Menschenkette um das Reichstagsgebäude - Mehr als 150.000 Teilnehmende bei Demo gegen Rechts

Sa 03.02.24 | 20:00 Uhr
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"Wir sind die Brandmauer" steht vor einer Menschenkette vor dem Reichstagsgebäude am 03.02.2024 auf einem Schild. (Quelle: rbb/Grit Lieder)
rbb/Grit Lieder
Video: rbb|24 | 03.02.2024 | Material: Grit Lieder/rbb|24, rbb24 Abendschau | Bild: rbb/Grit Lieder

Es kamen deutlich mehr als erwartet: Am Samstag kamen mehr als 150.000 Menschen im Berliner Regierungsviertel zusammen, um eine Menschenkette um das Reichstagsgebäude zu ziehen. U-Bahnhöfe und Straßen waren zeitweise völlig verstopft.

Mehr als 150.000 Menschen haben sich nach Polizeiangaben am Samstagmittag in Berlin vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Sie haben für Demokratie und Toleranz demonstriert sowie gegen rechts, Hass und die AfD. Die Veranstalter, ein Bündnis namens Hand in Hand, sprachen sogar von 300.000 Teilnehmern. Angemeldet hatten sie ein Drittel davon.

Bundesweit gab es am Samstag wieder Demonstrationen darunter in mehreren Städten in Brandenburg. Die Ereignisse des Tages rund um die Demonstration am Reichstagsgebäude können Sie in unserem Liveticker nachlesen:

+++ 11:37 Uhr: 600 Menschen in Schöneiche +++

Rund 600 Schöneicher haben sich um 11:00 Uhr am Rathaus zur Kundgebung getroffen. Die Teilnehmer wollen für Demoktratie und gegen Rechtsextremismus ein Zeichen setzen.

Ein Glühweinstand vor Beginn der Demonstration "Wir sind die Brandmauer" am 03.02.2024 vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. (Quelle: rbb/Arndt Breitfeld)
| Bild: rbb/Arndt Breitfeld

+++ 11.55 Uhr: Erste Menschen vor dem Reichstagsgebäude, Versammlungen auch am Alex und Potsdamer Platz +++

In Berlin haben sich erste Teilnehmer für die Demonstration gegen Rechtsextremismus versammelt. Vor dem Reichstagsgebäude waren gegen Mittag bereits einige Menschen eingetroffen, wie auf Fotos von rbb-Reportern zu sehen ist.

Ein Polizeisprecher sagte dem rbb am Samstagmittag (11.50 Uhr), dass schätzungsweise 200 bis 300 Menschen am Potsdamer Platz zusammengekommen sind, um gemeinsam zum Bundestag zu gehen, wo ab 13 Uhr eine große Kundgebung geplant ist. Eine weitere sogenannte "Zubringerdemo" startet vom Neptunbrunnen nahe dem Alexanderplatz.

+++ 12.00 Uhr: U5 hält nicht an der Station Bundestag, ein Ausgang an der Station Brandenburger Tor geschlossen +++

Die U-Bahnlinie 5 hält nicht mehr an der Station Bundestag, dies teilten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) auf der Plattform X (früher Twitter) mit.

Auch am S- und U-Bahnhof Brandenburger Tor sei der Ausgang in Richtung Brandenburger Tor auf eine polizeiliche Anordnung hin geschlossen worden, so die BVG.

+++ 12:43 Uhr: Polizei hält Ausweichflächen vor +++

Die Demonstration wird von der Polizei mit 700 Einsatzkräften begleitet. Falls mehr als die 100.000 angemeldeten Demonstranten kommen, sei die Polizei vorbereitet: Ausweichflächen wie etwa anliegende Straßenzüge würden vorgehalten und bei Bedarf von den Einsatzkräften freigegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Volle U-Bahnsteige am 03.02.2024 in Berlin vor der Demonstration "Wir sind die Brandmauer" in Berlin. (Quelle: X/RotiKelchen)
Bild: X/RotiKelchen

+++ 13:02 Uhr: Fläche vor Reichstagsgebäude zur Hälfte gefüllt +++

Die Fläche vor dem Reichstagsgebäude ist zur Hälfte ausgelastet, schreibt die Polizei auf X. Demnach füllt sich die Fläche weiter aus allen Richtungen. Busse und Bahnen mit Ziel Reichstagsgebäude seien sehr voll.

