Trotz Großbrand "alternativlos" - Sprengplatz der Berliner Polizei bleibt im Grunewald

Mi 31.08.22 | 14:10 Uhr
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Sperrung Nähe Sprengplatz Grunewald. (Quelle: imago images/Stefan Zeitz)
Video: rbb24 13 Uhr | 31.08.2022 | Bild: imago images/Stefan Zeitz

Berlin will seine Weltkriegsmunitionsfunde weiter im Grunewald unschädlich machen. Innensenatorin Spranger teilte mit, im Stadtgebiet gebe es keinen anderen geeigneten Standort. Eine Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern sei nicht möglich.

Trotz des großen Brandes Anfang August soll das Sprenggelände der Berliner Polizei weiter im Grunewald betrieben und nicht verlegt werden. "Der Sprengplatz Grunewald ist alternativlos", teilte die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Mittwoch mit. Sie wolle den Platz erhalten.

Gespräche über eine Kooperation mit Brandenburg verliefen nach Angaben von Spranger ergebnislos. Nach dem Großbrand auf dem Sprengplatz war geprüft worden, ob Bombenfunde künftig weiter entfernt von Berlin gelagert und unschädlich gemacht werden könnten. Für Spranger ist dies aber nun vom Tisch.

"Etwaige Kooperationen mit anderen Ländern wurden geprüft und stellen für das Land Berlin keine Alternative dar", heißt es in einer Presseerklärung der Senatorin. Es gäbe keinen alternativen Standort für die Sicherheit der Menschen in Berlin und Brandenburg. Kurze Anfahrtswege und der weite Abstand zur nächsten Wohnbebauung hält Spranger für entscheidende Vorteile.

Würde der Sprengplatz wegfallen, müssten häufig Sprengungen von Weltkriegsbomben im Stadtgebiet stattfinden. Dies würde den Alltag der Berlinerinnen und Berliner weit mehr beeinträchtigen, durch Absperrungen und Räumungen, als bisher, so Spranger. Die Senatorin erwägt, zusätzlich Gerätschaften anzuschaffen, wie beispielsweise einen Löschroboter.

Seit Einrichtung des Sprengplatzes 1950 habe es dort bis zu dem Großbrand im August keine größeren Brände oder Unfälle gegeben, ergänzte Spranger. Die Ursache des Feuers stehe noch nicht fest.

Mehrere kontrollierte Sprengungen am Mittwoch

Im Grunewald sind am Mittwoch mehrere kontrollierte Sprengungen notwendig. Die Avus und die parallele Bahnstrecke am Grunewald sind erneut gesperrt.

Nach dem Großbrand vor vier Wochen ist der Platz teilweise wieder einsatzbereit. Rund um den Platz gilt allerdings weiterhin eine Sperrzone.

Im vergangenen Jahr sind laut Senatsinnenverwaltung rund 52.000 Kilogramm Kriegsmunition in Berlin gefunden worden. Pro Tag werden Expertenteams des LKA im Schnitt zwei bis dreimal zu Einsätzen gerufen, um alte Kampfmittel zu sichern und zu entfernen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 31.08.2022, 19:45 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Was ich will, habe ich in meinem 1.Beitrag klar gesagt. Eine Senatorin sollte sich vor einer solchen Aussage informieren. Diesen Unfall zu verharmlosen, nur weil er lange her ist, findè ich unmöglich. Da haben ihre Berater wohl versagt. Nur nebenbei: In Tempelhof ist eine Schule nach Werner Stephan benannt.

  2. 6.

    Hätten Sie diesen Artikel 4.Absatz von hinten sorgsam gelesen, wäre Ihnen diese Anfrage erspart geblieben.

  3. 5.
    Antwort auf [OPA KLAUS ] vom 31.08.2022 um 20:38

    Sie sollten mal deutlicher formulieren … Was wollen Sie?

  4. 3.

    Für die Vernichtung alter Waffen gibt es keine ausreichende Zusammenarbeit, dafür aber für die Beschaffung neuer!

  5. 2.

    Frau Spranger hätte sich mal informieren sollen. Es gab keine schweren Zwischenfälle. Auch wenn sie dafür zu jung ist, kann man ja mal fragen.
    1957 kam es bei einer Entschärfung zur Explosion. 2 Beamte wurden schwer verletzt, Werner Stephan starb. Die ganze Stadt trauerte. Zur Beisetzung kamen Tausende. Fällt das unter "keine Vorkommnisse "? Armer Senat!
    Im Übrigen ist es vermutlich wirklich besser, alles beim alten zu lassen, statt mit den Bomben durch die Gegend zu fahren .

  6. 1.

    Für die Vernichtung alter Waffen gibt es keine ausreichende Zusammenarbeit, dafür aber für die Beschaffung neuer!

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