Medienbericht - Selenskyj-Besuch in Berlin offenbar doch fraglich

Mi 03.05.23 | 20:37 Uhr
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Archivbild: Spezialeinheiten der Polizei sichern den Hauptbahnhof bei einem Staatsbesuch. (Quelle: dpa/K. Nietfeld)
Audio: rbb24 Inforadio | 03.05.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/K. Nietfeld

Sicherheitsvorkehrungen seitens der Berliner Polizei werden bereits getroffen: Mitte Mai soll der ukrainische Präsident Selenskyj die Hauptstadt besuchen. Weil die Info aber so früh bekannt wurde, zögert die ukrainische Regierung nun aber offenbar.

Die ukrainische Regierung erwägt offenbar, den geplanten Berlin-Besuch des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj abzusagen. Die Regierung in Kiew sei sehr verärgert darüber, dass entsprechende Informationen schon jetzt bekannt geworden seien und überlege, den Besuch Selenskyjs platzen zu lassen, berichtet "t-online.de" und beruft sich dabei auf regierungsnahe Quellen in der Ukraine [t-online.de].

Man sei "schwer enttäuscht", dass "anscheinend aus deutschen Quellen bewusst sehr sensible sicherheitspolitische Informationen" veröffentlicht worden seien, heißt es in dem Bericht vom Mittwoch. Dieser Vorgang sei "unverantwortlich" und könne "einen möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten infrage stellen".

Wochenende des geplanten Besuchs bereits in Berichten genannt

Zuvor war bekannt geworden, dass Wolodymyr Selenskyj Mitte Mai Berlin besuchen soll. Wie die Berliner Polizei dem rbb am Mittwoch bestätigte, werden entsprechende Vorbereitungen in der Stadt getroffen. Er wolle übernächstes Wochenende auf Einladung des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) in die Hauptstadt kommen, sagte ein Polizeisprecher der DPA.

Das Wochenende umfasst Samstag, den 13., und Sonntag, den 14. Mai. Konkrete Informationen zu dem Termin gibt es so lange im Voraus laut Polizei aber noch nicht. Die "B.Z." hatte zuerst über den geplanten Besuch berichtet. Das Kanzleramt bestätigte den Berlin-Besuch Selenskyjs zunächst nicht. Der "B.Z." zufolge hat auch der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den ukrainischen Präsidenten eingeladen.

Erster Besuch des ukrainischen Präsidenten seit Kriegsbeginn

Selenskyj soll am 14. Mai in Aachen den Karlspreis erhalten. Die Veranstalter hatten bereits bekanntgegeben, dass sie sich auf eine persönliche Teilnahme Selenskyjs vorbereiteten, diese aber noch offen sei. Der Karlspreis der Stadt Aachen wird seit 1950 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Einheit Europas verdient gemacht haben.

Aus Sicherheitsgründen verlässt der Präsident nur selten sein Land. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges war er noch nicht in Deutschland. Zuletzt besuchte er die Bundesrepublik im Juli 2021, um die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu treffen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.05.2023, 15:28 Uhr

137 Kommentare

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  1. 137.

    Der Herr muss Deutschland nicht unbedingt besuchen. Er kann auch gerne zuhause bleiben.

  2. 136.

    Ich stimme Dir zu WENN wir die Doppelmoral ablegen und uns nicht allein damit verbal auf Russland beziehen sondern jeden Hinterfragen. Amnesty International kritisierte Deutschland bereits dafür. Allerdings haben wir gegenüber Russland (exSU) mit 26 Mio Tote im 2.WK eine besondere Schuld. Als Vermittler versagt die Ampelregierung dabei allerdings massiv - man wird am Nasenring der USA geführt. Merkel gab zu Putin in Minsk belogen zu haben. Und so erfolgte das Ergebnis heute

  3. 135.

    Bravo, bravo Stefan, du sprichst mir voll aus dem Herzen. Diese Putinversteher sind so wiederlich und menschenverachtend gegenüber den Opfern in der Ukraine .

  4. 134.

    Lieber Follower - ein klassisches Medienopfer entlarvt sich selbst.
    Ich entschuldige nicht den Angriff von RU auf die UA. Aber der Ausgangspunkt war ein anderer und man sollte ALLE hinterfragen

  5. 133.

    Echt jetzt (ZDF heute), der reist in der EU in Olivgrün rum und seine Security in Tarnklamotten. Was für eine Show. Mir tun nur die normalen UA-Bürger leid

  6. 132.

    Steht außer Frage ...
    es war aber gemeint, wenn NICHT Putin/Russland der Angreifer wäre?

  7. 130.

    Ach, leo, Tom....

    Ihre Querfront Putintroll Anischten haben nur nicht mit der Realität zu tun...

    Putin hat mit dem Vernichtungskrieg gegen die UA genau das erreicht, was er verhindern wollte. Nun steht die NATO tatsächlich vor der Tür.

  8. 129.