Auch die BVG berichtet auf X von sehr vollen Bahnen. Demonstriende sollen demnach auch die die U-Bahnhof Unter den Linden und Hauptbahnhof zur Anreise nutzen.

+++ 13:31 Uhr: Zusätzliche Versammlungsfläche am Spreebogenpark +++

Die Polizei meldet: "Zu Ihrer Sicherheit müssen unsere Kolleg. den starken Zustrom zum Reichstag etwas einschränken. Über die #Moltkebrücke und die [Kronprinzenbrücke] werden Sie jetzt direkt in den Spreebogenpark geleitet, der als zusätzliche Versammlungsfläche vorgesehen ist."

Die BVG bittet, auch die U-Bahnhöfe Unter den Linden oder Hauptbahnhof zur Anreise zu nutzen.

+++ 13:33 Uhr: Polizei geht von 65.000 Demonstrierenden aus +++

Nach rbb-Informationen geht die Polizei derzeit von rund 65.000 Menschen aus, die sich an der Demonstration beteiligen.

+++ 13:47 Uhr: Nächster Bahnhof geschlossen +++

Jetzt wurde auch der Bahnhof S+U Brandenburger Tor auf Anweisung der Polizei geschlossen. Auch der U-Bahnhof Bundestag ist dicht.

Ein Glühweinstand vor Beginn der Demonstration "Wir sind die Brandmauer" am 03.02.2024 vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. (Quelle: rbb/Grit Lieder)

+++ 13:58 Uhr: Polizei nennt höhere Teilnehmerzahl +++

Die Berliner Polizei geht mittlerweile von "knapp unter 120.000" Menschen rund um das Reichstagsgebäude aus. Zudem sei "die Hauptversammlungsfläche am #Reichstag vollständig ausgelastet. Bitte versuchen Sie nicht mehr, dorthin zu gelangen. Bitte halten Sie zur Sicherheit Aller unbedingt die Not- und Rettungswege frei und nutzen Sie die erweiterten Flächen auf der Straße des 17. Juni und südlich des Bundeskanzleramts."

+++ 14:38 Uhr: Mehr als 150.000 Menschen - eine Brücke wieder frei +++

Die Polizei meldet, dass auf dem Versammlungsgebiet und den Ausweichflächen sich "aktuell mehr als 150.000 Menschen" unterwegs seien. "Da schon Menschen abströmen, können Sie über die #Kronprinzessinnenbrücke wieder in den Spreebogenpark gelangen."

"Rechtsaussen? ja, aber nur beim Fussball" steht am 03.02.2024 auf einem Plakat bei der "Wir sind die Brandmauer" Demonstration in Berlin. (Quelle: rbb/Mara Nolte)

+++ 15:30 Uhr: U5 hält wieder am Brandenburger Tor +++

Die U-Bahnen der Linie U5 halten wieder an der Station Brandenburger Tor. Das teilte die BVG auf x.com mit. Außerdem ist die Kronprinzenbrücke wieder geöffnet, teilte die Polizei in einem Post mit, da einige Personen wieder von der Demonstration zurückströmten. Fußgänger können wieder zwischen Konrad-Adenauer-Straße und Reinhardstraße über die Spree.

Demonstrant:innen halten sich bei der "Wir sind die Brandmauer" Demonstration am 03.ß02.2024 in Berlin an den Händen. (Quelle: dpa/Ebrahim Noroozi)

+++ 15:55 Uhr: Polizei hebt Sperrungen auf +++

Die Demo vor dem Reichstag neigt sich langsam dem Ende zu. Damit alle Teilnehmer der Demonstration geordnet den Platz verlassen können, hat die Polizei alle Sperrungen aufgehoben, wie sie auf X schreibt.

