Vorschlag der CDU - Experte hält Magnetschwebebahn für gute U-Bahn-Alternative

Do 23.11.23 | 22:46 Uhr
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Visualisierung: Maglev Train Stations, von der Graft GmbH für die Magnetschwebebahn TSB (Transport System Bögl) entwickelt. (Quelle: © GRAFT GmbH)
Audio: rbb24 Inforadio | 24.11.2023 | O-Ton: Rainer Schwarzmann | Bild: © GRAFT GmbH

Der Verkehrsexperte Rainer Schwarzmann hält die Pläne für eine Magnetschwebebahn in Berlin für eine praktikable Idee.

Schwarzmann sagte am Donnerstag in der rbb24 Abendschau, ein Bau mache dort Sinn, wo es noch keine schnellen Schienenverbindungen gebe. Ein Vorteil sei, dass eine Magnetschwebebahn weniger Fläche benötige als etwa eine Hoch-U-Bahn.

Sie sei auch schneller zu bauen wegen des hohen Maßes an industrieller Vorfertigung und sei leiser im Betrieb. Von daher sei die Magnetschwebebahn ein guter U-Bahn-Ersatz.

SPD geht auf Distanz

Schwarzmann hat eine Studie zu Magnetschwebebahnen im Nahverkehr geleitet, die vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben wurde.

Die CDU hat vor kurzem den Testbetrieb einer Magnetschwebebahn in Berlin vorgeschlagen. Der Koalitionspartner SPD äußerte sich kritisch. Tino Schopf, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sagte der rbb|24 Abendschau am Donnerstag, dass der Vorstoß nicht abgesprochen gewesen sei. Bei der SPD setze man auf den Ausbau von U- und S-Bahn. Da habe die Magnetschwebebahn aktuell keine Zukunft.

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.11.2023, 03:00 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Straßenbahnen sind so ziemlich die schlechteste Alternative. Der einzige Vorteil ist, dass diese billig in der Konstruktion sind. Die meisten schweren Unfälle im ÖPNV passieren mit der Tram. Oft beim Überqueren der Straße. Zudem ist die Beförderungsgeschwindigkeit oft gering, da gleichrangig mit Autoverkehr. Transportkapazität dafür auch zu gering wie zb bei M4 - hier will man seit 100 Jahren eine U-Bahn bauen.

  2. 17.

    Zur Einordnung: Der Verkehrsexperte Rainer Schwarzmann im Artikel hat seine Studie als Gefälligkeitsgutachten für Andreas Scheuer erstellt, welcher 2020/21 davon träumte, das TSB-System in München zu bauen. In der Studie wurden die TSB-Baukosten knapp halb so hoch berechnet (Preisstand aus 2020, inkl. Planungskosten und Sicherheitsaufschlag gegen steigende Kosten von 30%, vgl. bmdv.bund.de/goto?id=506486) wie zur selben Zeit von Max Bögl selbst angegeben (vgl. max-boegl.de/images/downloads/mobilitaet/210301_mb-tsb_imagebroschuere_DE_300dpi.pdf). Das TSB sollte in der Studie unbedingt besser (billiger) abschneiden als die bereits vorhandene S-Bahn in der Stadt. Und auch jetzt kommen absurde Vergleiche, hier im Artikel bspw. mit einer "Hoch-U-Bahn", um das Magnetsystem nicht nur besser, sondern v.a. auch billiger erscheinen zu lassen. Der Experte erscheint mir nicht unvoreingenommen, die Darstellungen nicht seriös.

  3. 16.

    Zur Einordnung: Der Verkehrsexperte Rainer Schwarzmann im Artikel hat seine Studie als Gefälligkeitsgutachten für Andreas Scheuer erstellt, welcher 2020/21 davon träumte, das TSB-System in München zu bauen. In der Studie wurden die TSB-Baukosten knapp halb so hoch berechnet wie zur selben Zeit von Max Bögl selbst angegeben. Das TSB sollte in der Studie unbedingt besser (billiger) abschneiden als die bereits vorhandene S-Bahn in der Stadt. Und auch jetzt kommen absurde Vergleiche, hier im Artikel bspw. mit einer "Hoch-U-Bahn", um das Magnetsystem nicht nur besser, sondern auch billiger erscheinen zu lassen. Der Experte erscheint mir nicht unvoreingenommen.

  4. 15.

    Dieses Projekt mutet sehr elitär an.
    Es wäre ein Fortbewegungsmittel für finanzstärkere Gäste.
    Wie soll sich denn der Ticketpreis gestalten, das Projekt refinanzieren?
    Wie viele Waggons hätte ein derartiger Zug denn?
    Insgesamt scheint die Magnettechnik ja gut zu sein. Es gibt so gut wie keinen Verschleiß, was ja zum Tod des Transrapid geführt haben soll...Warum ersetzen wir nicht U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen sukzessive durch Magnettechnik?
    Kann man solche unbegleisten Gegenden nicht erstmal via Busse versorgen?

