Der Tierpark Senftenberg freut sich über drei kleine Rote Varis. Vor fünf Wochen habe es Nachwuchs im Lemurengehege gegeben, nun hat der Zoo ihn der Öffentlichkeit präsentiert. Mit etwas Glück könnten die drei Fellknäule derzeit bereits hinter der Umzäunung des Außenbereichs gesichtet werden, teilte der Tierpark am Donnerstag mit. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen sie auch Ausflüge in das begehbare Variland machen.

Rote Varis sind auf Madagaskar heimisch, doch ihr Verbreitungsgebiet ist stark dezimiert. In freier Wildbahn leben sie eigentlich nur noch in und um den Nationalpark Masaola, der sich auf einer kleinen Halbinsel im Nordosten Madagaskars befindet. Wie viele andere Lemurenarten auch fressen Rote Faris vor allem Früchte und auch Blätter, sie schlecken aber auch gern Pollen oder Nektar aus Blüten oder knabbern an Samen.

Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (ICUN), die früher als Weltnaturschutzunion bekannt war, führt Rote Varis auf ihrer Liste der vom Aussterben bedrohten Arten [icunredlist.org]. Einige Naturschutzorganisationen gehen davon aus, dass allerhöchstens noch 10.000 Exemplare in der Wildnis leben. Allerdings geht die ICUN davon aus, dass die Population dieser Halbaffen innerhalb von 24 Jahren um mehr als 80 Prozent einbrechen wird.

Rote Varis können bis zu 30 Jahre alt werden und werden ausgewachsen mehr als einen halben Meter lang sowie dreieinhalb Kilo schwer. Tatsächlich sind Mehrlinge häufig, im Tierpark Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) gab es im vergangenen Jahr sogar Vierlinge. Insgesamt leben allerdings nur rund 600 Rote Varis weltweit in Zoos. In der Region können sie auch im Tierpark Berlin bestaunt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 30.05.2024, 16 Uhr