Energie, Wasser, ÖPNV - Berlin und Brandenburg wollen enger zusammenarbeiten

Di 11.10.22 | 15:41 Uhr
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Symbolbild: Reisende am Berliner Hauptbahnhof steigen in einen DB Regio Express nach Cottbus. (Quelle: imago images/R. Weisflog)
Video: rbb24 Abendschau | 11.10.2022 | D. Knieling | Bild: imago images/R. Weisflog

Brandenburg und Berlin wollen in den Bereichen Energieversorgung, Wirtschaftsentwicklung, Fachkräfte und Wassermanagement noch besser zusammenarbeiten. Das erklärten die Regierungschefs beider Länder nach einer gemeinsamen Sitzung.

Berlin und Brandenburg wollen bei den Themen Wirtschaftsentwicklung, Energieversorgung, Wassermanagement, Fachkräfte und Öffentlicher Personennahverkehr auch künftig eng zusammenarbeiten.

Als weitere wichtige gemeinsame Herausforderungen nannten Berlins Regierende Bürgermeisterin Giffey (SPD) und Brandenburgs Ministerpräsident Woidke (SPD) die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine, die Corona-Pandemie und den Klimaschutz.

Es sei das gemeinsame Ziel, die Bevölkerung und die Wirtschaft unbeschadet durch die Krise zu bringen, erklärte die Regierende Bürgermeisterin im Anschluss an Sitzung von Senat und Brandenburger Landesregierung. Brandenburgs Ministerpräsident sagte, dass jetzt die Entscheidungen für die kommenden Jahre getroffen werden. "Es geht darum, die Energieversorgung preiswerter, unabhängiger vom Ausland und klimaneutraler zu machen", sagte der Brandenburger Regierungschef.

Positives Signal für mögliche U7-Verlängerung zum BER

Woidke betonte, dass keines der beiden Bundesländer die Herausforderungen bei der Wasserversorgung und den Verkehrsdienstleistungen alleine stemmen könnte. So bekräftigten beide Landesregierungen, dass der Ausbau von länderübergreifenden Schienenverbindungen wie der Regionalexpresslinie 1 und der Heidekrautbahn vorangetrieben wird.

Ein positives Signal der Brandenburger Seite gab es zu einer möglichen Verlängerung der U7 zum Flughafen BER. Dieses Vorhaben gilt als ein zentrales Verkehrsprojekt der Regierenden Bürgermeisterin Giffey. Er stehe diesen Überlegungen offen gegenüber, sagte Ministerpräsident Woidke. Er verwies darauf, dass mit einer Verlängerung auch neu entstehende Gewerbeflächen angebunden werden könnten. Woidke schränkte aber ein, das sei seine persönliche Meinung. Die Landesregierung habe sich noch nicht mit der U7 befasst. Die Regierende Bürgermeisterin Giffey sagte, das Ziel sei es, dass der Bund die Finanzierung der Strecke zu 90 Prozent übernehme.

"Wir sind befreundet"

Zum zurückliegenden Streit um die Einführungen eines 29-Euro-Tickets nur in Berlin, sagte Woidke, dass auch in seinem Bundesland attraktive Preise wichtig seien. Anders als in Berlin gebe es aber nicht überall in Brandenburg einen so guten Zugang zur Leistung des ÖPNV, daher dürfe der Ausbau nicht vernachlässigt werden.

Woidke und Giffey beschrieben die Stimmung der gemeinsamen Sitzung nach diesen Irritationen als gut. "Wir sind befreundet", so Dietmar Woidke mit Blick auf die Regierende Bürgermeisterin.

Sendung: rbb24, 11.10.2022, 18 Uhr

24 Kommentare

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  1. 24.

    Frau Giffey fordert immer wieder Geld vom Bund ganz gleich was sie sich für Berlin ausdenkt z.B. billiges ÖPNV Ticket oder U-Bahn Ausbau.
    Berlin bekommt sehr viel aus dem Länderfinanzausgleich und trotzdem kann die RGR Koalition in Berlin nichts alleine schaffen außer AB 29-Euro-Ticket oder überdimensionale Radfahrspuren?
    GANZ SCHÖN TRAURIG !!

  2. 23.

    Das Problem ist nicht, daß Wir föderal enger zusammenhalten sollten,sondern das Wir ideologisch fehlgeleitete, "Volksvertreter "haben ,die die Interessen einer finanzstarken Minderheit vertreten, aber nicht die breite Masse des Volkes. Der globalisierte Kapitalismus mit seinem Wachstumsgedanken hat ausgedient und das werden Wir schmerzlich zu spüren bekommen.

  3. 22.

    „Die Regierende Bürgermeisterin Giffey sagte, das Ziel sei es, dass der Bund die Finanzierung der Strecke zu 90 Prozent übernehme.“

    Sorry, aber das ist doch keine seriöse Politik! Der gesamte Fördertopf des GVFG beträgt per anno 1 Mrd. Euro. Die Kosten der Verlängerung werden auf knapp 900 Mio. Euro geschätzt. Wenn es dabei entgegen aller Erfahrungen bleibt! Der Großteil der Bundesrepublik geht dann leer aus? Zudem ist noch nicht einmal die erforderliche standardisierte Bewertung erreicht. Es reicht mir langsam mit diesen Scheinankündigungen ohne Substanz.

  4. 21.

    Und wann kommt die U8 zum Märkisches Viertel endlich?
    der Tunnel ist da, sogar 500m lang, von der U- Wittenau .. da warten seit 70 Jahren über 50 T Bewohner.

