Warnstreik am Dienstag und Mittwoch - Berliner Lehrer gehen erneut für kleine Klassen auf die Straße

Fr 17.03.23 | 17:45 Uhr
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Archivbild: Lehrerstreik in Berlin. (Quelle: imago images/B. Friedel)
Bild: imago images/B. Friedel

An Berliner Schulen droht in der kommenden Woche erneut Unterrichtsausfall. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Lehrer, Sozialpädagogen und Schulpsychologen für Dienstag und Mittwoch zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Damit will sie ihrer Forderung nach kleineren Klassen Nachdruck verleihen.

Die GEW fordert seit zwei Jahren Verhandlungen über kleinere Klassen und einen entsprechenden Tarifvertrag. "Alle demokratischen Parteien waren sich vor der Wahl einig, dass wir kleinere Klassen und bessere Bedingungen in den Schulen brauchen", sagte der Berliner GEW-Vorsitzende Tom Erdmann laut einer Mitteilung. "Also stehen wir wieder auf der Straße, damit die Arbeitsbedingungen in der Bildung endlich Priorität bekommen beim neuen Berliner Senat."

Bereits mehrere Warnstreiks

Konkret will die GEW mit einem Tarifvertrag Gesundheitsschutz die Klassengrößen verbindlich regeln. "Wir wollen mit dem Senat über Arbeitsbedingungen verhandeln, die nicht krank machen", so Erdmann. Der bisherige Senat verwies darauf, dass Berlin nicht darüber verhandeln kann, weil die Stadt der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Die TdL lehne Verhandlungen über einen solchen Tarifvertrag ab.

Am Dienstag sollen laut der Gewerkschaft Streikversammlungen in allen Berliner Bezirken stattfinden, am Mittwochvormittag ist eine zentrale Demonstration vom Potsdamer Platz zum Roten Rathaus geplant, wo eine Abschlusskundgebung stattfinden soll.

Nach Angaben der Gewerkschaft sind die kommenden Arbeitsniederlegungen die Warnstreiktage zehn und elf. Zuletzt hatten sich Anfang Februar laut GEW mehr als 4.000 Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen für bessere Arbeitsbedingungen an einem Ausstand beteiligt.

Korrektur: Wir haben den Termin der Warnstreiks korrigiert, die Arbeitsniederlegungen sind für Dienstag und Mittwoch (21. und 22. März) angekündigt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.03.2023, 21:45 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Was glauben Sie, um was es sonst gehen könnte? Haben Sie Kinder oder Enkel hier? Wenn ja, einfach mal fragen, was die sich wünschen.

  2. 11.
    Antwort auf [Oliver ] vom 18.03.2023 um 14:29

    "Dann sollen die Lehrer auch gleich noch für 3 Wochen mehr Urlaub streiken." Zwei Wochen haben sie sich durch die Streiks schon selbst genehmigt! Das Jahr ist ja noch jung, wird schon noch mehr.

  3. 10.

    Die Streiks sind m.E. vollkommen realitätsfern und jeder Mitstreikende wird dies auch wissen.
    Aber wir sind in der Zeit des Streiks. ;-)

    Ich überlege noch, oben-ohne ist durch, ÖD+BER+BSR sind schon am Start, Klima gibts auch schon ...
    Ich bin dafür, dass die Sonne auch nachts scheint ...


  4. 9.

    Als ehemalig großer gewerkschaftsfan bin ich nur noch entsetzt was diese mittlerweile tun, vor allem Verdi.
    Wäre jetzt sogar für ein Verbot von Gewerkschaften mittlerweile.

  5. 8.

    "Es ist traurig, dass Lehrer Druck machen müssen..." Nein, traurig ist, dass die Lehrer immer wieder Unterricht ausfallen lassen und trotz bisher NEUN Streiks nicht GELERNT haben, dass weitere Lehrkräfte nicht vom Himmel fallen. Sie sollten lieber an konstruktiven Lösungen mitarbeiten.

  6. 7.

    Allein an der Schule meones Sohnes in Klasse 9 fehlen 8 Lehrer. Von 20 Zeitstunden fallen mindestens 5 pro Woche aus. Es sind jetzt schon alle überfordert, die Lehrpläne einzuhalten. Woher sollen wir Lehrer nehmen für kleinere Klassen???

  7. 6.

    Das Personal ist das eine, die fehlenden Räumlichkeiten das andere. Die streiken für ein Wolkenkuckucksheim.

  8. 5.

    Es ist traurig, dass Lehrer Druck machen müssen, damit die Politik beim Bildungsthema endlich "aus der Hüfte kommt". Änderungen des Schulsystems, Digitalisierung (nur eine Technik!), Angleichung der Abibedingungen ("Seht her - wir tun was!") sind für eine Ertüchtigung der Bildungsqualität nur Randthemen. Entscheidend ist die Lehrer - Schüler - Relation. Und da sieht es grausam aus: u.a. zu fachlastige Lehramtsausbildung, unzureichend ausgebildete Einsteiger, Lehrer="faule Säcke"...

  9. 4.

    Lehrer und Gewerkschaft Mal eine Frage : Geht es euch wirklich um die Schüler???

  10. 3.

    Ich war gestern auf der Personalversammlung (Lichtenberg).
    Komme mir von Schulaufsicht und weiterer Berliner Senatsverwaltung komplett verarscht vor!
    "Gesundheitstag"
    Und von wegen: "Ich klatsche hier mal für Sie."
    Kündige Ende März.
    Glückwunsch!

  11. 2.

    Die könnten ebenso gegen die Kontinentaldrift demonstrieren, das Ergebnis wäre das gleiche. Es sind ja schon nicht genug Lehrkräfte für große Klassen vorhanden, wie sollen da erst mal noch viel mehr Lehrkräfte für kleinere Klassen vorhanden sein?

  12. 1.

    Der Strik am 21.03 und 22.03, also Dienstag und Mittwoch!

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