabil bei 10 Prozent.

Auffällig ist, dass trotz gestiegener Zustimmungswerte für die AfD die meisten jungen Menschen in einer ganz zentralen Frage eine andere Meinung haben als die rechtspopulistische Partei. Der Aussage "Deutschland wäre ohne die EU besser dran", stimmten nur 13 Prozent zu, 56 Prozent nicht. Hier blieb das Meinungsbild relativ stabil.

Bereitschaft zur Aufnahme Geflüchteter gesunken

Sehr stark gesunken ist den Autoren zufolge aber im Vergleich zur Shell-Jugendstudie von 2019 die Zustimmung zur Aufnahme vieler Geflüchteter. 57 Prozent waren damals dafür, in der vorliegenden Studie sind es nur noch 26 Prozent. "Hier hat offensichtlich ein heftiger Meinungsumschwung in der jungen Generation stattgefunden", schreiben die Autoren.

Aus der Erhebung ergebe sich für die Regierungsparteien "das eindeutige Signal, dass sie auch im Blick auf die junge Generation eine Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik betreiben müssen, die das positive Potenzial von Migration für die Zukunft in Deutschland fördert und lösungsorientiert mit den damit verbundenen Ängsten umgeht", heißt es. "Hier gibt es offensichtlich ein erhebliches Kommunikationsdefizit."

Mehrheit informiert sich auf Social Media über Nachrichten und Politik

Apropos Kommunikation: Wer nicht auf relevanten Social-Media-Kanälen und Plattformen aktiv ist, wird der Studie zufolge von jungen Menschen schlichtweg nicht zur Kenntnis genommen. Die AfD ist auf der Videoplattform Tiktok schon lange aktiv und hat dort viele Follower. Die Partei erreiche die junge Generation in einem großen Ausmaß. "Den anderen Parteien ist dringend anzuraten, hier nachzuziehen." Das sieht Aimo Görne, Vorsitzender des Berliner Schülerausschusses, ähnlich: "Die Plattformen werden von der AfD so aktiv bespielt, dass sie manchmal zehnfache Aufrufszahlen im Vergleich zu den anderen Parteien haben." Deshalb sei die Wehrhaltung gegenüber rechten Narrrativen unter jungen Menschen geringer geworden, so Görne gegenüber der rbb24 Abendschau.

Die Befragung zeigt, dass sich die Mehrheit (57 Prozent) der Jugendlichen und jungen Erwachsenen über Nachrichten und Politik auf Social-Media-Kanälen informiert. 92 Prozent nutzen regelmäßig Whatsapp, dahinter kommen Instagram (80 Prozent) und Youtube (77 Prozent). Tiktok nimmt an Bedeutung zu: Inzwischen nutzen mit 51 Prozent mehr als die Hälfte aller 14- bis 29-Jährigen die App regelmäßig, vor einem Jahr waren es noch 44 Prozent.

Befragte kritisieren einen Mangel an Digitalisierung

Auffällig ist laut den Autoren ein hohes Ausmaß von psychischen Belastungen wie Stress und Erschöpfung. Diese seien in den zurückliegenden drei Jahren trotz des Abflauens der Corona-Pandemie weiter angestiegen. Co-Autor Hampel wies in diesem Zusammenhang auf die Rolle von Smartphones hin. Mehr als die Hälfte der Befragten habe angegeben, diese übermäßig zu nutzen - also mehr, als ihnen gut tue.

Die Studienergebnisse zeigen laut Hampel dringenden Handlungsbedarf im Bildungsbereich. Die jungen Menschen kritisierten einen starken Mangel an Digitalisierung an Schulen und in der Wirtschaft. Außerdem beklagten sie, dass die schulische Ausbildung zu wenig auf das Leben und die Arbeitswelt vorbereitet. Simon Schnetzer sagte, der vielfach gemachte Vorwurf, junge Menschen seien faul, treffe nicht zu. Allerdings forderten sie verstärkt ein Gleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben sowie die Anerkennung von Leistung in Form von bezahlten Überstunden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.04.2024, 12 Uhr

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54 Kommentare

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  1. 54.

    Das die AfD Deutschland umbauen will, ganz im Interesse von China und Russland, sollte nun der Dümmste begreifen können. Und sicher ist, dass diese Politiker nicht in unserem Interesse handeln und das liegt nun offen, in jeder Hinsicht. Nun wurde ja ein AfDler im Ausland abgeschoben, weil er sich nicht benehmen konnte. Ein anderer schreibt frauenfeindliche Bücher, ein anderer hetzt im Netz, der nächste unterschlägt Firmen in Belarus, hat natürlich nichts mit russischem Einfluss zu tun, andere nehmen Geld aus Russland. Andere spionieren für Russland und China.

