Im ersten Halbjahr 2023 - Berlin testet Einsatz von Lärmblitzern

Di 29.11.22 | 15:40 Uhr
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Archivbild: Verkehr auf dem Kaiserdamm in Berlin
Audio: Fritz | 29.11.2022 | Timo Mascheski | Bild: dpa/Alexander Heinl

Um verstärkt gegen unnötigen Verkehrslärm vorzugehen, plant Berlin im kommenden Jahr eine mehrwöchige Leihe eines akustischen Blitzsystems aus Frankreich. Das bestätigte ein Sprecher der Mobilitätsverwaltung am Dienstag rbb|24. Zuerst hatte die "Berliner Morgenpost" darüber berichtet.

Mit den Geräten soll es möglich sein, zum Beispiel Lärm durch umgebaute Fahrzeuge oder unnötig starkes Beschleunigen zu erkennen und eine Kamera auszulösen - ähnlich, wie man es auch von Tempo-Blitzern kennt.

Mehrjähriger Einsatz in Frankreich

Das sogenannte "Hydre"-System ist noch im Prototyp-Stadium, wird aber schon seit mehreren Jahren in Paris getestet. Ausgestattet sind die Lärmblitzer unter anderem mit vier Mikrofonen und einer 180-Grad-Weitwinkel-Kamera. Die Technologie ermöglicht laut Hersteller, genau zu bestimmen, von welchem Fahrzeug der jeweils gemessene Lärm kommt.

Wo genau in Berlin die Testgeräte im ersten Halbjahr 2023 aufgestellt werden sollen, ist noch unklar. Die optimalen Standorte müssen laut Mobiltätsverwaltung erst noch ermittelt werden. Genauere Angaben zum Start der Tests können demnach auch noch nicht gemacht werden.

Keine Strafen in der Testphase

Fest steht aber: Wenn die Geräte in Berlin zum Einsatz kommen, werden die Fahrerinnen und Fahrer der aufgenommenen Fahrzeuge noch nicht bestraft. Mit den gesammelten Daten soll laut Senat zunächst nur wissenschaftlich ausgewertet werden, ob und wie Geräte dieser Art auch dauerhaft in Berlin zum Einsatz kommen könnten.

Damit wäre dann auch eine Änderung der Gesetzeslage notwendig - bislang können Lärmvergehen nämlich per Gesetz in Deutschland noch nicht umfassend kontrolliert und geahndet werden. In der Straßenverkehrsordnung gibt es für "Auto-Posing und unnötigen Lärm" zwar schon ein Bußgeld von 100 Euro - allerdings ohne genauere Abstufungen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.11.2022, 19:30 Uhr

36 Kommentare

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  1. 36.

    Dann am besten vor der Grünen-Zentrale aufstellen, da sind die größten Schnarchnasen ....

  2. 35.

    Sie scheinen noch nie an einer Straßenbahn gewohnt zu haben! So viele Tabletten und Beruhigungstee kann kein Gesunder vertragen. Ich bin froh, dass ich da weg bin!

  3. 34.

    …und Bluetooth-Boxen im Rucksack und Winkelschleifer und Häcksler, die dann sonntags ganztägig sofort den Bußgeldbescheid erhalten..! ;-)

  4. 33.

    Die umgebauten Mockicks, Motorräder usw. müssten dann von hinten geblitzt werden, weil ja vorn immer noch kein lesbares Kennzeichen anzubringen ist. Zusätzlich frage ich mich, wie es sein kann, dass man täglich rauchende Wagen, die Öl verbrennen, begegnet, die Streifen diese aber nicht. Man muss nur die Augen und Ohren öffnen. Das selbe für kaputte Schalldämpfer, die Anwohner in den Wahnsinn treiben.

  5. 32.

    Finde ich auch , das Geld was dieser Blödsinn kostet ,wäre bei den Berliner Tafeln besser aufgehoben .

  6. 31.

    Es ist die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz - die wird üblicherweise in Artikeln auf den Bereich gekürzt, um den es geht.
    Wenn Sie "Mobilitätsverwaltung Berlin" googlen, kommen auch die enstprechenden Treffer.

  7. 30.

    Wie wäre es denn, wenn Berlin erst einmal die Bußgelder aus dem normalen Blitzen fristgerecht eintreibt? Dabei wären vor allem gut, wenn Berlin mehr Streckenradar bzw. Abschnittskontrollen bekommen würde statt die punktuelle Tempomessung. Hier sollte umgehend eine digitale/automatisierte Lösung her, damit der Prozess der Tempoüberwachung erst einmal steht. Die Messung der Geschwindigkeit von Fahrzeugen über einen bestimmten Streckenabschnitt hinweg ist doch in Nachbarländern längst weit verbreitet, also gibt es Erfahrungswerte. Nicht wieder etwas komplett Neues anfangen, bevor die Standards wenigstens korrekt und flüssig laufen.

  8. 29.

