32:34-Niederlage - Füchse Berlin scheiden nach großem Kampf im Pokal in Flensburg aus

Mi 19.10.22 | 20:20 Uhr
Emil Manfeldt Jakobsen beim Siebenmeter gegen Dejan Milosavljev (Quelle: IMAGO / Holsteinoffice)
Video: rbb24 | 19.10.2022 | Torsten Michels | Bild: IMAGO / Holsteinoffice

Bitterer Pokal-Abend für die Füchse: In der zweiten Runde verloren sie in Flensburg mit 32:34. In einem engen Spiel handelten sich die Berliner kurz nach der Pause einen Fünf-Tore-Rückstand ein - und schafften trotz großer Moral nicht mehr die Wende.

Hängende Köpfe bei den Füchsen Berlin nach dem Pokal-Aus: In einem packenden Spitzenspiel unterlag das Team von Trainer Jaron Siewert am Mittwoch in der zweiten Runde bei der SG Flensburg-Handewitt mit 32:34 (14:16). Es war die erste Niederlage überhaupt in dieser Saison für die Hauptstadt-Handballer nach sechs Siegen und einem Remis in der Liga. Für die Füchse war Paul Drux mit sieben Treffern der beste Werfer, Flensburgs Emil Jakobsen erzielte zehn Tore.

Ohne Gidsel, aber mit gutem Start

Der überragende Mann der bisherigen Saison war nur als Zuschauer in den hohen Norden gereist: Mathias Gidsel - als Neuzugang direkt der Lenker des Füchse-Spiels - fehlt den Berlinern zehn Wochen lang wegen einer Handverletzung. Von der Tribüne aus sah der bandagierte Superstar, wie sein Team dennoch gut in die Partie kam. Mit dabei war überraschend der zuletzt ebenfalls angeschlagenen Fabian Wiede.

Nach acht Minuten war es Paul Drux, der aus dem Rückraum zur ersten Zwei-Tore-Führung für die Füchse traf (4:2). An dieser hatte auch Keeper Dejan Milosavljev entscheidenden Anteil, der gleich zu Beginn mehrere starke Paraden zeigte: Nach zehn Minuten waren es bereits fünf - darunter ein gehaltener Siebenmeter. Abschütteln ließen sich die Hausherren aber nicht. Im Gegenteil: Nach 14 Minuten traf Johan Hansen zum 7:7.

Duell auf Augenhöhe

Wiede war zu dem Zeitpunkt nicht mehr dabei. Unmittelbar nach einer Wurfaktion musste der 28-Jährige vom Feld. Die Hüfte schmerzte und zunächst schien es so, als sei die Partie für ihn beendet. Dem Spiel der Berliner fehlte Ruhe und Struktur ihres Leistungsträgers. Das 10:9 durch Magnus Röd (19.) bedeutete die erste Führung der Flensburger seit dem 1:0. Wiede kam danach doch zurück, der Rückstand blieb. Das lag nicht an Milosavljev, der weiter hielt und hielt, sondern am stockenden Offensivspiel mit zu wenig Kreativität und zu vielen schwachen Würfen.

Insgesamt war die Partie in dieser Phase spielerisch zerfahren, dafür aber umso intensiver und emotionaler: Füchse-Linksaußen Milos Vujovic geriet heftig mit Hansen aneinander und musste - wegen eines Foulspiels vorab - gleich für zwei mal zwei Minuten Minuten auf die Bank. In Überzahl traf Emil Jakobsen zwei Sekunden vor dem Ende der ersten Hälfte zur 16:14-Pausenführung für die Gastgeber.

Füchse kommen schlecht aus der Pause

Und die Füchse starteten schwach in den zweiten Durchgang. Nun kamen Unterzahl und Ungenauigkeiten zusammen und durch zwei weitere Treffer von Jakobsen lagen die Berliner schnell mit vier Toren zurück (14:18). Eine brenzlige Phase, in der selbst den so starken Milosavljev Pech ereilte: Bei einem Siebenmeter von Jakobsen war er zwar mit der Hand am Ball und dennoch fand dieser abgefälscht noch so gerade den Weg ins Toreck (15:20/35.).

Das Team von Jaron Siewert fing sich aber wieder. Zumindest zwischenzeitlich. Max Beneke, Jacob Holm, Marko Kopljar und Hans Lindberg brachten die Füchse mit einem 4:0-Lauf im Eiltempo wieder auf 20:21 heran (40.). Das Comeback blieb jedoch ohne Krönung - in dieser Phase und auch im gesamten Spiel. Denn in der Folge legte Flensburg wieder zu und zog - immer wenn die Berliner leichte Hoffnung schöpften - prompt auf drei, vier Tore davon.

Die Füchse wurden zusehends müder und gaben dennoch nicht auf. Wieder und wieder stemmten sie sich gegen die Rückstände. So auch in der Schlussphase. Da musste Jakobsen nach einem harten Foul für zwei Minuten vom Feld und Drux und Holm aus dem Rückraum brachten die Berliner noch einmal auf ein Tor heran (30:31/56.). Doch auch diese letzte kleine Aufholjagd brachte nicht mehr die Wende. Jakobsen krönte seine starke Leistung und erzielte mit seinem zehnten Treffer in der Schlussekunde den 34:32-Endstand für jubelnde Flensburger.

Sendung: rbb24, 19.10.2022, 21:45 Uhr

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