Erst ab dem 25. Oktober - Union Berlin verschiebt Testlauf mit Präventivtests

Der 1. FC Union wird zum Saisonstart vor maximal 5.000 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei spielen. Das Vorhaben, durch Vorabtests die Abstandsregeln zu ersetzen, wurde nun verschoben. Der für September geplante Testlauf ist nun für Oktober angesetzt.
Der 1. FC Union hat sein Vorhaben, am 5. September bei einem Testspiel sein Hygienekonzept zur Zulassung von Zuschauern im Stadion an Der Alten Försterei zu testen, verschoben. Wie der Verein am Sonntag auf seiner Homepage mitteilte, habe man nach Gesprächen mit dem Bezirk Treptow-Köpenick und dem Berliner Senat beschlossen, den Testlauf, bei dem sogenannte Präventivtests statt der zur Zeit geltenden Abstandsregeln zum Einsatz kommen sollen, neu auf den 25. Oktober zu datieren. Das Testspiel in Köpenick hätte vor 3.000 Zuschauern stattfinden sollen.
In welchem Rahmen nun am 25. Oktober der Testlauf nun stattfinden wird und vor wie vielen Zuschauern, stehe noch nicht fest, bestätige Union-Pressesprecher Christian Arbeit dem rbb auf Nachfrage.
Testungen enorm gestiegen
Unions Plan für Fußballspiele vor Zuschauern lautet wie folgt: Ein Präventivtest aller Veranstaltungsteilnehmer soll die aktuell geltende Abstandsregel ersetzen. Dem Konzept zufolge wird der Ticketkauf mit der verbindlichen Buchung eines Tests verbunden und das Ergebnis dieses Tests schließlich mit dem personalisierten Ticket digital verknüpft. Die Eintrittskarte wird demnach nur für den Besuch des Spiels freigeschaltet, wenn ein negatives Ergebnis vorliegt. Bei einem positiven Befund würde das Ticket folglich gesperrt, das Gesundheitsamt informiert und der Einlass verweigert werden. Die Kosten für die Tests trägt Union, die Tests selbst sollen in dezentralen Stellen durchgeführt werden, die der Verein eigens einrichten lässt.
Bis zum 24. Oktober ist die aktuelle Infektionsschutzverordnung noch gültig, anschließend hofft Union darauf, dass die vom Verein vorgeschlagenen Maßnahmen in die neue Hygieneregel aufgenommen werden."Unsere Leitidee und unsere Prozesslinie sind auf großes Interesse gestoßen und wurde von vielen als ergänzende Maßnahme für heute noch nicht wieder durchführbare Veranstaltungen begrüßt", erklärte Union-Präsident Zingler. Dass es zu diesem Konzept viele Fragen gegeben hat, habe den Verein nicht überrascht. Der Verein werde nun die Behörden unterstützen und alles daransetzen, dass Präventivtests vom Senat in den Katalog der Hygienemaßnahmen ab dem 25. Oktober aufgenommen werden.
"Nur freie Testkapazitäten nutzen"
Das in den vergangenen Wochen enorm gestiegene Testaufkommen verhindere momentan ein schnelleres Handeln. Darauf wolle man Rücksicht nehmen. "Gleichzeitig tragen wir der aktuellen Entwicklung Rechnung", so Zingler weiter. "Die Testungen in der Bevölkerung wurden in den letzten Tagen um fast 300.000 pro Woche erweitert und die Labore und Gesundheitsämter sind an ihre derzeitigen Kapazitätsgrenzen gekommen. Es gilt, was wir immer vorangestellt haben: Wir wollen nur freie Testkapazitäten nutzen und alle Beteiligten motivieren, Kapazitäten zu erhöhen und schnellere und günstigere Testverfahren zu entwickeln."
Das bedeute im Umkehrschluss: Im Stadion An der Alten Försterei werden alle Veranstaltungen bis zum 24. Oktober im Rahmen der bis dahin gültigen Infektionsschutzverordnung unter Einhaltung der darin bislang etablierten Hygienemaßnahmen durchgeführt, heißt es in der Mitteillung. Ab dem 1. September gilt für Freiluftveranstaltungen eine Obergrenze von 5.000 Zuschauern - darunter fallen auch Fußballspiele. Damit ist der Vorstoß Unions aus dem Juli, in einem vollbesetzten Stadion in die Saison zu starten, endgültig vom Tisch.
Sendung: Abenschau, 23.08.2020, 19:30 Uhr