Verkehrsministerium - Genilke erteilt 29-Euro-Ticket für Brandenburg eine Absage

Fr 08.12.23 | 13:56 Uhr
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Symbolbild: Regionalexpress RE3 der Deutschen Bahn. (Quelle: IMAGO/Jochen Eckel)
Bild: IMAGO/Jochen Eckel

Neben dem 49-Euro-Ticket können Menschen in Berlin ab Sommer 2024 auch ein noch günstigeres Ticket für die Stadt erhalten. Forderungen, ein solches auch in Brandenburg einzuführen, schob der Verkehrsminister nun einen Riegel vor.

Für Brandenburgs Verkehrsminister Rainer Genilke (CDU) ist die Frage nach einem vergünstigten 29-Euro-Ticket nach dem Berliner Modell erstmal vom Tisch. "Gerade im ländlichen Raum reicht ein günstiges Ticket nicht aus. Es kommt vielmehr darauf an, eine gute ÖPNV-Versorgung zur Verfügung zu stellen", sagte Genilke der Deutschen Presse-Agentur.

Es stelle sich daher in Brandenburg derzeit nicht die Frage nach einem "extrem günstigen Ticket von weniger als 49 Euro". "Wir müssen unsere Angebote weiter verbessern und vergrößern."

Einzelne Tarifvarianten nicht sinnvoll

Auch der Idee einiger Landräte in Brandenburg, den C-Bereich an das Berliner 29-Euro-Ticket anzuschließen, erteilte Genilke eine Absage. "Ich habe als Verkehrsminister eine Verantwortung für ganz Brandenburg", erklärte er. Es sei nicht zielführend, über einzelne Tarifvarianten des Deutschlandtickets innerhalb Brandenburgs zu debattieren.

"Eine Sonderregelung wie etwa nur für den C-Bereich würde für mehr Frust sorgen, als dass es nützt - nämlich dort, wo wir dann nichts investieren können und es wegen fehlender Mittel weiter bloß bei einem Schulbus bleibt", so Genilke.

29-Euro-Ticket umstritten

Das neue 29-Euro-Ticket für den Berliner Nahverkehr startet voraussichtlich am 1. Juli und gilt im Stadtgebiet im Tarifbereich Berlin AB, für Fahrten in den C-Bereich müssen Anschlussfahrausweise gelöst werden. Das 29-Euro-Ticket gab es schon einmal, ist aber umstritten - vor allem wegen des begrenzten Gültigkeitsbereichs.

Darüber hinaus wird der verkehrspolitische Nutzen angezweifelt, manche Verkehrsexperten befürchten, dass nun Geld zum Beispiel für den ÖPNV-Ausbau fehlen könnte.

Sendung: Fritz, 08.12.2023, 13:16 Uhr

33 Kommentare

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  1. 33.

    Eine flächendeckende Verbesserung im ÖPNV des Landes Brandenburg wird doch gar nicht in Angriff genommen. Weil es politisch nicht gewollt ist. Stattdessen will man mit der Ablehnung günstiger Preise erreichern, dass nicht zu viele Leute das bisherige ÖPNV-Angebot überhaupt nutzen. Ein Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel ist objektiv durch die Landespolitik nicht gewollt, auch wenn es nach außen hin anders gesagt wird. Null Konzept. Das ist verkehrte "Verkehrswende" made in Brandenburg: Schönwetter-Reden für angeblich mehr Klimaschutz und besseren ÖPNV in der Fläche. Aber dann rein gar nichts tun, außer attraktive Fahrpreise zu blockieren. Ganz toll.

  2. 32.

    Sehr richtig: Es ist eine vernünftige ÖPNV-Struktur auf dem Land nötig. Aber dann tut doch endlich mal was, liebe Politiker! Anstatt nur günstige Tickets abzulehnen.

  3. 31.

