Vor dem Bundesliga-Wiederbeginn - Bei Union bleiben ein paar Fragezeichen

Do 07.05.20 | 18:28 Uhr
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Union-Präsident Dirk Zingler (Quelle: imago images / Bernd König)
Audio: Inforadio | 07.05.2020 | Jakob Rüger | Bild: imago images / Bernd König

Der 1. FC Union startet am übernächsten Sonntag mit einem Heimspiel gegen den FC Bayern wieder in die Bundesliga. Die geforderte einwöchige Quarantäne verbringen sie im Trainingslager in Niedersachsen. Hinter einem Spieler steht noch ein Fragezeichen.

Hygienekonzept, Abstandsvorschriften, Quarantäne für die ganze Mannschaft vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs: Die Bundesliga betreibt großen Aufwand, um die verbleibenden neun Spieltage noch über die Bühne zu bringen. Es werden Tage und Wochen, in denen das Regelstudium der Hygienevorschriften vermutlich länger dauern wird, als die taktischen Anweisungen in der Kabine.

Und auch Unions Präsident Dirk Zingler kommt um die vielen besonderen Maßnahmen rund um die Geisterspieltage nicht herum. "Ich weiß gar nicht, wo ich hin darf", sagt er während einer Presserunde am Donnerstagnachmittag auf die Frage, wo er sich im Stadion überhaupt aufhalten dürfe und blickt dabei leicht fragend zu Pressesprecher Christian Arbeit.

"Vielleicht werden wir das ein oder andere kuriose Ergebnis sehen"

Vieles ist neu in diesen Tagen, in denen doch eines wieder beim Alten ist: Bald wird wieder Bundesliga-Fußball gespielt. "Natürlich bin ich dankbar, dass wir die Möglichkeit haben, unseren Spielbetrieb wieder aufzunehmen", freut sich der 55-Jährige.  

Schon am kommenden Sonntag, also in etwas mehr als einer Woche, steht für die Köpenicker das erste Spiel seit rund zehn Wochen an. Um 18.30 Uhr kommt dann der FC Bayern München ins Stadion An der Alten Försterei. Das war es dann aber auch schon. Fans sind wegen des Verbots von Großveranstaltungen nicht erlaubt. Stille statt Partystimmung. "Natürlich ist das eine Wundertüte. Niemand weiß, wie Mannschaften und Spieler mit dieser veränderten Atmosphäre und den Abläufen umgehen", sagt Zingler. "Aber am Ende herrscht Wettbewerbsgleichheit. Alle starten in eine Etappe Bundesliga-Fußball, die es noch nie gab. Deshalb wird es sicherlich spannend werden und vielleicht werden wir auch das ein oder andere kuriose Ergebnis sehen."

Einwöchiges Trainingslager in Niedersachsen

Am Samstag fährt die Mannschaft in ein einwöchiges Trainingslager ins niedersächsische Barsinghausen. Um sich für die ausstehenden neun Spieltage fit zu machen. Aber auch, um die Quarantäne zu erfüllen, die das DFL-Konzept vor dem Wiederbeginn der Bundesliga vorsieht.

"Die Umsetzung des Konzepts ist eine Herausforderung, weil da unheimlich viel Disziplin von Nöten ist", findet der Union-Präsident. Man werde darauf achten müssen, dass kein Spieler nach den ersten Spieltagen zu locker mit den Maßnahmen umgeht. Während der 90 Minuten wird gegrätscht und gefoult werden. Aber was ist, wenn ein Tor fällt? "Wer Körperkontakt bei einer Ecke hat, darf auch Körperkontakt bei einem Tor haben. Zumindest habe ich das Konzept so verstanden", sagt Zingler über den möglichen Torjubel.

Zingler befürchtet keine Fan-Ansammlungen vor dem Stadion

Dass die Freude der Vereine auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nicht von allen geteilt wird, kann er nachvollziehen. "Dass die Menschen unzufrieden sind, wenn es im Kindergarten langsamer geht als im Fußball, das ist doch mehr als verständlich", meint er. Auch aus der Fanszene der Köpenicker hatte es die deutliche Haltung gegen Geisterspiele gegeben. Dass sich deshalb möglicherweise Fans vor dem Stadion versammeln könnten, befürchtet Zingler aber nicht. "Ich glaube nicht, dass es Ansammlungen von Fans im Umfeld der Alten Försterei geben wird. Selbst kritisch zu einer Entscheidung zu stehen bedeutet ja nicht, daraus solche Handlungen abzuleiten", so der 55-Jährige.

Sendung: rbb UM6, 07.05.2020, 18 Uhr

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  1. 1.

    Also, auf nach Köpenick!

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