Zielgröße bis 2026 halbiert - Berlin ist bei Modernisierung von Verwaltungs-PCs deutlich im Verzug

Mo 04.09.23 | 19:44 Uhr
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Martina Klement (CSU), Chief Digital Officer – CDO, Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung, Senatskanzlei Berlin, steht am 22.08.2023 im Berliner Ausbildungsbürgeramt (Quelle: dpa / Sebastian Gollnow)..
Audio: rbb24 Inforadio | 05.09.2023 | Katharina Trümper | Bild: dpa

Berlin hinkt bei der Einrichtung von modernen PC-Arbeitsplätze in der Berliner Verwaltung deutlich hinterher. So können bis zum Jahr 2026 nur rund 7.500 moderne Verwaltungsarbeitsplätze - sogenannte "BerlinPCs" - eingerichtet werden, das sind halb so viele wie bisher geplant. Das sagte Digitalstaatssekretärin Martina Klement am Montag im Abgeordnetenhaus. Die Senatskanzlei bestätigte die Aussage auf Nachfrage des rbb.

Damit muss die schwarz-rote Koalition eine Zielvorgabe des Vorgänger-Senats nach unten korrigieren: Klements Amtsvorgänger Ralf Kleindiek hatte noch angekündigt, dass bis zur nächsten Wahl in Berlin rund 15.000 moderne Verwaltungsarbeitsplätze eingerichtet seien.

Insgesamt 80.000 PC-Arbeitsplätze in Berliner Verwaltung

Die "BerlinPC" genannten Arbeitsplätze sollen der unübersichtlichen, in jeder Behörde unterschiedlich gehandhabten IT-Administration ein Ende machen. Ziel des "BerlinPCs" ist ein standardisierter, zentral verwalteter Rechner-Arbeitsplatz, der über eine Cloud vernetzt ist und vom Berliner IT-Dienstleistungszentrum ITDZ gewartet wird. Zudem soll statt vielen unterschiedlichen Rechnern künftig nur noch ein Gerät angeschafft werden, das universell in der Verwaltung eingesetzt werden kann. Insgesamt, so Klement, hat die Berliner Verwaltung rund 80.000 PC-Arbeitsplätze.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.09.2023, 06:22 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Der Markt ist nicht leergefegt, es gibt immer Mitarbeiter. Nur nicht für das bißchen Geld, was der öffentliche Dienst zahlen will.

  2. 20.

    Der Großauftrag ist doch schon raus, an das ITDZ Berlin. Am meisten profitiert Microsoft, denn alles basiert auf der Mischung von Windows, Active Directory und MS Office, so wie fast überall.

  3. 19.

    Die Dataport Lösung funktioniert in Hamburg, Bremen und Sachsen-Anhalt. Würde auch in Berlin funktionieren, übrigens auch mit Windows 11.

  4. 18.

    Weil man sich dann abhängig und in gewisser Weise auch erpressbar von diesem Unternehmen macht. Es geht hier um das Funktionieren des öffentlichen Lebens. Das sollte nicht in der Hand von Siemens oder anderen kapitalorientieren Leuten liegen - die ihre eigenen Interessen verfolgen. Das ist schon okay, wenn man sowas Wichtiges nicht aus der Hand gibt. Das heißt ja nicht, dass man auf externen Rat verzichten muss.

    Die Energiekrise hat ja gerade erst gezeigt, was passieren kann, wenn man alles auf eine Karte setzt und sich von einem Großunternehmen abhängig macht. Siehe z.B.Gazprom. Siehe die zahlreichen Stromanbieter, die pleite gegangen sind. Am Ende mussten Staat und kommunale Versorger einspringen, um das Schlimmste zu verhindern.

  5. 17.

    Das Problem sind nicht der Berlin-PC. Vielmehr sind es die föderalen Strukturen der Berliner Verwaltung. Jeder kocht hier sein eigenes Süppchen. Mag sein das im eGovG Bln und der InfoSicLL gesetzliche Verpflichtungen zur Zentralisierung und Nutzung des ITDZ Berlin vorgegeben sind. Jedoch ist genau dieses ITDZ-Berlin letztlich nur ein weiteres Verwaltungsmonster das Personal mit hohen Gehältern beschäftigt die fachlich weit weg vom Thema IT sind. Kein Wunder, dass sich Bezirke und Verwaltungen aufgrund der weit weit weit überzogenen Preise dieses Berlin eigenen Dienstleisters die Anschaffung zweimal überlegen.

