Ehemalige Brandenburger Gesundheitsministerin - Diana Golze kandidiert bei Bürgermeisterwahl in Rathenow

Do 28.10.21 | 13:40 Uhr
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Diana Golze (Bild: dpa/Christophe Gateau)
Bild: dpa/Christophe Gateau

Brandenburgs ehemalige Gesundheitsministerin Diana Golze (Die Linke) will Bürgermeisterin von Rathenow im Havelland werden. Sie kandidiert für die Wahl am 6. März 2022, wie der
Kreisverband am Donnerstag bekanntgab. "Ich verstehe meine Kandidatur ausdrücklich als offenes Angebot an alle demokratischen Parteien und interessierten Menschen, diesen Weg mit mir gemeinsam zu gehen", so Golze.

Golze war im Zuge des Lunapharm-Skandals zurückgetreten

In einer Beratung von Mitgliedern des Stadtverbandes der Partei in Rathenow sowie der Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung haben sich die Anwesenden dafür ausgesprochen, dass Golze sich um dieses Amt bewerben soll, hieß es. Bürgermeister Ronald Seeger habe die Stadtverordneten zuvor gebeten, ihn aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig von seinem Amt zu entbinden. "Ich wünsche Ronald Seeger für die Zukunft alles Gute, vor allem Gesundheit und einen aktiven Ruhestand", so die 46-Jährige.

Für Golze sei die Kommunalpolitik seit ihrem 18. Lebensjahr immer "ein festes Standbein" ihrer politischen Laufbahn gewesen. Sie war im August 2018 von ihrem Amt als Landesgesundheitsministerin zurückgetreten, als ihrer Behörde Fehler im Zusammenhang mit dem Skandal um unwirksame Medikamente der Arzneimittelfirma Lunapharm vorgeworfen wurden. Sie hatte sich bewusst von öffentlichen politischen Ämtern zurückgezogen und beim Awo-Bezirksverband Potsdam gearbeitet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.10.2021, 12:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 6.

    Wie genau hängen das Durchschnittsalter und die Wahlentscheidung zusammen?
    Finde ich persönlich eine ziemlich flache Unterstellung zur Wählerschaft!
    Frau Golze hat Rückrad bewiesen und in den letzten Jahren ganz sicher dazugelernt.
    Um Lunapharm kümmern sich Strafverfolgung und Staatsanwaltschaft und das sollten auch Sie respektieren können.

  2. 5.

    Was den seinerzeitigen Rücktritt von Diana Golze angeht, ziehe ich nach wie vor meinen Hut davor. So, wie ich es schon seinerzeit (hier)schrieb. Das hat ein Mensch die Verantwortung dafür übernommen für dasjenige, was ein Dutzend andere vor ihr an Strukturen haben entstehen lassen. Kein Mensch, der einem Ministerium vorsteht, kann dies während seiner und ihrer Amtszeit jemals überblicken, was dann in Extremsituationen bei Lunapharm ans Tageslicht kommt.

    Auch bei Andrea Fischer als Bundesministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz war dies der Fall gewesen. Nachdem sie sogar parteiintern abgesägt wurde, brauchte sie bestimmt ein Jahr, um überhaupt "Luft zu holen."

    Die Rumlärmenden, die ein auf "Dicke Backen" machen und umgehend die "brutalst mögliche Aufklärung" versprechen, haben gut Reden und sind doch meistens eher Versagende im grundlegenden Handeln.

  3. 4.

    Um die Kandidatin beneide ich ich die Rathenower ganz ehrlich. Schaut doch mal im Vergleich, wer in Berlin für das Amt aufgestellt wurde! Diana Golze wünsche ich zusammen mit den Rathenowern viel Erfolg.

  4. 3.

    Was sollte Frau Golze "zum Thema Lunapharm sagen" ?
    Sie war als zuständige Ministerin im Ressort zurückgetreten. Hatte also die Verantwortung übernommen, wo Behörden über die sie die politische Aufsicht führte versagt hatten. Rückhaltlos aufzuklären ist. Ohne das der Eindruck entsteht, Sie selbst wolle sich möglicherweise im Sachverhalt entlasten, um am Posten kleben zu können.
    Tat also, was man unabhängig von persönlichem Versagen in einer solchen Situation tut, trägt man persönlich zwar keine Schuld, muss und will aber für die Fehler in nachgeordneten Behörden hinstehen. Weil das nun mal die Stellenbeschreibung eines Ministerinnenamtes ist.

    Mancher Wahlbürger scheint mir solche Größe in der Politik weder zu verstehen noch verdient zu haben.
    Stattdessen punkten offenbar die Funktionäre, die wortreich ihre Verantwortungs- und Schuldlosigkeit verbreiten, ihre persönliches mit dem allgemeinen Aufklärungsinteresse vermischen und damit der Institution Ministerinnenamt schaden.

  5. 2.

    Dazu genügt ein Blick in die aktuelle Statistik Rathenows:

    Durchschnittsalter liegt bei 48,9 Jahren.

    Die Wählerschaft sollte jedenfalls da sein.

    Mich hat letztlich vor allem enttäuscht, dass Frau Golze nichts zum Thema Lunapharm zu sagen hatte.

  6. 1.

    Wollen das die Rathenower wirklich?

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