Regionalliga Nordost - BFC Dynamo patzt in Babelsberg und verpasst Sprung an Tabellenspitze

Sa 02.03.24 | 16:36 Uhr | Von Patrick Richter
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BFC-Kapitän Chris Reher am Ball (imago images/Picture Point)
Video: rbb24 UM6 | 02.03.2024 | Torsten Michels | Bild: imago images/Picture Point

Der BFC Dynamo hat im Meisterschaftskampf der Regionalliga Nordost Punkte liegen lassen. In Babelsberg mussten sich die Berliner am Samstag mit einem 1:1-Remis begnügen und verpassten damit den Sprung an die Tabellenspitze. Von Patrick Richter

Der SV Babelsberg 03 hat den Aufstiegshoffnungen des Fußball-Regionalligisten BFC Dynamo einen herben Dämpfer verpasst. Durch ein 1:1-Unentschieden am Samstag in Babelsberg verpassten es die Berliner, an Spitzenreiter Greifswald vorbeizuziehen, und liegen einen Punkt dahinter auf Rang zwei.

Greifswald könnte am Sonntag mit einem Heimsieg gegen den FSV Luckenwalde den Vorsprung wieder auf vier Punkte vergrößern, hat dann allerdings wieder eine Partie mehr auf dem Konto. Für den BFC steht am 23. März noch das Nachholspiel gegen die VSG Altglienicke auf dem Spielplan.

Beim 1:1-Remis gegen den BFC Dynamo brachte ein direkter Freistoß von Tahsin Cakmak in der 89. Minute die Babelsberger in Führung. BFC-Spieler Chris Reher sorgte in der 90.+13 Minute noch für den späten Ausgleichstreffer. Die Mannschaft von BFC-Trainer Dirk Kunert bleibt damit im zehnten Spiel in Folge ohne Niederlage. Der BFC vergab mehrere Großchancen und schwächte sich am Ende durch eine Spielunterbrechung selbst.

Starker Start des BFC

Die Zuschauer im Karl-Liebknecht-Stadion sahen einen guten Auftakt des BFC Dynamo. Schon in der ersten Minute kam Tobias Stockinger rechts im Strafraum frei an den Ball. Seine Hereingabe konnte allerdings von der Defensive der Babelsberger geklärt werden. Doch auch die Heimmannschaft startete mit ordentlich Schwung. Matthias Steinborn gab einen ersten Warnschuss auf das Tor des BFC ab (3.).

Nach sechs Minuten dann die Riesenchance für den BFC Dynamo zur Führung: Nach einem kapitalen Fehler von Cakmak im Aufbau kam Patrick Sussek frei vor dem Tor zum Abschluss. Torhüter Luis Klatte konnte den Schuss im letzten Moment allerdings noch blocken (6.).

Mitte der ersten Halbzeit entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel zwischen beiden Mannschaften. Dem körperlich betonten Duell fehlte die Präzision im letzten Drittel auf beiden Seiten. BFC-Toptorjäger Rufat Dadashov und Babelsberg-Stürmer Daniel Frahn wurden immer wieder gesucht, allerdings fehlte bei ihren Abschlüssen immer wieder die Genauigkeit, was beide Torhüter nicht vor große Probleme stellte.

Es dauerte bis zur 39. Minute, bis die Mannschaft von BFC-Trainer Dirk Kunert zu seiner nächsten Topchance kam. Dadashov zog aus der zweiten Reihe einfach mal per Volley ab und knallte den Ball an die Latte.

Böllerwürfe führen zu Spielunterbrechung

Ohne Wechsel starteten beide Teams in die zweite Halbzeit. Nur drei Minuten nach Wiederbeginn der Partie hatte erneut der BFC die Top-Möglichkeit, um in Führung zu gehen: Stockinger ging nach einem Solo plötzlich allein auf Torhüter Klatte zu, ließ allerdings im Abschluss die nötige Überzeugung vermissen. Auf der Gegenseite konnte BFC-Keeper Leon Bätge einen direkten Eckentreffer der Babelsberger noch gerade so verhindern.

Kurz darauf lag der Ball dann im Tor des BFC Dynamo. Daniel Frahn hatte Bätge allerdings zuvor beim Abstoß behindert, weswegen der Schiedsrichter den Treffer zurecht zurücknahm. Das Aufbauspiel des SV Babelsberg blieb weiterhin die Achillesverse der Mannschaft von Trainer Markus Zschiesche.

Nach einem weiteren haarsträubenden Ballverlust am eigenen Sechzehner kam Sussek nach Vorlage von Dadashov aus wenigen Metern frei zum Abschluss, zielte allerdings genau auf Babelsberg-Torhüter Klatte. Aufgrund der Großchancen wäre die BFC-Führung mittlerweile überfällig gewesen.

In der 64. Minute musste die Partie unterbrochen werden, da aus dem Block der BFC-Fans immer wieder Böller Richtung Spielfeld flogen. Ein Böller explodierte in unmittelbarer Nähe des Linienrichters. Der Schiedsrichter schickte beide Teams in die Kabinen. Nach zehn Minuten konnte die Partie mit erhöhter Polizeipräsenz fortgesetzt werden.

