Basketball - Albas Frauen-Team will mit Kontinuität und neuer Qualität weiter wachsen

Mi 27.09.23 | 11:42 Uhr | Von Lukas Witte
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Die Frauen von Alba Berlin bedanken sich beim Saisonabschluss in der Sömmeringhalle bei den Zuschauern (imago images/Contrast)
Video: rbb24 | 29.09.2023 | Sebastian Meyer | Bild: imago images/Contrast

Nach der sensationellen ersten Saison in der Basketball-Bundesliga soll das Frauen-Team bei Alba Berlin weiter wachsen. Dabei setzt man ganz nach der Vereinsphilosophie auf Kontinuität - und die Qualität zweier Neuzugänge. Von Lukas Witte

"Ab Mitte der Saison waren wir einfach nur in einem Rausch", erinnert sich Ireti Amojo. Für die Alba-Frauen und ihre Strategische Koordinatorin war die erste Basketball-Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte wie ein Traum. Als Aufsteigerinnen überraschten sie die gesamte Liga, erreichten sensationell das Halbfinale und belegten am Ende den vierten Platz. "Das hat uns durch den Sommer getragen und total positiv darauf gestimmt, was noch kommen wird", sagt Amojo.

Auch die Frauen handeln nach der Alba-Philosophie

Die Vorfreude auf den Saison-Start am kommenden Samstag in Saarlouis (19 Uhr) ist dementsprechend riesig. Vor allem weil das Erfolgs-Team der vergangenen Saison fast vollständig zusammen geblieben ist. "Wir haben nur zwei Neuverpflichtungen und eine neue Jugendspielerin, aber der Kader ist nahezu der gleiche", erklärt Amojo.

Dieses Vorgehen entspricht ganz der Vereinsphilosophie, die bei Alba auch bei den Männern gelebt wird. Auch wenn es bei denen in diesem Sommer einen größeren Umbruch gab, setzt man im Verein grundsätzlich immer auf Konstanz. "Das Ziel ist es, Spieler wie Spielerinnen immer für mehrere Jahre zu verpflichten, um das Programm nachhaltig aufzubauen. Genau die gleiche Strategie verfolgen wir bei den Frauen – und man sieht das Resultat", sagt die Koordinatorin.

Nationalspielerinnen bringen neue Qualität in den Kader

Und so stehen Leistungsträgerinnen wie Deeshyra Thomas, Laina Snyder und Kapitänin Lena Gohlisch auch in der neuen Saison wieder für Alba auf dem Parkett. Durch die beiden Neuzugänge ist die Qualität des Kaders allerdings auch noch einmal ordentlich gewachsen. Mit Theresa Simon und Marie Berthold konnte Alba zwei Nationalspielerinnen vom BC Marburg nach Berlin holen.

"Die beiden bringen Erfahrung und Körperlichkeit mit und können uns so helfen, unsere Stärken als Mannschaft weiter zu verbessern", freut sich Trainer Cristo Cabrera. "Ich bin sehr gespannt auf die beiden, weil sie im vergangenen Jahr sehr starke Leistungen gezeigt haben. Jetzt wollen wir mit ihnen beweisen, dass wir ein starkes Team sind", schwärmt auch Sportdirektor Himar Ojeda.

Man merkt, was für ein Interesse und Aufmerksamkeit hier für den Frauen-Basketball geweckt wurde. Das ist total schön zu sehen.

Nationalspielerin Theresa Simon über ihre neue Basketball-Heimat Berlin

Berthold und Simon sind ein eingespieltes Duo. Bereits in Marburg lebten sie zusammen in einer WG und auch in Berlin haben sie nun eine gemeinsame Wohnung in Mitte bezogen. Nun müssen sie sich möglichst schnell in ihr neues Team eingliedern. "Wir wurden von der Mannschaft super aufgenommen und die Stadt ist wahnsinnig. Hier ist immer was los. Das ist mal etwas ganz anderes für mich und macht Spaß", erzählt Berthold. "Man merkt, was für ein Interesse und Aufmerksamkeit hier für den Frauen-Basketball geweckt wurde. Das ist total schön zu sehen", ergänzt Simon.

Frauenbasketball soll in Berlin weiter wachsen

Die erfolgreiche vergangene Saison hat in der Hauptstadt eine kleine Euphorie für den Frauen-Basketball ausgelöst. Tausende Zuschauer kamen in die Sömmeringhalle, um Alba spielen zu sehen. Und genau so soll es nun weiter gehen. "Wir haben im letzten Jahr unvergessliche Momente mit vielen Fans erlebt. Und das wollen wir ausbauen und noch größer machen. Eines unserer Hauptziele ist es, den Frauen-Basketball zum Wachsen zu bringen und noch professioneller zu machen", erklärt Ojeda.

Ein weiterer Schritt hin zu diesem Wachstum und der Professionalisierung ist die Schaffung einer neuen Position im Umfeld des Frauen-Teams. Nationalmannschafts-Kapitänin Svenja Brunckhorst wird ab dieser Saison nach und nach in die Rolle als Managerin für Mädchen- und Frauen-Basketball installiert. Noch wird die 31-Jährige zeitgleich im 3x3-Basketball für den Deutschen Basketball-Bund (DBB) auflaufen, ab der Saison 2024/25 soll sie den Posten bei Alba dann in Vollzeit übernehmen.

"Von Svenja erhoffen wir uns, das Basketballprogramm abseits des Spielfeldes strukturell stärker und besser aufzubauen. Svenja ist total gut vernetzt im deutschen Frauenbasketball, sie kennt alle Vereine und Leute hinter den Kulissen, zudem hat sie sehr viel Basketball-Wissen", erklärt Koordinatorin Amojo.

"Wir sind bereit, es noch besser als im letzten Jahr zu machen"

Alba Berlin hat sich also bestens aufgestellt, um sich in den kommenden Jahren an der Spitze zu etablieren und den Frauen-Basketball in der Hauptstadt immer weiter wachsen zu lassen. Nach der Vereinsphilosophie möchte man dabei jedes Jahr ein Stückchen besser werden als im Jahr zuvor. Ein nicht ganz leichtes Ziel für die zweiten Saison in der Bundesliga.

"Das ist natürlich eine große Herausforderung, weil wir letztes Jahr mit dem Anspruch in die Saison gegangen sind, den Klassenerhalt zu erreichen. Dann sind wir plötzlich in die Playoffs gekommen und haben sogar Platz vier belegt. Jetzt ist die Erwartungshaltung dementsprechend hoch", sagt Amojo. Sie wolle also keinesfalls das Ziel ausgeben, in der kommenden Spielzeit nun den dritten Platz oder besseres zu erreichen.

Trainer Cabrera zeigt sich hingegen schon etwas selbstbewusster. "Wir sind bereit, es noch besser als im letzten Jahr zu machen. Und da waren wir schon sehr glücklich mit unserer Leistung. Aber man will es immer noch besser machen", sagt er.

Sendung: rbb24, 29.09.2023, 18 Uhr

Beitrag von Lukas Witte

1 Kommentar

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  1. 1.

    Super wäre vielleicht wieder ein Doppelheimspiel Frauen und Männer in der großen Arena am Ostbahnhof

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