Prüfung durch CDU-Verkehrssenatorin - Umwelthilfe will gegen Radweg-Sperrung in Reinickendorf vorgehen

So 25.06.23 | 10:38 Uhr
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Radweg Ollenhauerstraße gesperrt
Audio: rbb24 Inforadio | 25.06.2023 | Nachrichten | Bild: imago-images/Jürgen Ritter

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) geht nach eigenen Angaben gegen die Sperrung des Radwegs auf der Ollenhauerstraße in Berlin-Reinickendorf vor.

Eine persönlich betroffene Mitarbeiterin der DUH habe Widerspruch eingelegt und beantragt, dass die gelben Überklebungen wieder entfernt werden. Sollte das im Laufe der nächsten Woche nicht realisiert werden, plane man einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht zu stellen, heißt es in einer Mitteilung vom Sonntag.

Weiter schreibt die Umwelthilfe, dass man durch die betroffene Mitarbeiterin auch Akteneinsicht in den Verwaltungsvorgang beantragt habe. Man gehe davon aus, dass die Sperrung ausschließlich mit politischen Gründen zusammenhängt und keine Sachgründe vorliegen.

Hintergrund ist die Mitteilung der Verkehrsverwaltung, bestimmte Radverkehrsprojekte sollten nicht weiter verfolgt werden. Das gelte für solche, die den "Wegfall von Fahrstreifen, Bussonderfahrstreifen oder sonstigen Einschränkungen des ÖPNV" beziehungsweise eine "erhebliche Beeinträchtigung von Wirtschafts- und Lieferverkehr" zur Folge hätten oder für die mehrere Autostellplätze wegfallen müssten.

Ursprünglich sollte der Radweg auf der Ollenhauerstraße bereits am 14. Juni freigegeben werden. Zurzeit können dort aber wieder Autos parken, denn Reinickendorfs Verkehrsstadträtin von der CDU, Julia Schrod-Thiel, stoppte die Eröffnung, mit Verweis auf Pläne der CDU-geführten Senatsverkehrsverwaltung: Verkehrssenatorin Manja Schreiner hatte angekündigt, laufende Radwege-Projekte überprüfen zu wollen.

Grüne und Linke im Abgeordnetenhaus nannten das Vorgehen Schreiners "unvernünftig und grob gesetzeswidrig". Dadurch könnten auch Fördergelder des Bundes wegfallen.

"Der Ausbaustopp sicherer Radwege ist ein Schlag ins Gesicht für die Millionen Menschen, die regelmäßig mit dem Rad in Berlin unterwegs sind", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch laut Mitteilung. "Dass ein fertiggestellter Radweg nicht in Betrieb genommen wird, ist ideologischer Wahnsinn." Für den 2. Juli ruft die DUH zu einer Fahrraddemo auf.

Sendung: Inforadio,25.06.2023, 9:54 Uhr

83 Kommentare

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  1. 83.

    Der staatlich alimentierte und von Spenden als Leben gehaltene Abmahnverein bringt sich mal wieder auf die Titelseiten, nachdem FFF und die angeblich Letzte Generation denen den medialen Rang abgelaufen haben.

    Zu @Max seinen doch immer wiederkehrenden Diffamierungen: ich wundere ich doch schon, dass Sie, wie es sonst Ihren Pamphleten, Guido nicht als Nazi oder Rechtsradikalen verunglimpfen, was sonst so von Ihnen kommt, wenn jemand anderer Meinung als die Ihre ist.

  2. 82.

    "Wer als vollwertiger Verkehrsteilnehmer in der Verkehrspolitik und Strassenplanung berücksichtigt werden will, darf auch die Auflagen erfüllen, die Auto- und Mopedfahrer haben."

    Die Auflagen können gerne erfüllt werden, wenn vollwertige Fahrradinfrastruktur geschaffen wurde.
    Also: Erst liefern, dann fordern

    Da viele Autofahrer ständig die Verkehrsregeln brechen und nicht einmal ordnungsgemäß parken können, sollte vor der Verlosung der Führerscheine künftig eine Schulung der Stvo durchgeführt und regelmäßig wiederholt werden.

  3. 81.

    "Soll mich das zum Umdenken bringen 86 km zur Arbeit radeln?"

