Verkaufsstart in Berlin - 29-Euro-Ticket ab sofort erhältlich

Mo 26.09.22 | 20:34 Uhr
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Symbolbild: BVG Kundenzentrum in Berlin (Quelle: imago/Emmanuele Contini)
Video: rbb24 Abendschau | 26.09.2022 | Thomas Rostek | Bild: imago/Emmanuele Contini

Trotz deutlicher Kritik aus Brandenburg hat Berlin einen eigenen, befristeten Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket durchgeboxt: ÖPNV-Kunden können das 29-Euro-Ticket jetzt erwerben. Was zum Verkaufsstart zu beachten ist.

Das vergünstigte Übergangsticket für den Öffentlichen Nahverkehr in Berlin ist seit Montag im Handel erhältlich. Interessierte können in den Monaten Oktober, November und Dezember dieses Jahres für jeweils 29 Euro im Monat Busse und Bahnen im Tarifbereich AB nutzen.

Mit dem befristeten 29-Euro-Ticket will der Berliner Senat die Zeit überbrücken, bis bundesweit über eine Anschlusslösung für das Neun-Euro-Ticket entschieden wird. "Dort, wo wir schnell für Entlastung sorgen konnten, haben wir gehandelt: Vom Angebot, drei Monate lang für nur 29 Euro überall im Stadtgebiet Busse und Bahnen zu nutzen, profitieren Hunderttausende Menschen in diesem krisengeprägten Herbst und Winter", sagte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne).

Nur als Abo erhältlich - kündbar zum Jahresende

Um die Ermäßigung zu nutzen, müssen Kunden ein Abonnement für zwölf Monate abschließen. Anders als das Neun-Euro-Ticket ist das 29-Euro-Ticket somit nicht monatlich erhältlich. Jedoch ist es auch möglich, das 29-Euro-Abo erst ab November oder Dezember abzuschließen. Zum Ende des Aktionszeitraumes im Dezember 2022 sei das Abonnement ohne Nachteile kündbar, heißt es von der Senatsverkehrsverwaltung. Wenn keine Kündigung erfolgt, wird ab Januar das Abo im geltenden VBB-Tarif weitergeführt.

Abo-Kunden erhalten Ermäßigung automatisch

Für alle, die bereits ein AB-Abonnement für Berlin besitzen, erfolgt die Preissenkung auf 29 Euro laut Verkwehrsverwaltung automatisch per Gutschrift oder Abrechnung. Das gelte beispielsweise für die VBB-Umweltkarte, die 10-Uhr-Karte, das VBB-Firmenticket und das Abo-Ausbildung, jeweils im Tarifbereich AB. Nach rbb-Informationen besitzen aktuell rund 850.000 Menschen ein AB-Abo, inklusive der Schülerinnen und Schüler, die das Ticket kostenlos erhalten.

In die Aktion nicht einbegriffen sind alle Abonnements, die über den Gültigkeitsbereich des Tarifgebietes Berlin AB hinausgehen, wie das VBB-Abo 65plus, das VBB-Abo Azubi oder das Abo für Berlin ABC. Damit gilt die Ermäßigung auch nicht für das im ABC-Tarifbereich gültige Semesterticket.

Abo-Modell aus rechtlichen Gründen notwendig

Das Abo-Modell war aus Sicht des Senats aus rechtlichen Gründen notwendig geworden, weil andere Lösungen mit Beschlüssen auf der Bundesebene kollidieren könnten. "Daher ist nach Rücksprache mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr nur eine Regelung umsetzbar, bei der das Angebot als Abonnementmodell umgesetzt wird", teilte der Senat dem Abgeordnetenhaus mit. Im schlimmsten Fall müsste Berlin sonst auf Bundesmittel verzichten, mit denen die Folgen der Corona-Pandemie abgefedert werden sollen.

Ein länderübergreifendes Angebot mit Brandenburg kam nicht zustande. Pendler profitierten damit nicht von dem Ticket, lautet ein Argument der Kritiker.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.09.2022, 14:30 Uhr

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81 Kommentare

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  1. 81.

