Alba Berlin | Neue Direktorin für Kommunikation und Kultur - Die Vermittlerin

So 11.04.21 | 15:03 Uhr
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Rabea Weihser Direktorin für Kommunikation und Kultur bei Alba Berlin (Quelle: Imago Images / camera4+ / Tilo Wiedensohler)
Bild: Imago Images / camera4+ / Tilo Wiedensohler

Alba Berlin will als Basketballclub neue Wege gehen. Berlins Basketballbundesligist möchte seine Philosophie stärker nach außen tragen und mit der Stadt verschmelzen. Dafür gibt es mit Rabea Weihser eine neue Direktorin für Kommunikation und Kultur. Von Lynn Kraemer

Einen neuen Job zu beginnen, während das gesamte Team im Home-Office sitzt, ist nicht einfach. Einen neuen Job zu beginnen, den es vorher so noch nicht gab, macht es nicht leichter. Vor dieser Herausforderung steht Rabea Weihser. Die 39-Jährige ist seit Anfang April Direktorin für Kommunikation und Kultur bei Alba Berlin. Ihre neuen Kolleginnen und Kollegen lernt sie in Videoanrufen und bei coronakonformen Spaziergängen kennen.

Kultur und Basketball

An einem wolkenbedeckten Samstag spaziert sie mit ihrem Arbeitskollegen Louis Richter an der East Side Gallery entlang. Dort sind Kultur, Stadtgeschichte und Basketball nur wenige Meter voneinander entfernt. Die Arena der Albatrosse taucht auf dem Weg zwischendurch hinter den Bürogebäuden auf. Für die ehemalige Kulturjournalistin passen Basketball und Kultur gut zusammen: "Ich glaube, es gibt keinen Sport, der so popkulturell aufgeladen ist, wie Basketball und es gibt keine Stadt, die wiederum so popkulturell geprägt ist, wie Berlin." Das wohl beste Lokalbeispiel für Basketball und Kunst ist Teamkapitän Niels Giffey, der von seiner Heimatstadt inspiriert auch mal zur Spraydose greift [www.albaberlin.de].

Mit Weihsers Stelle will Alba Berlin neue Wege gehen. Einen Kommunikationsdirektor gab es zwar vorher schon, aber keinen Fokus auf Kultur. Rabea Weihsers Aufgabe ist es, die verschiedenen Seiten des Vereins noch bekannter zu machen. Neben den sportlichen Erfolgen machte der mitgliedsstärkste Basketballverein Deutschlands im letzten Jahr beispielsweise auch mit seinem digitalen Sportunterricht auf sich aufmerksam. Inzwischen wird das Projekt staatlich gefördert. Mit verschiedenen Berliner Kulturinstitutionen gibt es Kooperationen. "Ich glaube, sie wird das sehr gut machen. Ich glaube, dass da etwas zusammenkommt, das wirklich gut passt", sagt Arbeitskollege Louis Richter, der im Presseteam für die Männer-Profimannschaft und den Jugendleistungssport zuständig ist.

Die Vermittlerin

Rabea Weihser hat zwar vorher als Kulturjournalistin gearbeitet, ist dem Basketball und Alba Berlin aber nicht fremd. Vor Kurzem konnte sie das erste Mal ein Geisterspiel direkt vom Spielfeldrand in der Halle verfolgen. "Das war sehr bewegend für mich", sagt sie und beginnt zu strahlen. Als Basketballfan kennt sie die Halle im Normalbetrieb und hat die aktuelle Saison vor dem Fernseher verfolgt. "Es macht mir wahnsinnigen Spaß, bei den Spielen zuzugucken", sagt Weihser und fügt hinzu: "Gleichzeitig ist dieser Verein ein Hort von Menschen, mit deren Philosophie und Idealismus ich mich sofort anfreunden konnte."

Zu ihrem alten Job sieht sie einige Parallelen: "Man ist Vermittlerin einer Sache, die ganz eigene Regeln aufgebaut hat, ein eigenes System hat, eine eigene Ästhetik, einen eigenen Menschenschlag hervorgebracht hat." Als Direktorin für Kommunikation und Kultur wolle sie die kulturelle Identität des Vereins noch stärker sichtbar machen.

Empowerment

Das Motto der Albatrosse ist "Mit Leib und Seele". Diese kulturelle Identität ziehe sich wie ein roter Faden durch alle Aktivitäten "und strahlt vom Spitzensport, von der Philosophie des Trainerteams um Aíto aus in alle Bereiche", erklärt Rabea Weihser. Es gehe darum, über sich hinauszuwachsen und dann der Gemeinschaft etwas zurückzugeben: "Im Grunde ist das eine Kultur des Empowerments. Und die für Alba intern zu stärken, aber auch nach außen stärker sichtbar zu machen, wird meine Aufgabe sein."

Bisher gibt es noch keinen anderen Verein in der BBL, der eine Kulturbeauftragte hat. Für Louis Richter ist das aber kein Grund, warum es die Stelle bei Alba Berlin nicht geben sollte: "Sowohl Rabea als auch Alba, sind eine Person und ein Unternehmen, die sehr progressiv denken, in dem was sie tun." Bei der Entwicklung von neuen Ideen sei es egal, ob das ein anderer Sportverein machen würde oder nicht. "Man guckt, dass das zu Alba passt und orientiert sich daran, was man selbst machen will", sagt er.

Das erste größere Projekt für Rabea Weihser ist die Arbeit rund um das TOP FOUR am 17. und 18. April in München. Dort hat Alba Berlin die Chance, den BBL-Pokal zu gewinnen. Bei den anderen geplanten Projekten bleibt sie erstmal vage. Wenn es kein Vorbild für den eigenen Job gibt, ist alles, was kommt, auch eine Überraschung.

Sendung: rbb UM6, 13.02.2021, 18 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Wenn PR versagt....

    ...täte Hertha sicher auch gut..

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