    Müssen sie ja nicht, es gibt ja noch den ÖPNV.

    "Ernsthaft Leute, die Parkplätze werden benötigt!!!" Dann KAUFEN sie sich endlich einen! Was ist wohl wichtiger, die Gesundheit und das Leben von Verkehrsteilnehmern oder ihre Bequemlichkeit?

    "....20 min. bis nach nachhause laufen." Ohhhhhhhh....

  4. 80.

    Weil die Betreoffene sicher unterwegs sein möchte, mittlerweile wurden nämlich auch die Baumabsperrungen verbreitert, was für die Bäume gut ist, aber die Radfahrer nicht. In diese Straße gehört ein richtiger Radweg auf der Fahrbahn, der sicher ist für alle Beteiligten. Vielleicht selbst einmal probieren, den Radweg auf dem Bürgersteig zu nehmen, meist diverse Male zugeparkt, sehrr hohe alte Wurzeln, viel zu schmal, weil da auch Fußgänger etc. unterwegs sind.

  5. 79.

    Sie meine aber bitte nicht den Tempelhofer Damm oder? Da wo die Radstreifen an jeder Kreuzung in eine Autospur münden und man jedes Mal schauen muss ob man gleich hops genommen wird. Da wo die Autofahrer sich jetzt auf eineinhalb Spuren sich Gefechte liefern. Zumindest sind dort dadurch die Poller sinnvoll. Das Verkehrsverhalten ist schuld an der Lage. Ich hatte nie ein Problem mit dem Fahrrad auf dem T-Damm, Kantstraße oder sonst wo. Ich fahre aber auch ohne E-Anrieb über 20 km/h Durchschnitt. Gerade in der Hauptverkehrszeit ist man da mit den Autos im Fluss. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass dies nicht für alle gilt und kann für diese Personengruppen natürlich nicht sprechen.

  6. 78.

    Ruhe bewahren. Ja, vorbeidrängelnde Radfahrer nerven. Sowohl andere Rad- als auch Autofahrer. Die angesprochene Situation ist auch gegeben, wenn 10 Radler an der roten Ampel halten, und der 11. angefahren kommt und sich ganz vorne hinstellen muß. Hab ich zu meinem Erstaunen in Berlin schon des öfteren erlebt. Daher:
    "Es bricht mir kein Zacken aus der Krone, wenn ich einfach da anhalte wo ich im fließenden Verkehr war bzw. mich befinde." Oder mich in den Verkehr EINORDNE. Das anzusprechen ist keine Stimmungsmache, sondern das Benennen von Unsitten und Unkultur im öffentlichen Miteinander.

  7. 77.

    Auch für sie gilt: Zwischen darf und muss liegen Welten. Und wenn wir mehr wir leben statt ich, dann bitte nicht wundern über alle Anderen die dann auch ich zelebrieren. Das Problem ist nämlich ein gesellschaftliches statt ein Verkehrsmitteltechnisches. Man wird das also mit mehr oder weniger Radwege nicht lösen können.

  8. 76.

    Warum benutzt die,angeblich, Betroffene nicht den vorhandenen Radweg der auf dem Gehweg ist?
    Ich hoffe das Hr.Wegner jetzt Wort hält sonst fallen sehr viele Parkplätze weg.
    An alle die jetzt wieder rum heulen ich fahre auch Fahrrad bin aber auf das Auto angewiesen.

  9. 75.

    Habe ich irgendwo behauptet dass man die benutzen muss? Nein! Aber ihre Antwort spiegelt genau das Problem wieder. Ich darf das also mache ich das. Man müsste es aber nicht. Das gilt auch für den Umbau vorhandener Radwege. Man könnte oftmals unter Einbeziehung der gesamten Straße durchaus Lösungen finden, welche allen Verkehrsteilnehmer zu Gute kommen.
    Ich darf z.B. auch auf der Busspur fahren. Mache ich aber nicht, da ich den ÖNPV nicht künstlich ausbremsen möchte nur weil der Asphalt so schön glatt ist und ich dort 2-5 km/h schneller fahren kann. Einfach mal mehr wir und nicht immer ich.

  10. 74.