    Was an der AfD weist darauf hin, dass man diese wählen könnte? Das die EU zerstört werden soll hilft wem? Vielleicht hilft es Einzelpersonen der AfD, aber niemals uns, den Menschen. Es ist Dummheit, als Mensch den eigenen Abgrund zu wählen.

  2. 53.

    Mich stört an solchen Artikeln, dass so getan wird, als ob diese Entwicklung in keiner Weise zu verstehen wäre.
    Eine ehrliche Analyse müsste sich aber mit den Ursachen beschäftigen.

  3. 52.

    Die Jugend scheint ja nicht ganz verloren zu sein.

  4. 51.

    Beachten Sie bitte den Unterton, der offensichtlich ist: Ich sprach von Reflex angesichts einer "abgehetzten Gesellschaft". Ein wohlbedachter und wohlüberlegter Rückgriff auf Vorgehenderes hat einer Gesellschaft immer schon gutgetan und ihr Stabilität verheißen. Ein oberflächlicher, reflexhafter Rückgriff nicht. ;-

  5. 50.

    "Erfolg der AfD im Bereich Social Media" Das wird Deutschland voran bringen, Politiker die gut in Social Media sind. Was soll da eigentlich mit Erfolg gemeint sein?
    "könnte also auch anderswo erfolgreicher" Wo und mit was? Politiker die von China und Russland finanziert werden, sind bestimmt "anderswo erfolgreicher".

  6. 49.

    Generation Z ist eine Eigenbezeichnung, die sich Menschen i. S. einer Vertretung dieser Generation selber zugelegt haben. Inwieweit da ein kleines Stück Provokation drinliegt, wie beim Verbund von Frauen geführten Firmen unter dem Namen "Weiberwirtschaft", das kann ich nicht beurteilen.

  7. 48.

    Es geht aber nicht darum, ob jemand das Wählen der AfD intelligent oder doof findet. Diese Partei hat ein politisches Angebot wie alle anderen auch und die Wähler wählen das, was dem vermuteten Vertreten der eigenen Interessen am nächsten kommt und da liegen aktuell sogar bei der sonst traditionell grün und links wählenden Jugend plötzlich CDU, AfD und FDP in der Gunst sehr weit vorn. Das kommt ganz sicher nicht von ungefähr sondern hat seine Ursache im völligen Versagen und an den Interessen und Nöten junger Menschen vorbei regierender oder zumindest agierender linker Parteien, die sich lieber um Randthemen und Moralpredigten kümmern, als die Zukunft der heutigen Jugend zu sichern. Es ist deren Versagen und lässt sich nicht aus der Welt schaffen, indem man hochnäsig behauptet "Wenn ihr AfD wählt seid ihr alle doof!".

  8. 47.

    Ich bin immer wieder überrascht, wie überrascht doch die Politik und die Presse ob der Zahlen sind.
    Sicherlich folgen die üblichen Bekundungen und Ankündigungen, man würde sich kümmern.
    Nichts aber wird passieren.
    Geht man durch die Straßen, wo die Lügenpappen zur Europawahl hängen, liest man nichts von der Jugend. Nur "Wir" und "die Anderen", letztlich nur die eigenen Pfründe sichern.
    Noch sollten wir zufrieden sein, dass wir hier keine französischen Verhältnissen haben, wo die Jugend aufbegehrt.

  9. 46.

    Ja deswegen ist auch die Sorgen über das "Erstarken von rechten Parteien" mit +12% gestiegen.
    "Ich würde ihnen einfach mal was zutrauen" Aber früher wählen sollen sie ja nicht.

  10. 45.

    Bei 57 Prozent über Social-Media-Kanälen ist das Ergebnis nicht verwunderlich. Wieviel Desinformationen streut eigentlich die AfD über diese Kanäle? Korreliert wahrscheinlich damit.

  11. 44.

    "So doof, wie Sie sie hinstellen, sind diese jungen Menschen nämlich genau nicht" Bei anderen Themen werden sie aber als doof dargestellt. AfD wählen mit "Intelligenz" gleichzusetzen ist auch eine kuriose These.

  12. 43.

    Ich kann diese Meinung der Medien gegen die jungen Menschen nicht verstehen. Sie werden stigmatisiert, abwertend als Generation Z bezeichnet. Unsere jungen Leute sind nicht so blöd, wie sie dargestellt werden. Als junger Mensch hat man das Recht sich auszuprobieren und auch Fehler zu machen. Wann, wenn nicht jetzt!

    Lehrermangel, Überforderung durch zu viel Zuwanderung, Gendern oder nicht, Wohnungsnot, keine Mitbestimmung... die Jugend wird nicht für voll genommen und abdegradiert. Das ist verachtend und arrogant von den "Alten". Ich würde ihnen einfach mal was zutrauen.