Auch wenn der Bahnhof Brandenburger Tor wieder offen sei, empfiehlt sie, weitere Bahnhöfe in der Umgebung zu nutzen, hieß es weiter.

+++ 16:30 Uhr: Demo löst sich auf +++

Mehr als drei Stunden nach offiziellem Demonstrationsbeginn hat sich die Menge rund um das Reichstagsgebäude größtenteils wieder aufgelöst, berichtet ein rbb-Reporter, der die Demonstration begleitet. Nur noch wenige Hundert Menschen seien aktuell vor Ort. Die Kundgebung dauerte noch an.

Platz vor dem Reichstag gegen 16:30 Uhr (rbb/Breitfeld)

Über 1.300 Organisationen unterzeichnen den Aufruf

Zu den Unterstützern zählen neben großen Organisationen wie die Gewerkschaften Verdi, GEW und IG Metall, Amnesty International, Attac, BUND, Caritas, die Evangelische Kirche, Flüchtlings-Hilfsorganisationen und auch zahlreiche kleinere Initiativen wie die Klimaprotest-Gruppen Extinction Rebellion und Letzte Generation. Insgesamt hätten nach Veranstalterangaben über 1.300 Organisationen den Aufruf unterzeichnet.

An den vergangenen beiden Wochenenden hatten in vielen deutschen Städten Hunderttausende Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert. In Berlin waren es am 21. Januar nach Angaben der Polizei mehr als 100.000 Demonstranten, die sich im Regierungsviertel versammelten. Wegen der Menschenmassen mussten der U-Bahn-Verkehr und die S-Bahnen zum Teil unterbrochen werden.

Drittes großes Demo-Wochenende steht bevor

Schon an den beiden vergangenen Wochenenden kam es deutschlandweit zu großen Demos gegen Rechtsextremismus.

So kamen in Frankfurt (Oder) am vergangenen Wochenende rund 4.000 Menschen zusammen. Es sei die größte Demonstration in der Stadt seit vielen Jahren gewesen, teilten die Veranstalter mit. Ebenso versammelten sich Menschen unter anderem in Oranienburg, Eichwalde und Potsdam.

In Cottbus sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), keiner könne heute mehr sagen, er hätte nicht gewusst, was Extremisten mit Menschen vorhaben, die eine andere Herkunft, eine andere Religion oder eine andere Meinung haben. Insgesamt gingen am Wochenende 20./21. Januar deutschlandweit knapp eine Million Menschen auf die Straße.

Auslöser war Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam

Auslöser für die jüngsten Proteste war unter anderem ein vom Medienhaus "Correctiv" aufgedecktes Treffen von Rechtsextremisten im November 2023 in einer Potsdamer Villa. Demnach sollen nach dem Willen der Teilnehmenden - darunter auch Mitglieder der AfD - nicht nur Menschen ohne deutschen Pass das Land verlassen müssen, sondern auch deutsche Staatsbürger mit internationalen Wurzeln, die ihnen nicht passen. Die Demonstration in Berlin war nach Angaben der Veranstalter bereits vor Bekanntwerden der Recherche geplant, ist nun aber erheblich größer als gedacht.

Sendung: Fritz, 03.02.24, 18:30 Uhr

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111 Kommentare

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  1. 111.

    Ihre Antwort bestätigt eindrucksvoll die These einer geschlossenen Gemeinschaft, Das ist so, als wenn jemand in einem kleinen Aquarium sitzt und meint, die Tiefe und Weite des Ozeans zu erkennen. Die offene Gesellschaft existiert nur in der selbst geschaffenen Meinungs-Blase. Wer sich außerhalb dieser linksgrünen Blase befindet und bewegt, wird, ehe er sich versieht, schnell zum Extremisten. Eine seriöse Unterscheidung erfolgt in der Regel schon lange nicht mehr. Stattdessen ergeht man sich immer mehr in ehrabschneidenden Begriffen, um die Wut über die eigene Unfähigkeit, Probleme zu lösen, zu kaschieren. Auch schiebt man gern die Schuld an der misslichen Lage denen zu, die bisher keine Verantwortung getragen haben. Auch schon präventiv für die Zukunft, von der niemand weiß, wie diese aussehen wird.

