Queerfeindliche Straftaten - Justizsenatorin Kreck: Forderungen der queeren Community berechtigt

Fr 22.07.22 | 09:54 Uhr
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Teilnehmer der Parade anlässlich des Christopher Street Day (CSD) ziehen durch die Innenstadt. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 22.07.2022 | Justizsenatorin Kreck zum CSD | Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Berliner Senatorin für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung, Lena Kreck (Linke), unterstützt die Forderungen der queeren Community zum diesjährigen Christopher Street Day in Berlin. Unter anderem gehe es dabei um eine schnelle und lückenlose Aufklärung aller Straftaten gegen queere Menschen, sagte Kreck am Freitag im rbb24 Inforadio.

Regenbogenfahne auf Gebäude der Justizverwaltung

Obwohl die Anzahl der verfolgten Straftaten deutlich nach oben gegangen sei, gebe es weiterhin eine große Dunkelziffer, sagte Kreck weiter. Berlin habe bereits Maßnahmen ergriffen, um die Rechte der Betroffenen zu stärken. Ansprechpartner bei Staatsanwaltschaft und Polizei, aber auch zivile Personen aus der Community, berieten Menschen, die von Hasskriminalität betroffen seien. Sie würden die Opfer auch ermutigen, die Taten zur Anzeige zu bringen.

Bei vielen Betroffenen würden solche Taten aber auch Scham auslösen, so Kreck. Da brauche es Unterstützung, das Erlebte auch strafrechtlich verfolgen zu lassen. Die Richtung, die der Senat eingeschlagen habe, stimme. Man müsse aber daran arbeiten, mit solchen Angeboten noch mehr Menschen zu erreichen. Deshalb sei die Forderung der Community dazu absolut richtig.

Als Zeichen der Solidarität soll am Freitagvormittag vor der Senatsjustizverwaltung die Regenbogenfahne gehisst werden. Am Samstag startet dann die Christopher Street Day-Parade. Der Demonstrationszug soll um 12 Uhr in der Nähe des Potsdamer Platzes beginnen und nach einer Strecke von mehr als sieben Kilometer am Abend vor dem Brandenburger Tor enden. Dazu werden mehr als eine halbe Million Menschen erwartet.

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.07.2022, 6:00 Uhr

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19 Kommentare

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  1. 18.

    Ignorieren sie etwa nicht den Kontext des Artikels in ihrer Argumentation? Diese ignoranz und Verallgemeinerung relativiert.

  2. 17.

    Nachtrag:
    Alles eine Frage der Artikulation.
    Aber wahrscheinlich wollen Sie eher nur, dass solche Taten härter bestraft werden, wie gegen Frauen geplant.
    Das ist aber eine Frage der Strafprävention durch Abschreckung und nicht der Andersbehandlung von Motiven.
    Link: www.zdf.de/nachrichten/politik/buschmann-gewalt-frauen-bestrafung-100.html

  3. 16.

    "Mit ihrem Kommentar verharmlosen und relativieren sie Gewalt und merken es nicht einmal."
    Ihr Ernst?
    Wollen Sie mich etwa verächtlich machen, in der öffentlichen Meinung herabwürdigen oder beleidigen?
    Ich verharmlose Gewalt?
    Reminder: "schnelle und lückenlose Aufklärung aller Straftaten" ist IMMER wünschenswert. #Legalitätsprinzip
    Ich relativiere Gewalt - nach dem Motto: "ist ja nicht so schlimm"?
    Ich gebe dem Thema einen Kontext, was der Artikel versäumt. Ihr ERNST?

  4. 14.

    Es ist immer wieder interessant wie wichtig sich Personen im Vergleich zu Anderen Betroffenen nehmen.
    Neid und Missgunst gibt es (leider) überall. Täter diskriminieren immer willkürlich ihre Opfer. Ende des Themas.
    Sie können Personen nicht diktieren, was sie "toll zu finden" haben, nur wie sie sich zu verhalten haben. #StGB #OwiG
    Als Referenz und zur Einordnung mal die Opferstatistik des BMI von 2020 ab Seite 35:
    bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/sicherheit/pks-2020.pdf?__blob=publicationFile&v=2

  5. 13.

    Halte ich, mit Verlaub, für Blödsinn. Es geht genau um queere Menschen. Erst Recht, wenn das Adjektiv den Unterschied macht, ob sie Opfer einer Straftat werden oder nicht!

  6. 12.

    Es ist immer wieder interessant zu sehen, mit wieviel Einsatz und verallgemeinernden Aussagen hier versucht wird, vom eigentlichen Problem abzulenken. Das zeigt auch, wo die Gesellschaft steht. Es geht nicht darum, Straftaten im Allgemeinen aufzuklären. Hier werden Menschen auf Grund ihres (Anders-)Seins angegriffen. Wer das nicht sehen kann/will, blockiert m.M.n. Fortschritt.