    "Auf den Straßen mit den breiten, grünen Radwegen fahre ich nicht nur mit dem Rad lieber, sondern auch mit dem Auto." Eben! Finde auch, daß es auf diesen Straßen entpannter, da konfliktreier, ist. Zumindest was die Konflikte zwischen Rad- und Autofahrern angeht. Und wenn sich dann noch alle an die Verkehrsregeln halten, ist das fast paradiesisch.

  11. 73.

    https://www.sueddeutsche.de/auto/radfahren-singapur-fahrrad-1.4209801-2
    Spannend zu sehen, wie der Verkehr in anderen Großstädten organisiert wird.

  12. 72.

    Ist die CDU nicht mit dem Versprechen angetreten, weniger Chaos, mehr Organisation? Scheint ja zu funktionieren. Und, ja, das ist ironisch gemeint...

  13. 71.

    Ich drücke der DUH beide Daumen das sie Erfolg haben. So eine autofreundliche und menschenfeindliche Politik darf nicht noch Erfolg haben.

  14. 70.

    "What goes around comes around." Oder mit den Worten von Alan Parsons

    What goes up, must come down
    What must rise, must fall

    Dieser gekauft Senat hat eine verdammt kurze Halbzeit.

  15. 69.

    So richtig von Umbaumaßnahmen kann man kaum sprechen. Mehr von Farbnutzung und das ist schnell gemacht. Liebe Radfahrende, im Verbotszeitraum (12.-14.6) musste ich 30 min. im Nahbereich einen Parkplatz suchen und 20 min. bis nach nachhause laufen. Soll mich das zum Umdenken bringen 86 km zur Arbeit radeln? Ernsthaft Leute, die Parkplätze werden benötigt!!!

  16. 68.

    Rechtslage hin oder her: Auf den Straßen mit den breiten, grünen Radwegen fahre ich nicht nur mit dem Rad lieber, sondern auch mit dem Auto. Und da, wo ich unterwegs bin (B96) habe ich nicht den Eindruck, dass es an diesen Stellen mit dem Auto langsamer vorwärts geht als früher auf zwei Spuren. Nur stressfreier. Mich regt der miserable Zustand vieler Straßen, Rad- und Fußwege viel mehr auf. Melonengroße Pflastersteine sind für alle Mist, und es gibt noch viel zu viele davon.

  17. 67.

    Also auch Führerschein, Kennzeichen und Steuer für Fußgänger?

    "...jeder der am Verkehr teilnehmen darf sollte sowas wie Führerschein haben zumindest Kenntnisse der StVO.
    Dazu Kennzeichen und Steuer zahlen müssen die KFZ Inhaber ja auch."

    Fußgänger nehmen am Verkehr teil oder nicht?

    Man hat ihnen schon gefühlte tausend Mal erklärt warum das Blödsinn ist. Aber sie scheinen merkbefreit zu sein. Oder ein Troll.



  18. 66.

    Fantastisch. Die Anti Verkehrswende Ideologen der CDU werden entlarvt. Ich habe der DUH gerade gespendet. Das Mobilitätsgesetz gilt und die CDU darf nicht Recht brechen.
    Bitte beteiligt euch alle bei der DUH mit Unterstützung, für ein sicheres Berlin und effektiv mehr Verkehr. Mit Gehweg, Rad und Bus/Bahn gibt es mehr Verkehr insgesamr, und Autos fahren dann auch flüssiger!

  19. 65.

    "Und wenn man sich als Radfahrer nicht penetrant immer an allen Autos wieder vorbeiquetscht, wenn diese bei Rot halten, dann zieht man sich auch nicht ständig den Zorn zu, wenn die einen zum zehnten mal überholen wollen."

    Es ist geltendes Recht, dass Radfahrende an roten Ampeln rechts vorbeiFAHREN dürfen. Es bricht mir kein Zacken aus der Krone, wenn ich mich einfach einmal informiere, bevor ich Stimmung gegen andere Verkehrsteilnehmende mache!

  20. 64.

    Antwort auf Max
    Ich unterstütze Guido ,denn ich sehe es genauso jeder der am Verkehr teilnehmen darf sollte sowas wie Führerschein haben zumindest Kenntnisse der StVO.
    Dazu Kennzeichen und Steuer zahlen müssen die KFZ Inhaber ja auch.

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