Bisher keine sichere Finanzierung - Klitschko bittet Berlin um Behandlung von mehr verletzten Soldaten

Do 11.05.23 | 16:37 Uhr
  24
Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, in seinem Büro im Rataus der ukrainischen Hauptstadt. (Quelle: dpa/Kay Nietfeld)
Audio: rbb24 Inforadio | 11.05.2023 | Angela Ulrich | Bild: dpa/Kay Nietfeld

Der Bürgermeister von Kiew, Witali Klitschko, bittet Berlin um mehr Unterstützung bei der Behandlung verwundeter ukrainischer Soldaten. Das geht aus einem Brief hervor, den Klitschko an seinen Amtskollegen in Berlin, Kai Wegner (CDU), geschrieben hat und der dem rbb vorliegt.

Laut Klitschko wird in der Ukraine damit gerechnet, "dass dieser grausame Vernichtungskrieg ca. 250 bis 500 an Gliedmaßen amputierte Soldaten pro Monat hervorrufen wird". Für zumindest einen Teil dieser Verletzten erhofft sich Klitschko "mit Blick auf die besondere Expertise der Kliniken in Berlin" eine Behandlung in der deutschen Hauptstadt. Dazu sei allerdings "eine pragmatische und sichere Klärung der Finanzierung durch Berlin und Deutschland" nötig, schreibt er.

Finanzierung meist durch private Initiativen

Seit 2014 seien bereits mehr als 60 ukrainische Militärangehörige im Berliner Bundeswehrkrankenhaus versorgt worden. Derzeit sei es "für uns allerdings nicht immer sicher, dass Deutschland die Behandlungskosten für die Versorgung unserer Soldaten übernimmt", so Klitschko. Gerade in Berlin seien zuletzt stattdessen private Initiativen eingesprungen.

In dem Brief lädt Klitschko Wegner außerdem nach Kiew ein und wirbt um eine Städtepartnerschaft zwischen Kiew und Berlin. Diese würde er "sehr begrüßen", schreibt Klitschko, sie "könnte auch eine Kooperation unserer militärischen Krankenhäuser einschließen". Im Koalitionsvertrag haben CDU und SPD vereinbart, eine Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Hauptstadt "anzustreben". Die Partnerschaft Berlin-Moskau hingegen bleibt "bis auf Weiteres" eingefroren.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.05.2023, 16:20 Uhr

24 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 24.

    „Es geht nicht darum, wer den Krieg angefangen hat“. Um was denn sonst? Hat Putin Ihrer Meinung nach einen Freibrief? Oder darf jeder sich das nehmen, was er meint, dass es ihm gehört? Ganz großes Kino! Soll Ihrer Meinung nach die Ukraine sagen…..toll, nimm was du willst, behalte Teile unseres Landes, Herr Putin…..?

  2. 23.

    In vergangenen Jahr sind 1600 Verwundete Zivilisten und Soldaten in die EU ausgeflogen worden, ca. 680 wurden in Deutschland behandelt. Neuere Zahlen gibt es nicht, bzw. sind nicht zu finden, aber die Zahlen werden sich sicher potenziert haben. Direkt ausfliegen geht nicht, die Verwundeten werden ins polnische Rzeszow gebracht und dann in der EU verteilt. Ich denke, dass Deutschland da auch weiterhin stark involviert ist und den Kapazitäten entsprechend verteilt wird. Die Bezahlung der Akutbehandlung in den Krankenhäusern scheint geregelt zu sein, Probleme gibt es wohl bei den anschließenden Rehabehandlungen. Seit Juni 2022 ist geregelt, dass diese Patienten das Recht aufs freiwillige KV in Deutschland haben. Die KV bezahlt aber nur, wenn Beiträge entrichtet werden. Da dies nicht möglich ist, sollen die Sozialbehörden der Bezirke die Kosten übernehmen.

  3. 22.

    Wie meint er das? Es sei nicht klar, wer die Kosten übernimmt? Die Ukraine wird ja wenigstens ihre Soldaten versorgen können. Langsam reicht es. Wir versorgen schon die Flüchtlinge. Warum beteiligt sich die Ukraine nicht daran?

  4. 20.

