Intensivbetten nicht belegt - Brandenburg will Operationen wieder hochfahren
Die Mehrheit der Intensivbetten in Brandenburgs Kliniken sind zurzeit nicht belegt. Jetzt empfiehlt das Gesundheitsministerium des Landes, die wegen des Coronavirus eingestellten Operationen in drei Schritten wieder hochzufahren.
Brandenburgs Kliniken sollen Operationen, die wegen der Corona-Pandemie zurückgestellt wurden, wieder durchführen. Das hat das Gesundheitsministerium in Potsdam am Mittwoch empfohlen. Hintergrund sei, dass der Großteil der Intensivbetten im Land derzeit nicht belegt ist.
Das Ministerium schlug vor, die Operationen in drei Schritten wieder hochzufahren. Zunächst sollen Patienten operiert werden, deren Genesungs-Prognose beeinträchtigt wäre, wenn sie nicht bald behandelt werden. Danach jene, die ohne OP mit Funktionseinschränkungen leben müssten. Zuletzt sollen Patienten operiert werden, deren Lebensqualität ohne Operation beeinträchtigt wäre.
Ein Viertel bleibt für Corona-Fälle reserviert
Rund ein Viertel der Beatmungskapazitäten soll aber weiter reserviert bleiben, um bei einer Verschlechterung der Lage wieder schnell reagieren zu können. Das sei auch mit der Krankenhausgesellschaft besprochen, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).
"Es ist uns gelungen, die Aufgabe, eine Überlastung unseres Gesundheitswesens zu vermeiden", sagte Nonnemacher im Gesundheitsausschuss des Landtags. "Wir müssen jetzt aber auch dran denken, inwieweit wir es noch rechtfertigen können, bestimmte Eingriffe bei anderen Patienten etwas zurückzustellen."
Die Zahl der Krankenhausbetten mit künstlicher Beatmung war von 531 Mitte März auf 886 gestiegen. Laut "B.Z." sind 650 der 868 Intensivbetten in Brandenburgs Kliniken zurzeit frei [B.Z.]. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Dienstag Empfehlungen an die Länder vorgelegt, damit ab Mai weniger Kapazitäten für Corona-Patienten freigehalten werden müssen.
Sendung: Inforadio, 29.04.2020