    Guter Nahverkehr, ist die Grundvoraussetzung für immer mehr Zuzug und natürlich auch Wohnungsbau - Und Berlin möchte ja auch, die 4 Millionen Einwohner Marke, in den nächsten Jahren knacken.
    ,,Mein Nachbar Horst aus Kuhdorf, hat jetzt auch einen Wohnungsantrag für Berlin gestellt(er lebt mit Bürgergeld und Zuverdienst besser in der Großstadt mit preiswertem Nahverkehr).

  4. 30.

    Das eigene oder geteilte Auto bleibt noch auf viele Jahrzehnte hinaus, das Verkehrsmittel Nummer Eins - und ,,Alle,, wollen das offensichtlich so.
    Berlin ist der Meinung : Wir setzen auf Billig und lassen Andere bezahlen und Brandenburg macht erst gar nichts und lässt Alles wie gehabt und investiert einfach Nichts, Nicht in Neue und auch Nicht in bestehende Infrastruktur.
    S-Bahn Ausbau ins Umland wird durch irgendwelche Studien einfach abgeblockt - Reaktivierung von Bahnstrecken dauert und dauert und Studien folgen auf Studien - Neue Tramstrecken brauchen Jahrzehnte.
    Aber - der Neue Verbrenner-Pkw steht in jedem Autohaus und an jeder Ecke herum - und für einen Anwohnerparkplatz sorgt auch noch jede Kommune, zum bezahlbaren Preis - Deutschland ist immer noch der Meinung: Öffis sind nur etwas für Arme, Bettler und Obdachlose und so etwas fördern Wir hier Nicht - oder Wie oder Was ???

  5. 29.

    Deutschland ist ein Industrie -und Dienstleistungsland, ergo braucht es Autobahnen und Dienstwagen, um das Land am laufen zu halten und damit die Steuereinnahmen sprudeln.

    Tja, es muss viel Geld eingenommen verden, das Land am Laufen gehalten werden, in die Zukunft investiert werden, und dann sind eigentlich für nutzlose Geschenke derzeit keine Gelder vorhanden!

  6. 28.

    Aber dann auch nicht meckern, wenn durch den guten Nahverkehr in den großen Städten, die Mieten und Kaufpreise überdimensional steigen und weiter steigen werden !!!
    Und durch den Wegfall von Parkplätzen, Straßen, usw. kann auch natürlich, mehr Wohnungsbau entstehen und sollte natürlich auch in den Großstädten entstehen.
    Durch einen guten Nahverkehr, kann man viel mehr Menschen in der Stadt unterbringen und das auf engerem Raum - also Nicht mehr meckern, bei Wohnungsbau und Zuzug - schließlich ist der Nahverkehr in der Großstadt ja so Toll.

  7. 27.

    Sympathisch. Er hat nicht das Wort Wende entwertet. Und er hat erkannt: Der Fahrpreis ist untergeordnet.

  8. 26.

    Brandenburg braucht auch kein subventioniertes ,, Billig-Ticket,, sondern eine Verbesserung des ÖPNV im gesamten Flächenland.
    Ausbau und Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken und Verdichtung der Takte.
    Optimierung von Buslinien und Busstrecken/ es ist fraglich ob jedes einzelne Haus und jede einzelne ,,Brandenburger Milchkanne,, wo Niemand mehr mitfährt, immer noch angefahren werden müssen und in jedes kleine Seitendorf abseits der Hauptstraßen, immer noch der Bus reinfahren muss.
    Einfach, Ausbau der gesamten Infrastruktur in Brandenburg - und die Bahn muss wieder der wichtigste Verkehrsträger werden !!!

  9. 25.

    Sollte es wirklich mal eine einfache Sache geben… in Deutschland … 49€ und jedes Bundesland oder Großstadt kann ein 29€ Ticket auflegen… für den ÖPNV in engen Grenzen.
    Ganz einfach …. Das versteht jeder.
    C gehört nicht mehr zu Berlin … fertig.
    Es bleibt nur zu hoffen, dass es nicht wieder die Ausnahme von der Regel gibt weil ein Fahrrad müsste doch eigentlich…. Oder was man sonst noch alles so möchte.