    "Ach, aber jetzt heist es wohl nicht, dass Frau Jarasch nicht wusste , dass es die einzige Möglichkeit war, dieses 29 Euro Ticket im Berlin durchzusetzen? Na, dann "Prost Mahlzeit", was uns.......... "

    So, Tacheles! Wie geistig unterbelichtet muß man eigentlich sein um meinen Kommentar dermaßen mißzuverstehen? Oder ist das Absicht?

  2. 80.

    Ihr Schwachsinn nervt, merken sie das nicht selber? Versuchen sie doch einfach was konstruktives zum Thema beizutragen. Danke.

  3. 79.

    Ja, unter dem Namen Länderfinanzausgleich. Heißt jetzt nur anders, ist aber das gleiche. Und Berlin ist weiter der Haupttransfer Empfänger

  4. 78.

    Ja, dafür ist der Kommentator bekannt: "schreiben vor denken!", weil einfach einfach einfach ist ;-)

  5. 77.

    Für alle gerne Bahn Fahrenden im Tarifbereich C ist das ja schlicht die größte Verarschung.

  6. 76.

    "Altersdement oder blind? Sollte der rbb seine Beiträge zum Them "Jarrasch fordert 29€-Tichet" in Blindenschrift verfassen?"

    Ich habe auf "Frau Jarasch mag erst einmal dafür sorgen, daß die Verkehrsunternehmen den Einmalzahlern bei den Jahresfahrkarten die Differenz zu den 9 €-Tickets für 3 Monate, bei mir sind das über 120 €, erstattet. " geantwortet und das ist Aufgabe der BVG.

    Sie können noch so beleidigend, aggressiv und unter drei verschiedenen Namen blöken, es bleibt einfach nur dumm.

  7. 75.

    "Ihre und meine Idee kombiniert sollte realisierbar sein. " Nein, ich fand meine Persiflage schöner.

    "Einer von uns sollte dringest in die Politik!" Sie sollten nicht und ich möchte nicht.

  8. 74.

    Stimmt in dieser Behauptung so nun wirklich nicht!!!
    Nach wie vor ist das System des Länderfinanzausgleiches existent, bitte mal seriös argumentieren!!!
    Ab 2020 wurden lediglich die Formalien seiner Geldflüsse 'systemisch' modifiziert.
    Berlin empfängt damit nach wie vor allein mehr als ein Drittel vom Gesamtvolumen per anno.

  9. 73.

    Jenau - für Schienen- und Reifenabnutzung im ÖPNV noch mit zusätzlich 770, EUR.
    Ihre und meine Idee kombiniert sollte realisierbar sein.
    Einer von uns sollte dringest in die Politik!

  10. 72.

    "Altersdement oder blind? Sollte der rbb seine Beiträge zum Them "Jarrasch fordert 29€-Tichet" in Blindenschrift verfassen?"

    Ich habe auf "Frau Jarasch mag erst einmal dafür sorgen, daß die Verkehrsunternehmen den Einmalzahlern bei den Jahresfahrkarten die Differenz zu den 9 €-Tickets für 3 Monate, bei mir sind das über 120 €, erstattet. " geantwortet und das ist Aufgabe der BVG.

    Sie können noch so beleidigend, aggressiv und unter drei verschiedenen Namen blöken, es bleibt einfach nur dumm.

  11. 71.

    Laut VBB-Tarif, Anlage 5 Nr. 3 behalten sich die Unternehmen vor, eine Bonitätsprüfung durchzuführen.

  12. 69.

    "Wer Geschenke verteilt soll Sie auch aus eigener Tasche bezahlen. Die Allgemeine Bevölkerung sollte hier von nicht belastet werden, lieber die Steuern für sinnvolle Entlastung verwenden. "

    Gute Idee! Sofort alle Straßen, Autobahnen und Parkplätze kostenpflichtig machen. Dann nach (Ab-) Nuzung Gebühren erheben. Als Beispiel:

    Fahrrad pro Jahr 5 €; KfZ je nach Größe und Gewischt zwischen 5.000 und 10.000 €/Jahr, LKW (FW usw. ausgenommen)15.000 €/Jahr.

    Parkplatz 300 € Pro Monat.