  6. 16.

    Warum gibt man nicht einen Großauftrag an ein Unternehmen zb. Siemens heraus.
    PC Bereitstellung, Installation der Software usw.
    Oder will man wieder alles selbst machen und unsere
    Steuergelder versenken. 2 Jahre bräuchte man dafür.
    Oder man soll endlich mal sagen, das einem das Geld fehlt.

  7. 15.

    Die Sicherheit und Zuverlässigkeit ist das eine. Kosten für Unterhalt und Wartung und letztlich auch neue Technik in 5 Jahren bedenkt wahrscheinlich keiner. Wer zahlt es dann?

  8. 14.

    Mit Windows-10-Ende endlich umsteigen auf eigenes selbst aufgesetztes Open Source Programm, das ist dann IMMER unseres und weiterentwickelbar, updatebar usw.

  9. 13.

    Ganz besonders "lustig" wirds bzgl. Schaden und -Ersatz, wenn das System gehackt und die Daten bei Dritten, Vierten … 1000. sind.

  10. 12.

    In den nächsten Jahren werden mehrere 10.000 MA der Berliner Verwaltung in Rente gehen. Sie können ja mal MA für die IT-Bereiche suchen. Der Markt ist leergefegt!
    Es ist ja gerade auch das Problem bei Einführung der E-Akte dass jede Behörde in Berlin ihr eigenes Ding macht. Dadurch versickern die Gelder in X Fachanwendungen und für "Berlin PC" ist kein Geld da.

  11. 11.

    Und wird der Hessen-PC dort überall, nämlich auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene eingesetzt? Nur dann würde der Umfang der gesamten Berliner Verwaltung entsprechen.

  12. 10.

    Das Projekt ist auf Windows 10 ausgelegt, was ab Oktober 2025 keine Updates mehr bekommen wird. Aber hier wird bestimmt dank Steuergeldern der 3 Jahre längere Support bei Microsoft teuer erkauft und 2028 steht man dann erneut vor einem Scherbenhaufen, wenn sich herausstellt, dass der "BerlinPC" nicht 100%ig Windows 11 kompatibel ist.

  13. 9.

    Mein Gott, in einer Gesellschaft, wo bei bei Beiden maßgeblichen Lehrerverbänden, schon der Taschenrechner als Teufelswerk angesehen wird, ist das alles kein Wunder.

  14. 8.

    In Hessen gibt es in der Verwaltung den HessenPC, einen standardisierten PC. Stückzahl: über 70.000. Jetzt, nicht erst 2028 oder in ferner Zukunft.
    Irgendwas machen die Hessen anders.

  15. 7.

    Ist doch super, wenn sich das verzögert, dann werden Projekt "E-Akte" und "Berlin-PC" vielleicht sogar gleichzeitig fertig!
    Meiner Meinung nach ist es übrigens doch auch gar nicht so schlecht, wenn jede Behörde ihre eigene IT hat, weil dann zumindest nicht Hacker zentral die Gesamtberliner Verwaltung außer Gefecht setzen können...

  16. 6.

    Dann empfehle ich mal, in den 4 Bundesländern eine Umfrage zum Erfolg von Dataport zu starten. Das Marketing funktioniert, aber der Rest auch?

    Kritische Bestandsaufnahme empfohlen!

  17. 5.

    Wenn die Software "Daten verschluckt", braucht man dann überhaupt die Hardware?
    Wenn's doch nicht so traurig wäre ...

  18. 4.

    Na Glückwunsch. Und bis dann im Jahr 2030 vielleicht ansatzweise mal alle umgestellt wurden, sind die ersten schon längst wieder veraltet

  19. 3.

    Ein weiterer Beleg für die Unfähigkeit in dieser Stadt. Es ist schon nicht mehr peinlich… Entweder hat man es mit unfähigen Firmen und absoluter Bürokratie und völliger Fehlplanung zu tun. Für Fortschritt muss man einfach auch mal in Qualität investieren.

  20. 2.

    Vielleicht sollte man sich mal hilfesuchend an Dataport wenden. Immerhin betreuen die 4 Bundesländer (+2). Oder gleich an die übergeben und ITDZBerlin auflösen.

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