  5. 20.

    Was toberg - m. E. zu Recht - ansprach, sind die Querverbindungen, die es zuvor auch noch gab und an Berlin vorbeischrammten. Seit den 1990ern sind nahezu alle brandenburgischen Regionalbahnstrecken auf das Zentrum von Berlin ausgerichtet, immerhin soll es jetzt endlich ein Stammbahn-Abzweig ab Schöneberg in Richtung Neukölln und Ostkreuz geben. Ein Ersatz für die zuvor existierenden Querverbindungen ist das alles aber nicht.

    Darüberhinaus gibt es innerhalb von Berlin ein Defizit bei der Verbindung der Randstadtteile. Die M 17 als Tram ist wunderbar, der M 11-Bus trotz Verstärkung durch den X 11 schlichtweg chaotisch und im Fahrzeuginneren total "verbaut". Da muss Berlin bei diesen Tangentialverbindungen nacharbeiten.

  6. 19.

    Also es gibt in Berlin die S-Bahn in Ringbauweise, also nichts Strern- oder strahlenform. Aber natürlich führen die Linien nach und von Berlin ins UMLAND.

  7. 17.

    Wofür braucht die Uckermark die U-Bahn von Rudow zum B E R, wenn Diejenigen aus Neukölln ab U-Bhf. Rudow zur Hälfte in andere Richtungen unterwegs sind als zum B E R?

  8. 16.

    Herr Woidke sollte da mal schleunigst tätig werden und sowohl beim ÖPNV-Ticket als auch bei der U-Bahn etwas bewegen, nicht nur dafür offen sein. Die Planung dauert in Deutschland schon Jahre und die Umsetzung erst recht. Ein Flughafen braucht Anbindung. Auch von der Uckermark aus. Zu einem Flug ab 6.00 Uhr morgens kommt man mit der Bahn nicht

  9. 15.

    "daher dürfe der Ausbau nicht vernachlässigt werden." Herr Woidke, die von Ihnen geführte Landesregierung ist der einzige Verhinderer dieser möglichen Ausbauziele! Sie wollen evaluieren und Konzepte entwickeln, da werden tausende von Euro für Studien ausgegeben.
    Wenn das alles durch ist, ist die Aufgabenstellung schon überholt.

  10. 14.

    Haben sie mir heute nicht erst erzählt, man könnte den ÖPNV nutzen???

  11. 13.

    "Berlin und Brandenburg wollen enger zusammenarbeiten"

    Wow!

  12. 12.

    Ich bin zwar nicht Holger, aber eine Tram-Verlängerung von Schöneweide zum U-Zwickauer Damm gilt als gesetzt, um die überbesetzte und staugefährdete Buslinie M 11 auf diesem Teilstück zu ersetzen. In Höhe der Autobahn-Überfahrt an der Stubenrauchstraße ist der dafür benötigte Platz vorhanden, ebenso in der Stubenrauchstraße selbst.

    Nichts spräche dagegen, die Tram bis nach Rudow und weiter bis zum Flughafen zu führen. Eine kostenträchtige unterirdische Führung unterhalb der Waltersdorfer Chaussee könnte so gespart werden. Im Übrigen weiß Jede/r, der in Rudow aus der U-Bahn aussteigt, dass sich die Fahrgastströme dort aufteilen: Die Hälfte will weiter in Richtung Flughafen, die andere Hälfte will in westl. u. östl. Richtung.

    Fazit: Für die verbleibende Hälfte der U-Bahn-Fahrgäste lohnt keine Fortführung der U-Bahn. Franziska Giffey ist in den verkehrspol. 60ern stehengeblieben.

  13. 11.

    Von da in den Nordosten schaut es genau so düster aus.
    Über den Ring bist in knapp 40 Minuten da, per ÖPNV ganze 2 Stunden, da man über Mitte fahren muss.
    Rein in die Stadt und wieder raus.

  14. 10.

    Statt U7 bitte die S-Bahn nach Falkensee.

  15. 9.

    Da bin ich aber wie lange dieser Burgfrieden halten soll bis wieder seine eigene Suppe kocht.

  16. 8.

    >"Bitte versucht mal am südöstlichen Stadtrand quer zu fahren - es ist nicht möglich."
    Querverbindungen sind grundsätzlich schlecht möglich bei der derzeitigen Organisation des ÖPNV. Der ist nämlich strahlenförmig ausgerichtet. Alles muss bis zu einem zentralen Verteilerpunkt / Zentrum der nächsten größeren Stadt hin und von dort wieder weg. Das geht uns hier im nordwestlichen Brandenburg kurz über Berlin auch so. Diese ÖPNV Strahlen stammen noch aus den 1990er Jahren. Ein sehr veraltetes Konzept, weil sich die Verkehrsströme über die Jahrzehnte verändert haben. Da ist Brandenburg am Zuge, dies mal überdenken. Berlin hat ja eh schon immer den Vorteil eines dichten innerstädtischen ÖPNV.

  17. 6.

    Mit dem gesparten Geld könnte man dann noch zwei Kilometer A100 weiterbauen.

  18. 5.

    Ich frage mich, was es mit dem in 2020 bzw. 2021 verabschiedeten "Strategischen Gesamtrahmen Hauptstadtregion" auf sich hatte. Damals wurden 57 Einzelvorhaben besprochen. Wozu dieser Beschluss von heute? Jedes Jahr nur Absichtserklärungen?
    www.berlin-brandenburg.de zusammenarbeit strategischer-gesamtrahmen

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