  10. 24.

    Wie immer bei der CDU: wir machen nix!

  11. 23.

    Aber warum sollte der Steuerzahler unnütze Dinge wie Deutschlandticket, Schülerticket, Jobticket mit Unsummen Steuergelder finanzieren?

    Wer weiter einen immer höheren Zuschuss für diese Tickets möchte, muss auch mit Steuererhöhungen leben. Nahverkehr ist Ländersache. Letztlich müssen die Länder sparen. Vom Abbau angeblicher Privilegien haben Länder nichts.

    Die Zusammenhänge sind sehr kompliziert und die Gesamtsituation verfahren.

  12. 22.

    "Wer nicht in Berlin wohnt soll auch mehr zahlen. Die Brandenburger wollten ja kein gemeinsames Bundesland."
    Wenn das das Argument ist, zahle ich gern etwas mehr.

  13. 21.

    Und das wollen wir immer noch nicht, und das ist gut so! Brandenburg bleibt Brandenburg.

  14. 20.

    Sympathisch. Er hat nicht das Wort Wende entwertet. Und er hat erkannt: Der Fahrpreis ist untergeordnet.

  15. 19.

    Ich fände das angemessen, wenn jeder das zahlt was er verbraucht. Und wenn von den Autofahrern ob bei Kfz Steruern oder Mineralölsteuern, CO2 Steuern und die 1000den anderen Abgaben direkt oder indirekt bis hin zu den Kassenfinanzierungen durch Blitzer und Parkverstöße deren Bedingungen vorher durch die Begünstigten künstlich geschaffen wurden ausreichen um damit die Rentenkasse und andere Sozialleistungen zu finanzieren, dann werden die Autofahrer wohl offensichtlich mehr zahlen als die Straßen kosten. Sonst könnte man ja nicht noch Geld abzweigen. (jetzt warte ich auf den schlauen Ausrede-Satz, dass Steuern nicht zweckgebunden sind)Der ÖPNV zahlt übrigens gar nicht für die von ihm durch die tonnenschweren Fahrzeuge kaputt gefahrenen Straßen. Radfahrer zahlen auch nichts extra für ihre Radwege. Fahrradsteuer, Verkehrshaftpflicht und Fahrerlaubnis..

  16. 18.

    Haben Sie die Argumente des Verkehrsministers nicht gelesen? Es ist den Bürgern nicht vermittelbar, dass sie für die Vorzüge einer Minderheit bezahlen, während sich vor ihrer Haustür nichts lohnt.
    Und damit = Kommentar 2: Es macht in keiner Hinsicht einen Sinn in 50 oder 100 Selendörfern 10 Minutentakte einzurichten. Das ist mit keinem Geld der Welt finanzierbar. Um das nicht zu verstehen muss man schon arg.. das darf ich hier nicht sagen
    Wer nicht mit Geld umgehen kann.. naja das Desaster sehen wir ja aktuell wo man auch hinschaut.

  17. 17.

    Volle Zustimmung! Wir hätten einen geilen ÖPNV, wenn das Geld endlich, endlich umverteilt werden würde!

  18. 16.

    Tja, in Brandenburg wird beim Geld ausgeben wenigstens noch nachgedacht und mit Vernunft entschieden, in Berlin dagegen wird nicht vorhandendes Geld zum Fenster rausgeworfen, ohne Sinn und Verstand !!!

  19. 15.

    sie wollen einen kostendeckenden tarif, dann müssten die preise verdoppelt bis verdreifacht werden und da sich das nur die wenigsten leisten könnten, würde für die verbliebenden fahrgäste dann die preise mit jeden fahrgast weniger umso weiter steigen. wollen sie das und würden sie das dann auch für den strassen und wegeverkehr fordern?

  20. 14.

    Was glauben Sie, wer Dienstwagenprivilegien, Autobahnen etc. finanziert? Wir hätten einen tollen ÖPNV, wenn das Geld endlich endlich umverteilt würde!

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