    Immer locker bleiben. Hätte da 'ne Buchrezension anzubieten.
    https://www.handelsblatt.com/arts_und_style/literatur/buchrezension-vom-komiker-zum-kriegspraesidenten-der-weg-des-wolodimir-selenski/28554046.html

  9. 128.

    Danke Immanuel, ihr Name ist Programm! In der kalten sibirischen Steppe dieser Kommentarfunktion, in der die Relativierung oder gar Rechtfertigung der Verbrechen Putins und seines Terrorregimes fast schon der Normalzustand ist, braucht es die laute Stimme der Vernunft. Die Geister der letzten Diktatur auf deutschem Boden sind leider noch allzu lebendig.

  10. 127.

    Die treue Verbundenheit mancher Leute mit der Führung ihres ehemaligen Brudervolks ist wirklich anrührend. Da kann Putin morden wie er will und die eigenen Landsleute vergiften, verstrahlen oder einfach verschwinden lassen, die Solidarität lebt. Leider kann ich ohne die dafür notwendige Sozialisation nichts damit anfangen und empfinde Putins verlogenes Unrechtsregime als geradezu ekelerregend. Wer die Verbrechen des russischen Regimes relativiert und der Ukraine eine Mitschuld am Überfall auf sie andichtet, trifft damit eine klare Aussage über sein/ihr Verständnis von Völker- und Menschenrecht.

  11. 126.

    Wenn einer wie Putin mit einem tiefen Hass auf die westliche Welt einen Krieg anzettelt, dann wird sich immer jemand interessieren. Weil wir alle davon betroffen sind. Inklusive unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft. Zwischen Deutschland und der Ukraine liegt nur ein Land ...

  12. 125.

    Bitte richtig lesen: ich habe "auch" geschrieben. Und Anstand und Respekt haben nichts mit 1000 Jahren Muff zu tun, sondern auch mit guter Erziehung. Merken Sie was?

  13. 124.

    Ich empfehle vielmehr Ihnen, Frank, zur Rejustierung Ihres moralischen Kompasses einen längeren Aufenthalt im schönen Russland. Vielleicht ergibt sich ja für Sie die Möglichkeit Ihrem Brudervolk zur Seite zu stehen. Die haben bestimmt noch viele Pläne für Überfälle auf Nachbarstaaten in der Schublade. Es gibt leider derzeit kein widerwärtigeres Regime als das Putins und seiner Vasallen.

  14. 123.

    "Würde sich jemand für Herr Selenskyj interessieren, wenn nicht Russland der Angreifer wäre? "

    Das ist nicht provokant, sondern abwegig. Welches andere Land sollte denn die UA mit einem Vernichtungskrieg überfallen?

  15. 122.

    ja, die USA sind schon seit 2014 interessiert und Selenski ist für die der " Glücksfall"

  16. 121.

    " Der Karlspreis der Stadt Aachen wird seit 1950 an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Einheit Europas verdient gemacht haben "

    inwiefern trifft das auf Selensky zu ? die Einheit Europas Waffen zu liefern ?

  17. 120.

    Tom:
    "Niemand redet darüber was vor dem Februar 2022 war."

    NICHTS aus der Zeit vor Februar 2022 rechtertigt in irgendeiner Weise den Überfall und Angriffskrieg und die Kolonisationsbestrebungen Putins! NICHTS!!!

    Tom:
    "Alle reden erst ab Kriegsbeginn. Nichts passierte aber aus dem nichts heraus."

    Offenbar meinen Sie die historischen Ausschweifungen Putins dazu, dass die Ukraine kein eigenständiger Staat sein dürfe und zu Russland unter seiner Diktatur zu gehören habe.

    Tom:
    "Aber da schweigen sich Politik und Medien aus, andere Darstellungen werden bewusst blockiert."

    NEIN, über Putins Geschichtsverständnis als Rechtfertigung für den Überfall wurde ausführlich berichtet!

  18. 119.

    Heidekind:
    "Antwort auf [Heinrich] vom 04.05.2023 um 13:08
    Meine Güte, Herr S. war mal Komiker - seine Vergangenheit legt man nicht so schnell ab"

    Sie verwechseln Beruf und Privatleben: Er war beruflich Schauspieler und Komiker. Das sagt aber nichts über sein Privatleben und seine Ernsthaftigkeit im Privatleben aus! Ein Schauspieler und Komiker kann genauso gut und genauso schlecht Präsident sein wie alle anderen Staatsbürger! Berufliche Schaupsielerei und Komik sind kein Makel!

  19. 118.

    Heinrich:
    "Antwort auf [Indigo Indigo] vom 04.05.2023 um 11:30
    Passend wäre z.B. ein Anzug, weil man mit Kleidung auch Anstand und Respekt dem Gastgeber gegenüber zum Ausdruck bringt. Aber Herr S. muß ja immer aussehen, als käme er direkt vom Kampfeinsatz."

    Warum soll nur ein Anzug "Anstand und Respekt dem Gastgeber gegenüber zum Ausdruck bringen"? Das erschließt sich mir nicht! Sie scheinen in der Vergangenheit zu leben, in der Zeit des "Muffs aus 1000 Jahren".

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