  5. 14.

    Wenn auch nur ein Funke Hoffnung bestünde, dass eine solche technische Herausforderung in Berlin noch vor der Jagrhundertwende realisierbar wäre... besteht aber nicht.
    Funktionierende Nah- und Fernverkehrslösungen findet man anderswo, aber nicht in Deutschland und schon gar nicht in Berlin.

  6. 13.

    Ich bin für eine Schwebebahnverlängerung von U-Warschauer Str. zur S-Warschauer Str. Bevor hier irgendetwas neues gebaut wird sollten erstmal die alten Pläne verwirklicht werden.

  7. 12.

    Als Nachteil kann man anführen, dass es das Produkt des bevorzugten Unternehmens seit Jahren nur als Teststrecke auf einem Betriebsgelände gibt.

  8. 11.

    "Läuft hier eine Imagekampagne?"
    Das frage ich mich so langsam auch, nachdem es Tag für Tag jetzt Artikel dazu gibt.

  9. 10.

    "Läuft hier eine Imagekampagne?"
    Das frage ich mich so langsam auch, nachdem es Tag für Tag jetzt Artikel dazu gibt.

  10. 9.

    Herr Schwarzmann hat wohl noch nichts von diesen neuartigen Straßenzügen gehört. Tram nennen die sich. Kosten einen Bruchteil, lassen sich schnell bauen und verfügen über ein bestehendes Netz in Berlin.

  11. 8.

    Der Link: https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/magnetschwebebahn-studienergebnisse.html

    Besonders interessant ist folgender Satz: An dieser Stelle ist nochmals darauf hinzuweisen, dass die Studie sich bei allen Daten zum TSB ausschließlich auf Informationen stützt, welche durch dessen Entwickler und Hersteller, die Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG, zur Verfügung gestellt wurden.

  12. 7.

    Ein etwas andere Blick auf den Hype, der sich hier gerade in Berlin als Selbstläufer aufbauen soll:

    https://www.heise.de/meinung/Magnetschwebebahn-in-Berlin-Eine-richtige-Weichenstellung-9536036.html

  13. 6.

    Läuft hier eine Imagekampagne? Erst werden völlig unrealistische Kosten angesetzt, dann wird leicht zurückgerudert .. angekommen bei halbwegs belastbaren Zahlen sind wir immer noch nicht.

    @rbb24: Mit wenig Aufwand kann man im Netz eine Imagebroschüre von 2021 finden, in der die Firma hinter der Technik von 30-50 Mio. € pro Kilometer ausgeht. Das, verbunden mit Baupreissteigerungen sollten Sie den wahrheitsverdrehenden Lobbyisten der CDU und den Experten bitte vorlegen und zu einer Stellungnahme aufforden.

  14. 5.

    „ Der Koalitionspartner SPD äußerte sich kritisch.“
    Na, wenigstens bei der SPD scheint sich die Vernunft durchzusetzen. Leider wird das Verkehrsressort aber CDU geführt.

  15. 4.

    Wenn die Magnetschwebebahn zuverlässiger wie die SBahn ist, sollte sie diese dringend ersetzten #Ringbahn- nicht die Ubahn- ständig geht es ums Geld und nicht darum wie es dem Bürger mit dem Öpnv geht... Die SBahnen sind Völlig überfüllt und und absolut verspätet, fallen aus- nicht planbar.

    Wenn das Auto in Berlin nicht oder weniger gefahren werden soll, muss der Öpnv nicht nur vorhanden sein, sondern muss auch funktionieren.

  16. 3.

    Was macht den Herrn zum Experten? Laut LinkedIn ist er Geschäftsführer einer Beraterbude, welche Mobilitätsplanungen durchführt. D.h. er könnte ein Interesse an einem Projekt mit erhöhten planungsaufwand haben.

    Bitte auch mal die Studie verlinken. Danke.

  17. 2.

    Na Prima,
    lernen denn die Politiker nicht mal die Historie von Berlin 1988 nachzulesen. Wir brauchen keine neue Tests, kann man alles schon nachlesen.
    Hoppla, wer lesen kann, ist klar im Vorteil!!!!

  18. 1.

    "Ein Vorteil sei, dass eine Magnetschwebebahn weniger Fläche benötige als etwa eine Hoch-U-Bahn." Ist Herr Schwarzmann noch der "Untergrund"-Teil der U-Bahn im Kopf geblieben? Ein kleiner Bruchteil des U-Bahn-Netzes ist über Grund.

    Mal davon abgesehen, dass die CDU aktiv verhindert, dass das Tram-Netzwerk ausgebaut wird...

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