Erst ab dem 25. Oktober - Union Berlin verschiebt Testlauf mit Präventivtests

So 23.08.20 | 14:02 Uhr
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Fußball in Corona-Zeiten 2020: Union-Spieler sitzen im Stadion an der Alten Försterei mit Schutzmasken in den Zuschauerrängen
Fußball in Corona-Zeiten 2020: Union-Spieler sitzen im Stadion an der Alten Försterei mit Schutzmasken in den Zuschauerrängen | Bild: imago images / Bernd König

Der 1. FC Union wird zum Saisonstart vor maximal 5.000 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei spielen. Das Vorhaben, durch Vorabtests die Abstandsregeln zu ersetzen, wurde nun verschoben. Der für September geplante Testlauf ist nun für Oktober angesetzt.

Der 1. FC Union hat sein Vorhaben, am 5. September bei einem Testspiel sein Hygienekonzept zur Zulassung von Zuschauern im Stadion an Der Alten Försterei zu testen, verschoben. Wie der Verein am Sonntag auf seiner Homepage mitteilte, habe man nach Gesprächen mit dem Bezirk Treptow-Köpenick und dem Berliner Senat beschlossen, den Testlauf, bei dem sogenannte Präventivtests statt der zur Zeit geltenden Abstandsregeln zum Einsatz kommen sollen, neu auf den 25. Oktober zu datieren. Das Testspiel in Köpenick hätte vor 3.000 Zuschauern stattfinden sollen.

In welchem Rahmen nun am 25. Oktober der Testlauf nun stattfinden wird und vor wie vielen Zuschauern, stehe noch nicht fest, bestätige Union-Pressesprecher Christian Arbeit dem rbb auf Nachfrage.

Testungen enorm gestiegen

Unions Plan für Fußballspiele vor Zuschauern lautet wie folgt: Ein Präventivtest aller Veranstaltungsteilnehmer soll die aktuell geltende Abstandsregel ersetzen. Dem Konzept zufolge wird der Ticketkauf mit der verbindlichen Buchung eines Tests verbunden und das Ergebnis dieses Tests schließlich mit dem personalisierten Ticket digital verknüpft. Die Eintrittskarte wird demnach nur für den Besuch des Spiels freigeschaltet, wenn ein negatives Ergebnis vorliegt. Bei einem positiven Befund würde das Ticket folglich gesperrt, das Gesundheitsamt informiert und der Einlass verweigert werden. Die Kosten für die Tests trägt Union, die Tests selbst sollen in dezentralen Stellen durchgeführt werden, die der Verein eigens einrichten lässt.

Bis zum 24. Oktober ist die aktuelle Infektionsschutzverordnung noch gültig, anschließend hofft Union darauf, dass die vom Verein vorgeschlagenen Maßnahmen in die neue Hygieneregel aufgenommen werden."Unsere Leitidee und unsere Prozesslinie sind auf großes Interesse gestoßen und wurde von vielen als ergänzende Maßnahme für heute noch nicht wieder durchführbare Veranstaltungen begrüßt", erklärte Union-Präsident Zingler. Dass es zu diesem Konzept viele Fragen gegeben hat, habe den Verein nicht überrascht. Der Verein werde nun die Behörden unterstützen und alles daransetzen, dass Präventivtests vom Senat in den Katalog der Hygienemaßnahmen ab dem 25. Oktober aufgenommen werden.

"Nur freie Testkapazitäten nutzen"

Das in den vergangenen Wochen enorm gestiegene Testaufkommen verhindere momentan ein schnelleres Handeln. Darauf wolle man Rücksicht nehmen. "Gleichzeitig tragen wir der aktuellen Entwicklung Rechnung", so Zingler weiter. "Die Testungen in der Bevölkerung wurden in den letzten Tagen um fast 300.000 pro Woche erweitert und die Labore und Gesundheitsämter sind an ihre derzeitigen Kapazitätsgrenzen gekommen. Es gilt, was wir immer vorangestellt haben: Wir wollen nur freie Testkapazitäten nutzen und alle Beteiligten motivieren, Kapazitäten zu erhöhen und schnellere und günstigere Testverfahren zu entwickeln."

Das bedeute im Umkehrschluss: Im Stadion An der Alten Försterei werden alle Veranstaltungen bis zum 24. Oktober im Rahmen der bis dahin gültigen Infektionsschutzverordnung unter Einhaltung der darin bislang etablierten Hygienemaßnahmen durchgeführt, heißt es in der Mitteillung. Ab dem 1. September gilt für Freiluftveranstaltungen eine Obergrenze von 5.000 Zuschauern - darunter fallen auch Fußballspiele. Damit ist der Vorstoß Unions aus dem Juli, in einem vollbesetzten Stadion in die Saison zu starten, endgültig vom Tisch.

Sendung: Abenschau, 23.08.2020, 19:30 Uhr

18 Kommentare

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  1. 18.