  2. 110.

    Wenn ich Teil einer Menschenkette bin, die den Reichstag umstellt, dann bin ich außen vor und genau das bin ich auch ohne Teil dieser Menschenkette zu sein.

  3. 109.

    Ich bin froh um jede demokratische Mitgestaltung und ich bin zuversichtlich das die Kraft der Straße Wirkung erzielt.
    Wenn es gelingt Bürger zu ermutigen, ein Grundrecht mit Leben zu erfüllen und die Sprachlosigkeit zu beenden, dann ist das so wertvoll, weil es zeigt ,es wird Zeit, das die Parteien aufhören sollten sich mit sich selbst zu beschäftigen. Das haben sie tun können, weil wir es zugelassen haben. Wir waren so damit beschäftigt, irgendwie mit den Entscheidungen und Entwicklungen der politischen und wirtschaftlichen Verantwortlichen zurecht zu kommen. Manchmal hat das schon groteske Züge angenommen. Egal wer zur Zeit dieses Grundrecht mit Leben füllt, es sichert das Überleben der Demokratie. Politik braucht Gegenwind um für das Volk zu agieren, sonst bleibt ihr der Zugang zur Basis verschlossen und der Bundestag orakelt sich von Sitzung zu Sitzung. Jetzt dürfen sie sich mit uns beschäftigen, welch ein Segen, hoffentlich.

  4. 107.

    @ Michael, die größere Gefahr sind Menschen, die mit politischer Blindheit geschlagen sind. Also Menschen wie Sie.

  5. 106.

    @ Heiko, es ist nicht der 'ehemalige' Reichstag. Es ist das Reichstagsgebäude. In ihm tagt der Bundestag.

  6. 105.

    Na da sollte die Bundestagspolizei mal besser den Friedrich-Ebert-Platz absperren. Und falls nicht, können Mitarbeiter und Abgeordnete immerhin noch durch das UES über die Gangway vom JKH zum RTG rübergehen, wenn man denn überhaupt am Samstag dort sein würde.

  7. 104.

    Die Politik hat die Kompetenzen überschritten, teilweise wurden Regelungen im Nachhinein durch Gerichte verworfen. Aber es zeigt was es bedeutet wenn sich in Deutschland politische Machthaber durchsetzen. Die können machen was sie wollen.

  8. 103.

    heißt, daß Sie jetzt nicht Ihren HIntern hochbekommen?

  9. 102.

    Sie biegen sich Ihre Sichtweise uneindrucksvoll zurecht und spielen schon mal die Abschaffug des Grundgesetzes durch. Es gilt aber nach wie vor. Etwas Nachhilfe: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html

  10. 101.

    Zitat: "Ich war das letzte Mal 2020 und 2021 auf der Straße. Für meine Grundrechte."

    Und . . . müssen Sie heute noch Maske tragen oder dürfen sich nur in kleinen Gruppen treffen? Die Corona Schutzbestimmungen waren von Anfang an deutlich kommuniziert zeitlich begrenzt angelegt und nicht, wie von bestimmten Interessensgruppen permanent behauptet, Teil einer Weltverschwörung zur Unterjochung der Massen. Das dürfte Ihnen doch mittlerweile klar geworden sein, oder?

  11. 99.

    Sie wissen aber schon dass auch Sie Teil des Staates sind. Genauso wie ich und jeder andere Bürger und Bürgerinn in diesem Land. Also wem unterstellen Sie nun irgendetwas, da ja jeder das individuelle recht hat selbst zu entscheiden was
    gut und schlecht ist, solange es den rechtlichen Grundlagen unseres Staates also uns allen nicht widerspricht.
    Genau dafür stehen u.a. auch diese Demonstrationen.
    Meiner Ansicht nach also "Gute" Demonstrationen.