    Also bei Google gibt es bei mir für den Begriff "Mobiltätsverwaltung " nicht einen Treffer.
    Ist es wieder so ne Schein-Verwaltung oder Verein wie die "Deutsche Umwelthilfe"?
    "Mit den gesammelten Daten soll laut Senat zunächst nur wissenschaftlich ausgewertet werden, ...", und dafür werden wieder Senatsmitarbeiter benötigt oder teure Gutachter/Wissenschaftsunternehmen/-analysten.
    Um letztlich zu sagen: Ja die Dinger sind sinnvoll aber nicht zuverlässig oder zu teuer.
    Bund der Steuerzahler hat das sicher schon auf dem Radar.

  9. 28.

    Berlin ist mit den Überlegungen zu Lärmblitzer relativ spät dran. Andernorts in D. gibt es schon länger Überlegungen dazu. Dabei könnte man die auch nutzen, um hinterher die Kelle raus zu halten.

    Wie wäre es zudem mit einer häufigere, gerne automatisierten Überwachung von Busspuren, die selbst die Polizei gerne als Abbiegespur benutzt?

  10. 27.

    Lärmblitzer sind in Deutschland längst überfällig.
    Es kann doch nicht sein, dass Geschwindigkeitsüberschreitungen geahndet werden, obwohl sie nur potentiell Menschen gefährden, während extreme Lärmspitzen nicht geahndet werden, obwohl damit Anwohner direkt in ihrer Gesundheit beeinträchtigt werden.
    Mir ist absolut schleierhaft, warum viele Menschen, vor allem viele Motorradfahrende, anscheinend ihr Ego über den Lärm ihres Fahrzeuges definieren.

  11. 26.

    Ich Schere hier durchaus KEINEN über irgendeinen Kamm! Nur fällt es eben auf (da kannst du in Berlin in alle Bezirke gucken) regen sich viele über die lauten Motoren von Motorrädern auf. Eben weil es geiler ist. Glaube es gab sogar mal ne Erhebung, wo nen Hersteller feststellte, dass mit leiseren Motoren würden weniger verkauft. Nix desto trotz wird das rein gar nix bringen. Das Ding sieht wie nen Blitzer aus, da bremst man und kaum vorbei wird beschleunigt. PS: mach ich auch, gebe ich zu.

  12. 25.

    Zum Glück haben wir keine anderen Probleme mehr, von wegen hoher Inflation oder hohe Energiepreise oder kein Bürgeramt mehr offen.

  13. 24.

    Oh, jaa, bitte! Es ist so furchtbar, wenn hier nachts Sportwagen mit lauter Bassmusik über die Manteuffelstraße brettern! Da steht man nachts um zwei, bei geschlossenen Fenstern senkrecht im Bett!

  14. 23.

    Bei Ihnen ist der Name Programm. Ich habe selten solche negativen und empathielosen Kommentare gelesen, wie Sie die allenthalben von sich geben.
    MfG

  15. 22.

    Ihre Meinung. Schwache Meinung. Weil es immer darauf ankommt, wo. Aber interessant, wieviel Flüsterjunkies es hier gibt. Dosenmucke im Auto aufgedreht, Bässe, die die Fenster rausrücken, Smombies, die ihren Lebenmist über Lautsprecher allen zukommen lassen, BT-Lautsprecher, aber Hauptsache, pauschal alle Motorrad und Moppedfahrende über einen Kamm scheren.

  16. 21.

    Die wahrscheinlich meisten Anwohner der Hauptstraßen würden es begrüßen, auch mal nachts die Fenster öffnen zu können. Das erspart nicht den Dreck und die Abgase, aber sicher ein paar Nerven. Es bräuchte viele Busse oder Bahnen, um ein ähnliches 'Geräusch- Niveau" zu erzeugen. Wer seinen Auspuff nach innen verlegt hat sicher mehr davon, im Winter zumindest. Und im Sommer gibt es genug Alternativen zum Explosions- Motor.

  17. 20.

    Was ist das wieder für ein Quatsch? Es ist doch allseits bekannt, dass die lärmenden Fortbewegungsmittel oftmal eben nur 2 Räder haben und nur selten mal 4. Und diese werden durch das Ding gar nicht Gerichtsfest "geblitzt". Klar gibt es Spinner die umbauten haben, aber die Mehrzahl ist definitiv auf zwei Rädern unterwegs. Also quatsch!

  18. 19.

    Bald fahren wir alle Elektro-Autos, dann haben wir nur noch den vorgeschriebenen Lärm dieser Autos. Leider denken unsere Politiker-innen nicht weiter.... besonders bei den Grünen

  19. 18.

    Nicht die Oldtimer sind es, es sind die, die illegal und ohne Eier unterwegs sind. Was ist an einer Ente laut? Mich nervt eher das Geheule der E-Autos mehr wenn die rangieren.

  20. 17.

    E-Bike- und E-Roller-Blitzer würden mehr Leben retten.

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