  7. 11.

    "schnelle und lückenlose Aufklärung aller Straftaten" ist IMMER wünschenswert. #Legalitätsprinzip

  8. 10.

    Wie wär‘s denn mal, wenn die werten Damen und Herren Kommentator:innen sich mal mit dem eigentlichen Thema des Artikels auseinandersetzen und darauf Bezug nehmen würden? Anfeindungen von und Gewalt gegen Menschen, die rein gar nichts anderes getan haben, als einen anderen Menschen zu lieben … Finden Sie das tatsächlich vollkommen in Ordnung, oder warum merken und prangern Sie lauter andere Dinge an – nur eben nicht das, worum es in diesem Artikel eigentlich geht? Ist das nicht ein bisschen merkwürdig?

  9. 9.

    Martin, Sally, stellen Sie sich doch bitte mal vor, Sie wären in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung, mit Ihrem Partner, bzw. Ihrer Partnerin, Hand in Hand auf der Straße unterwegs oder würden sich küssen und auf einmal steht ein Mann vor Ihnen, pöbelt Sie in aggressivem Ton an, beschimpft Sie, droht Ihnen Gewalt an und / oder schlägt Ihnen einfach vollkommen unvermittelt mit der Faust ins Gesicht. Oder Sie werden von gleich mehreren – in den allermeisten Fällen Männern – bedroht und / oder auch direkt verprügelt – und das einzig und allein aus dem Grund, dass Sie zusammen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin irgendwo draußen unterwegs sind und offen zeigen, dass Sie sich lieben. Fänden Sie das richtig? Wie würden Sie sich in so einer Situation fühlen? Genau darum geht es hier.

    Ob Straftaten verfolgt und nach Möglichkeit aufgeklärt werden sollten, ist hier überhaupt nicht die Frage. Das versteht sich ja wohl hoffentlich von selbst.

  10. 8.

    Die schnelle Aufklärung aller Straftaten gegen alle Menschen wäre wünschenswert.

  11. 7.

    Ist das nicht genau die Senatorin welche bei den Strassen blockieren geäußert hat, dass es kein Einwirken braucht da die Strafverfolgung im Rechtsstaat funktioniert. Aber nun übt sie öffentlich doch Druck auf die Justiz aus, zumindest in diesem Thema.

  12. 6.

    Solange das Problem nicht ehrlich angesprochen und nur einseitig einer politischen Richtung zugesprochen wird, kann es keine Verbesserungen geben. Davon abgesehen schließe ich mich den ersten beiden Kommentaren vorbehaltlos an: Keine Straftat gegen die körperliche Unversehrtheit oder Selbstbestimmung darf ungesühnt bleiben und eine Opferhierarchie darf es in einem Rechtsstaat nicht geben.

  13. 5.

    Das Adjektiv ist schon wichtig! Aufgrunddessen wird man ja Opfer einer Straftat. Queerfeindliche Straftaten sollen die entsprechenden Menschen treffen und nicht deren Eigentum wie z.B. bei Diebstahl.
    Lässt man diese Motivation der Täter weg, wird das Hassverbrechen gegen Minderheiten nicht genannt und wäre so tatsächlich diskriminierend.

  14. 4.

    Ja, dem stimme ich zu. ALLE Straftaten bitte in Berlin aufklären. Warum ist das einen expliziten Bericht wert, verstehe ich nicht. Das ist eine Grunderwartung von uns Berlinerinnen und Berlinern.

  15. 3.

    Dem Tadel kann ich mich anschließen. Ehe Frau Kreck, Professor mit Fragezeichen, hier für ihr traditionelles Milleu sich besonders verwendet, sollte sie besser mal sagen, was sie als Rechtsanwältin in ihrem ganzen Berufsleben so bisher gemacht hat. Ich habe irgendwelche typische Rechtsanwaltstätigkeiten bisher nicht gefunden, außer eine Nebenerwerbstätigkeit in der Schwulenberatung von Migranten.

  16. 2.

    Ganz meiner Meinung. Verstehe nicht, warum das einen Bericht Wert ist. Straftaten sind Straftaten und gehören aufgeklärt! Alle.

  17. 1.

    Ich finde, ALLE Straftaten sollten schnell und lückenlos aufgeklärt und angemessen bestraft werden, auch die gegen queere Menschen. Die Adjektive vor den Menschen sind unnötig, stellen für meine Begriffe sogar eine Diskriminierung dar, lieber rbb.

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