  12. 98.

    Sie vernachlässigen bei Ihren Gedanken, dass die Correctiv Recherche das bereits volle Fass nur zum überlaufen gebracht hat.
    Anschliessend wurde schließlich von u.a. AfD Offiziellen bestätigt das es kein Geheimplan sondern Programm ist.
    All die Aussagen zuvor von Höcke, Weidel, Gauland etc. stehen in direkter Linie zu dem was correctiv nun recherchiert hat und somit die Mitte und nicht allein die Linke des Volkes auf die Straße gebracht hat.
    Da hilft es nun auch nicht da irgendetwas zu relativieren oder krampfhaft journalistische Fehler zu suchen.
    Die Mehrheit in unserem Land hat keine Lust auf Hass und Demagogie.
    Und schon gar nicht haben die Demonstrationen mit der aktuellen Regierungspolitik zu tun. Dafür ist die Menge viel zu bunt um da Verbindungen herzuleiten. Da sind auch reichlich Linke und Umweltbewegungen dabei die mit der aktuellen Politik sicher nicht zufrieden sind. Spielt aber auch keine Rolle für diese Demos da es nicht für die Regierung sondern gegen Nazis geht.

  13. 97.

    Ganz ehrlich Herr oder Frau 'Demokratie lebt' es ist doch eigentlich überhaupt nicht wichtig, wie oder ob "der Staat" Demonstrationen unterteilt. Wichtig ist doch nur, wie jeder einzelne das sieht und ob er auf eine Demonstration gehen möchte, weil sie ihm wichtig erscheint, oder eben auch nicht. Meinen Sie ernsthaft, der Staat hat so viel Einfluss auf meine Meinung oder Ihre?

  14. 96.

    Mir ist es völlig egal, wie der Staat irgendetwas bewertet. Mir ist nur wichtig, wie ich etwas sehe und wenn ich etwas richtig und wichtig finde, wie diese Demonstrationen jetzt, dann gehe ich da hin. Mir ist es doch völlig egal, was der Staat dazu sagt. Ich bin ich und kann das vertreten, was ich richtig finde. So geht Demokratie. Lassen Sie sich so leicht beeinflussen?

  15. 95.

    Nein, ich unterstelle dem Staat, dass er Meinungen in gute und schlechte unterteilt und somit Demonstrationen entsprechend bewertet. Und das steht ihm nicht zu.

  16. 94.

    Dort geht ja ohnehin nicht die viel zitierte „Mitte“ hin. Linke und Grüne sind ja ausreichend vorhanden. Selbst verfassungsfeindliche Gruppierungen haben sich ja angesagt. Besser zu Hause bleiben und auf die nächste Wahl warten.

  17. 93.

    "Genauso ist es."

    Inwiefern ist das so?
    Unterstellen sie den derzeit Demonstrierenden etwa, sie könnten sich keine eigene Meinung bilden?
    Unterstellen sie den derzeit Demonstrierenden etwa, sie wären "fremdgesteuert", weil sie gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen?

  18. 92.

    "Demonstrationen gegen rechtsextreme, demokratiefeindliche Ideen sind für Sie linke Hetze?" Nicht immer ist es Hetze, hatte ich vielleicht auch zu scharf formuliert. In manchen Fällen aber schon. Und genau hier beginnt das Problem. Da werden Menschen eingeschüchtert, weil sie eine andere Meinung haben, da wird Menschen unterstellt sie seien "Nazis" als hätten man im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst. Da werden Sprechchore intoniert und ein kollektiver Schulterschluss versucht. Man sieht wie aufgeladen und intollerant diese Demonstrationen sind. Es sind letztlich Demonstrationen gegen Menschen. Man wendet sich gegen Menschen. Darüberhinaus ist die Regierung der gleichen Meinung verweigert aber das Umsetzen gegen Rechtsextremismus vorzugehen, falls er überhaupt vorhanden ist.

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