    Ganz einfach, die Antwort liegt in unserer Geschichte. Die Geschichte meiner, Ihrer, unserer Großeltern. Denn ein Großteil derer hat auch Erfahrungen im Führen, wenigstens stiller Duldung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges. Z.B. denjenigen gegen die Sowjetunion.
    Was mich aber im aktuellen Krieg umtreibt und mich ratlos lässt ist die Frage nach dem Warum?

  5. 19.

    Selbstverständlich müssen die "armen Hunde", die an der Front stehen medizinisch bestmöglich behandelt werden. Hier sollten aber auch die ukrainischen Oligarchen zu Kasse gebeten werden.Auch in der Ukraine wird die Korruption groß geschrieben und hier muss auch aufgeräumt werden.Behandlung ja, Bezahlung muss schnellstens geklärt werden . Auch die Klitschkos haben ein Riesenvermögen und sollten solidarisch mit ihren Landsleuten sein.

  6. 18.

    Wir zahlen schon genug, Herr Klitschko!!!!! Hören Sie auf zu betteln!!!!!

  7. 17.

    Tja, wenn man nur in rbb24 "unterwegs" ist, dann hört man nur Berlin und Brandenburg, und meint dass.......
    Das ist natürlich ein Manko, es gibt überregionale und internationale Medien, und dort kommt Berlin.selten vor.

  8. 16.

    Weshalb sollte Berlin die Behandlungskosten übernehmen? Die Ukraine bezahlt ihre Soldaten, also wird sie wohl auch die Kosten der Behandlungen zahlen können. Was hat Berlin damit zu tun? Es reicht wohl, wenn hier Kapazitäten in Krankenhäusern zur Verfügung gestellt werden. Kapazitäten, die zT zu Lasten der Versorgung der Berliner gehen,

  9. 15.

    Sehr gerne- nachdem die Berliner Bevölkerung nötige Arzttermine bekommen hat und übliche, nötige Vorsorgeuntersuchungen wieder finanziert werden.

    Es kann nicht sein, dass die Bedürfnisse anderer Länder vor denen der eigenen Bevölkerung gestellt werden.

  10. 14.

    So sehr ich diese Forderung verstanden kann, sehe da bei unserem Gesundheitssystem wenig Möglichkeiten. Deutschland ist ja nicht mal in der Lage, die eigenen Patienten angemessen zu versorgen.
    Ich persönlich helfe anderen gerne, wenn es mir möglich ist und ich die Mittel habe. Man kann aber nicht anderen helfen und die eigenen Leute vergessen. Das gibt böse Stimmung mit unerwünschten Konsequenzen.

  11. 13.

    "Bisher keine sichere Finanzierung" finanzieren wir nicht jetzt schon den ganzen Krieg?
    Auch habe ich den Eindruck, dass nur immer Deutschland aufgefordert wird. Sicherlich, weil die Schuldscharm hier sehr ausgepägt wurde.

  12. 12.

    Ich höre immer nur Berlin.
    Warum fragt er nicht in Paris , Stockholm ,Kopenhagen, Warschau oder meinetwegen auch in Prag u.s.w. nach.

  13. 9.

    Ich denke sehr wohl, daß es eine Rolle spielt, wer den Krieg angefangen hat. Vergessen? Putin war es! Und wir sollten alles tun, damit die verwundeten ukrainischen Soldaten bei uns versorgt werden, Millionen werden an
    Zweifelhafte Projekte verschwendet, hier sollte überhaupt nicht überlegt werden

  14. 8.

    " So einfach ist das. "

    so einfach ist das nicht , weil Rußland seine Kriegsziele noch nicht erreicht hat

  15. 7.

    Warum wird die Behandlung der Verwundeten NUR durch private Initiativen finanziert?
    ... bei den zig Millionen die Deutschland bereits zur Verfügung gestellt hat.

  16. 6.

    Wenn's so einfach wäre, wie in Ihrer "Denkweise", schreiben Sie doch einfach einen Brief an Hr. Putin und alles ist gut.
    Die Ukrainer tun wohl ihr Bestes - ich bezweifel, ob dieser Zusammenhalt in D aufgebracht werden würde....

  17. 5.

    @ so 'neutral' sind Sie aber auch nicht. Putin darf auch aufgefordert werden, alles dafür zu tun, den Krieg zu beenden.

Nächster Artikel