Nach der Pause beruhigte sich die Partie bis zur 89. Minute. Nach einem Angriff der Babelsberger verwandelte Cakmak eine Ecke von der linken Seite traumhaft direkt ins lange Eck. In der Nachspielzeit (90.+13) schaffte der BFC Dynamo dann doch noch den Ausgleich. Verteidiger Chris Reher brachte den Ball aus kurzer Distanz im Netz der Babelsberger unter.

Rostock II überrascht Altglienicke, Hertha II verliert in Jena

Die VSG Altglienicke verlor ebenfalls am Samstag mit 2:3 gegen Schlusslicht Hansa Rostock II. Dabei kürte sich der Rostocker Julian Albrecht mit einem späten Doppelpack zum Matchwinner. Philip Türpitz hatte Altglienicke in der 20. Minute in Führung gebracht, Randy Dei glich für die Rostocker aus (55.). Nachdem in der 72. Minute Türpitz die VSG erneut in Front gebracht hatte, drehte Albrecht die Partie kurz vor Spielende (89., 90.+2).

Mit der Niederlage muss Altglienicke voraussichtlich jegliche Resthoffnung begraben, noch einmal an die Spitzenplätze heranzukommen. Mit 37 Punkten liegt die VSG schon elf Punkte hinter Tabellenführer Greifswald.

Die U23 von Hertha BSC konnte trotz eines starken Kampfs bei Carl Zeiss Jena keine Punkte mit nach Berlin holen. Hertha-Innenverteidiger Tim Hoffmann brachte seine Mannschaft durch ein Eigentor nach einer Ecke in Rückstand. Noch vor der Pause konnte sich die zweite Mannschaft von Hertha für den großen Aufwand belohnen. Einen abgeblockten Schuss von Nader El-Jindaoui vollendete Gustav Christensen zum Ausgleich (45.).

In der zweiten Halbzeit traf Joel Richter für Jena (62.), ehe sich Hertha durch eine Gelb-Rote Karte von Tony Rölke selbst dezimierte (73.). Jena-Stürmer Cemal Sezer setzte mit seinem verwandelten Foulelfmeter zum 3:1 den Schlusspunkt.

Sendung: rbb24, 02.03.2024, 21:45 Uhr

Beitrag von Patrick Richter

11 Kommentare

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  1. 11.

    Schon den antisemitischen, homophoben Mist vergessen, der aus der Zwickauer Kurve kam?

  2. 10.

    Also ich war im Stadion und habe nur Böller aus dem Fanlager Hohenschönhausen wahrgenommen.

  3. 9.

    Ist doch absolut egal,wer welchen Böller zuerst geworfen hat,Fakt ist,dieser Blödsinn nervt einfach nur.

  4. 8.

    Der NOFV sollte hier mal gegen den BFC durchgreifen. Wie schon in Cottbus wurde das Spiel, in einer für den BFC kritischem Phase, durch Böllerri unterbrochen. Nutznießer: nur die Verursacher. Das ist Dreck.,

  5. 6.

    Jaja, die bösen BFC- Fans ... Schon den Platzsturm der Babelsberger gg. Zwickau beim letzten Heimspiel vergessen ? Die Böller heute kamen nicht nur aus dem Gästeblock !

  6. 5.

    Die Massen an Bfc Böllern zählen nicht, weil auch Babelsberg ein paar geworfen haben soll? Logik?

  7. 4.

    Aus einem Spielbericht:
    "Allerdings musste die Partie in der zweiten Halbzeit eine längere Zeit aufgrund von Pyrotechnik der Fans unterbrochen werden."
    Der Böller der kurz vor der Unterbrechung geworfen wurde, kam eher aus dem Babelsberger Block. Es wurde von beiden Seiten geworfen. Das soll keinen Werfer entschuldigen, aber bei der Wahrheit sollte man schon bleiben.

  8. 3.

    "da aus dem Block der BFC-Fans immer wieder Böller Richtung Spielfeld flogen" das ist schlichtweg gelogen !!!!
    Es wurden auch Böller von Babelsberg geworfen.

  9. 2.

    Als Wiederholungstäter in knapp 3 Monaten dürfte der NOFV den BFC diesmal ordentlich zur Kasse bitten. Zudem diesmal ein Vertreter des Schiedsrichtergespanns mittelbar betroffen war.
    Zudem steht ggf eine Bewährung für den Rest der Saison in Aussicht.
    Mal schauen, ob man diesmal was zu der verhängten Strafe hört.
    Das war ja nach denselben Problemen mit dem BFC-Anhang im November 2023 leider nicht der Fall. Man könnte fast annehmen, da hätte es keine Strafe gegeben...
    Dürfte bezüglich des vehementen Rufs vom BFC nach politischer Unterstützung beim Bau eines Drittligatauglichen Stadions ein Bärendienst gewesen sein.

  10. 1.

    Sehr gut gemacht Babelsberg! Es wird auch keine Konsequenzen für die betreffenden Spieler geben, die Zeiten sind zum Glück vorbei. Aber das Verhalten der BFC Fans wird scheinbar seit deutlich mehr als 40 Jahren nicht besser.

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