  13. 68.

    Das die gebenden Bundesländer das Geld nicht haben, bezweifel ich aber ganz erheblich. Viel eher ist die Frage, warum nicht Geld aus dem Verkehrssektor für die Bereitstellung eines bezahlbaren ÖPNV eingesetzt wird, statt immer nur den motorisierten Individualverkehr zu fördern (Bayern ist da ja ganz vorne mit dabei!). Vielleicht sollten die Wähler*innen dieser Länder mal bei der nächsten Landtagswahl ihre Wahlentscheidung dahingehend überdenken, welche Parteien tatsächlich bereit sind den ÖPNV ggü. dem Auto zu stärken. Macht Berlin genauso!

  14. 67.

    Also so kompliziert ist es nun auch nicht. Kaufen Sie sich das Ticket für den Tarifbereich AB (also alles innerhalb der Stadtgrenze von Berlin). Sie haben es dann für 3 Monate für je 29 Euro im Monat. Kündigen Sie es zu Ende des Jahres sind Sie aus dem Abo raus, wenn nicht wirds zu einem normalen Aboticket zum bisher gültigen Abo-Preis (wenn die BRegierung bis dahin nicht ein bundeseinheitliches Ticket zu einem anderen Preis eingeführt hat).

  15. 66.

    Wer Geschenke verteilt soll Sie auch aus eigener Tasche bezahlen. Die Allgemeine Bevölkerung sollte hier von nicht belastet werden, lieber die Steuern für sinnvolle Entlastung verwenden.

  16. 65.

    Wirkt auf mich zu kompliziert
    Ich hatte vor mir das Abo zu kaufen
    Bin jetzt skeptisch und fahre lieber mit dem Rad oder laufen

  17. 64.

    @Thomas: Falls Sie eine Bestätigungs-Mail erhalten haben, haben Sie vermutlich in deren Anhang lediglich die AGB zugeschickt bekommen. Die Startkarte, die Sie ab 01.10. zum Fahren berechtigt, ist aber im E-Mail-Text eingebunden, zumindest war das bei mir so. Je nach Konfiguration Ihres Rechners bzw. E-Mail-Programms ist es möglich, dass diese Grafik nicht angezeigt wird. Klicken Sie mal auf "Weiterleiten" (z.B. an sich selbst), dann könnte die Grafik auftauchen. So hat´s bei mir funktioniert. Ich habe mir dann die Grafik in Word (ähnliches Programm geht natürlich auch) kopiert und ausgedruckt.
    Die eigentliche Karte kommt dann im Lauf des Oktobers per Post.
    Den Chat-Bot finde ich auch nicht hilfreich, würde mir da ein Forum wünschen, in welchem sich die Menschen mit Fragen gegenseitig helfen können.

  18. 63.

    @Falk: Ihrer positiven Erfahrung im Vor-Ort-Abschluss des 29€-Abos möchte ich gerne meine ebenso positive Erfahrung beim Online-Abschluss hinzufügen. Da ich befürchtet hatte, dass die Kundenzentren überfüllt sein könnten, habe ich das Abo online abgeschlossen und sofort in der Bestätigungs-Mail meine Startkarte erhalten. Foto aufgeklebt, Name eingetragen, auf Geldbeutelformat zugeschnitten, fertig war die Laube.

    Je nachdem, ob und was die Politik für Januar in Sachen ÖPNV-Ticket bereithält, kann ich das Abo zum Ende des Jahres kündigen und mir durch die Ersparnis bis dahin etwas für die Energiekosten zur Seite zu legen - was ja der Grundgedanke hinter der Aktion ist.

    Hier gibt´s noch die FAQ zum 29€-Abo: https://www.bvg.de/de/tickets-und-tarife/29-euro-aktion/29-euro-faq
    Alternativ einfach in den Kundencentern von BVG und Bahn um Beratung bitten.

  19. 62.

    Bei "uns" gab es eine Mail. Darin: Die Bestellbestätigung und eine "Abo-Einstiegskarte". Ausdrucken, Name eintragen, mitführen.

    Haben Sie keine Bestellbestätigungs-Mail erhalten?

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