  13. 42.

    Sonst interessiert man sich herzlich wenig für die Sorgen und Bedürfnisse der Jugend, sind ja alle linksgrünversiffte, faule Straßenkleber und wir haben ja damals die Ärmel hochgekrempelt, uns nie beklagt, waren immer fleißig und deshalb jedes Problem aus der Welt geschafft. Aber kaum haben mal 22 % von gut 2.000 Befragten angegeben, AfD wählen zu wollen, ist das Verständnis und die Solidarität plötzlich grenzenlos. Die vernünftigen, weitsichtigen Jugendlichen, für die wir uns stets interessiert haben, na klar. Wie verlogen. Hätten hier die Mehrheit angegeben Links oder Grün zu wählen (wie ihnen ja gerne pauschal unterstellt wird), hätten wir die Beschimpfungen im Kommentarbereich wieder in allen prächtigen Schattierungen erlebt.

  14. 41.

    Ich habe ja nicht geschrieben, dass die Jugend zu "doof" ist, die Missstände zu sehen und das die dafür verantwortliche Politik, sondern das sie zu "doof" ist zu erkennen, wie die rechten Politiker agieren und wozu. Wobei "doof" natürlich das falsche Wort ist. Da sind Kommunikationsprofis am Werk und die Algorithmen der Sozialen Medien.

  15. 40.

    Nun, ich (Jg. 58) nehme bei der Berichterstattung über die heutige Jugend in den Medien häufig eine von Vorurteilen besetzte Sicht war. Allein der Begriff "Generation Z" wird m.E. überwiegend in einem abwertend-negativen Rahmen genutzt und nicht selten wird von älteren Zeitgenossinnen die eigene Jugendzeit im Rückblick verklärt. In der Vergangenheit gab es nicht weniger seelische Belastungen, nur wurden diese als solche selten erkannt , es gab ja auch kaum Fachleute dafür.
    Sicher hatte meine Generation auch keinen "heißen" Krieg in Mitteleuropa erlebt, aber das war nicht Ausdruck einer aktiven "Friedenspolitik", sondern eher Folge des "kalten Krieges" mit der Besatzung durch die damalige Sowjetarmee einschließlich der (Pflicht-)Militarisierung des gesamtem Lebens. Allein das und die z.T. entwürdigen Bedingungen des NVA-Wehrdienstes haben enorme seelische Schäden hinterlassen.








  16. 39.

    Sie dürfen der Jugend schon etwas mehr Intelligenz zutrauen. So doof, wie Sie sie hinstellen, sind diese jungen Menschen nämlich genau nicht, sondern sehen um sich herum, was gerade in Deutschland passiert. Das ist nämlich die Generation, die unter sämtlichen politischen Entscheidungen aktuell am meisten leidet und die schlechtesten Zukunftsaussichten seit langem hat. Das sind Tatsachen, die diese jungen Menschen tagtäglich sehen und erleben und keine der regierenden Parteien in Bund oder den Ländern kümmert sich um die realen Sorgen und Nöte der Jugendlichen. Die Schulen fallen auseinander, die Bildung geht den Bach runter, Jugendangebote werden zunehmend weggespart, die Wirtschaft gerät ins Schlingern, die Schulden sollen zu Lasten künftiger Geberationen ständig ausgeweitet werden, das Rentensystem droht zu kollabieren, die Lebenshaltungs- und Energiekosten explodieren. Und was tut die Politik? Sie will "besser erklären", statt die Zukunftssorgen anzugehen.

  17. 38.

    Nun ja, man kann auch die Kriege der USA dazu nehmen. Korea, Vietnam, Afghanistan, Jugoslawien. Aber gut, für den geneigten Transatlantiker ist der Feind seit eh & je halt „im Osten“, egal ob Nah,Fern oder Mittel.
    Und wenn heimische Kultur von den Migranten zu einem sehr großen Teil massiv abgelehnt wird, braucht es keine Partei oder Ähnliches, um eine Meinung zu bilden. Das diese dann mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit der verordneten Staatsmeinung überstimmt, ist dann eigentlich auch keine Überraschung. Aber in der woken Blase des Mainstreampublikums ist halt die Vorstellungskraft nicht wirklich ausgeprägt, wenn es halt außerhalb der Blase liegt.

  18. 36.

    Die Leute sehen eben direkt vor Ort, dass keinerlei Infrastruktur (Wohnungen, Schulen, Ärzte...) für eine solche Menge an Leuten da ist. Das kommt im Elfenbeinturm halt nicht unbedingt an.

  19. 35.

    Sowas kommt von sowas. Wo kein Optimismus mehr möglich, verbreitet sich dann eben so eine Grundstimmung.

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