    Zitat aus dem obigen Text, den Sie offensichtlich nicht gelesen haben: "Die Testungen in der Bevölkerung wurden in den letzten Tagen um fast 300.000 pro Woche erweitert und die Labore und Gesundheitsämter sind an ihre derzeitigen Kapazitätsgrenzen gekommen. Es gilt, was wir immer vorangestellt haben: Wir wollen nur freie Testkapazitäten nutzen . . ." so Dirk Zingler.

  2. 17.

    Union spinnt doch. Die Labore sind voll ausgelastet

  3. 16.

    Ha ha - das nennt sich Multitasking, Jupp. ;-)

    Selbstverständlich habe ich das Finale verfolgt - und beglückwünsche den FC Bayern München!

  4. 15.

    Dass der Covid-19 Virus bzw. dessen Auswirkungen ein weltbewegendes Thema ist das bis in die kleinsten Zellen der Gesellschaft übergreift, haben Sie aber wahrgenommen, Antje? Also ja, man muss sich permanent mit dem Thema befassen.

    Und Ihr Vorwurf, der FCU hätte das Spiel gegen den FC Bayern "ohne Rücksicht auf Verluste durchzuboxen" versucht, ist unzutreffend. Bis zur abschlägigen Entscheidung des Gesundheitsamtes, dem zuvor ein Konzept des FCU zur Durchführung vorlag, welches nicht ad hoc abgelehnt wurde, ist der Verein selbstverständlich davon ausgegangen, das Spiel würde vor Publikum stattfinden. Ihre Aussage beruht offenbar auf wenig Kenntnis der damals in engem zeitlichen Rahmen abgelaufenen Vorgänge.

  5. 14.

    Also, wer gestern um ca. 21 Uhr hier kommentiert und behauptet, er interessiere sich für Fußball ist eh unglaubwürdig. ;-)

  6. 13.

    Union und Corona, die wievielte? Ein Verein, der sein Spiel gegen Bayern ohne Rücksicht auf Verluste durchzuboxen versuchte, ist bei diesem Thema kaum noch ernstzunehmen.

  7. 12.

    Wie fast alle hier sagen, Union ist gescheitert. Zum Glück.

  8. 10.

    Auch wenn die Vereine diese Tests selber bezahlen, so werden die Kapazitäten wohl woanders dringender gebraucht.
    Viele Menschen, die sich testen lassen wollen werden abgewiesen weil sie kein Fieber haben und für den Spaß soll präventiv getestet werden.

  9. 9.

    Das hat doch garnichts mit der Ablehnung des Vereins zu tun.
    Es sind leider zwingende Notwendigkeiten..

  10. 8.

    Dieser Verein nimmt sich einfach zu wichtig

  11. 7.

    Das war leider tatsächlich zu beobachten, dass einfache Schutzmaßnahmen von vielen missachtet wurden. Auch dieses Konzept hier ist nicht durchdacht, es diskriminert in erster Linie diejenigen, die krank sind und wiegt alle anderen in falscher Sicherheit. Der Test aller Zuschauenden wird jeweils ja nicht am Vortag stattfinden, nehme ich an. Man erhöht den Druck auf die ohnehin ausgelasteten Gesundheitsämter und Labore. Warum, weil man nicht einsehen kann oder will, dass Massenveranstaltungen bis auf unbestimmte Zeit nicht stattfinden können? Man spielt mit Risiko und dem Prinzip Hoffnung. Hoffnung ist aber kein Konzept.

    Ich schlage dem gesamten internationalen Fußball vor, mal ganz demütig die Koffer zu packen und anderer Arbeit nachzugehen. Die Geldverschlingenden im europäischen Fußball sind überdies in erster Linie die Spielenden. Da wären mal radikale Konzepte zu Änderungen angebracht. Von Black Rock zum Jobcenter, das wäre bodenständig, Union!

  12. 6.

    Erfrischende Meinungen der Experten in der Kommentarspalte hier. Warum sollte man sich auch mit dem Thema an sich befassen oder seiner Abneigung gegenüber dem Verein Einhalt gebieten? Das wäre ja nicht Internet-like.

    Fest steht, dass an dem Konzept weiter gearbeitet wird und der Testlauf nicht "gestorben" ist, sondern lediglich verschoben wurde. Steht auch so im Text.

  13. 5.

    Bei allen Spielen im Fernsehen vorPublikom war ersichtlich, dass trotz Ermahnungen, in keiner der Veranstaltungen von den Zuschauern die Abstandsregelungen eingehalten wurden.

  14. 4.

    Große Sprüche und jetzt macht man einen Rückzieher ... Naja, Hauptsache man war erstmal im Gespräch und konnte sich wieder einmal als der angeblich „andere“ Fußballverein darstellen. Traurig, das einige und auch die eigenen Fans immer auf diese Masche hereinfallen.

  15. 3.

    Union mit seinen vermeintlichen "Konzepten" nervt einfach nur noch. Bei denen geht es ständig nur um irgendwelche Marketinggags und nur ganz selten um Fußball.

  16. 2.

    Die Nachricht, dass der Verein mit seinem "revolutionären" Konzept gescheitert ist, ist aber ganz schön blumig verpackt. Hat den Charakter einer Pressemitteilung.

  17. 1.

    Viel Text dafür, dass der Antrag Unions abgelehnt wurde.

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