Olympia-Starter aus der Region - Hinze und Kanuten auf Kurs

Fr 06.08.21 | 17:05 Uhr
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Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke / picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Kirsty Wigglesworth
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Bei manchen Athleten aus Berlin und Brandenburg leben die Medaillenträume bei den Olympischen Spielen in Tokio mehr denn je. Bei anderen wurden sie am Freitag auf dramatische Art und Weise enttäuscht.

Die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu musste bei den Olympischen Spielen in Tokio eine bittere Enttäuschung verkraften. Nach den Disziplinen Schwimmen und Fechten war die Berlinerin mit Platz 1 voll auf Goldkurs. Dann nahm das Drama beim Springreiten seinen Lauf. Nur mit Mühe brachte Schleu das ihr zugeloste Pferd überhaupt auf den Parcours. Dort verweigerte Saint Boy mehrfach. "Weiter, weiter", rief Bundestrainerin Kim Raisner - es nützte nichts. Die Olympia-Vierte von Rio blieb beim Reiten am Freitag ohne Punkte und schloss den Wettkampf nach dem Laser-Run auf dem 31. Platz ab.

Schleu war am Donnerstag mit 29 Siegen in 35 Fecht-Duellen glänzend in den Wettkampf gestartet. "Das hatte ich in meinem Leben noch nie. Heute hat irgendwie alles gepasst", hatte sie im Anschluss in der ARD gesagt. Im Bonusfechten am Freitag verlor sie im Tokyo Stadium ihr Duell gegen die Südkoreanerin Kim Sehee. Zuvor hatte sie beim Schwimmen über 200 m Freistil nach 2:16,99 Minuten als 24. angeschlagen, ihre Führung aber behauptet.

Schlussläuferin Lückenkemper verpasst Medaille mit 4x100-Meter-Staffel

Die Berliner Sprinterin Gina Lückenkemper (SCC Berlin) hat eine Medaille mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel verpasst. Im Finale landete das Quartett um Schlussläuferin Lückenkemper auf dem fünften Platz. Gold sicherte sich Jamaika vor den USA und Großbritannien.

Die DLV-Frauen beendeten das Rennen mit einer Zeit von 42,12 Sekunden - letztendlich fehlten 24 Hundertstel zu Bronze. Beim letzten Wechsel von Tatjana Pinto (Paderborn) auf Lückenkemper verschenkten die Deutschen eine bessere Position. 2016 in Rio war die deutsche Staffel in 42,10 Sekunden Vierte geworden.

Die Kanuten sind auf Kurs

Der Potsdamer Sebastian Brendel hat im Canadier-Einer das Halbfinale erreicht. Allerdings musste der 33-Jährige am Freitag den Umweg über das Viertelfinale nehmen – in seinem Vorlauf über 1.000 m landete er nur auf Platz drei. Mit einem Viertelfinal-Sieg zog Brendel dann aber weiter und wahrte seine Medaillenchance. Conrad Scheibner aus Berlin gelangte dagegen als Vorlauf-Zweiter direkt ins Halbfinale.

Der Kajak-Vierer der Männer um den Potsdamer Routinier Ronald Rauhe paddelte mit olympischer Bestzeit über 500 Meter als Vorlaufsieger souverän ins Halbfinale. Bei den Frauen qualifizierten sich der Kajak-Vierer und der Canadier-Zweier für das Halbfinale.

Hinze will die zweite Medaille

Die Bahnrad-Weltmeisterinnen Emma Hinze aus Cottbus und Lea-Sophie Friedrich (Dassow) sind im olympischen Sprint souverän in das Achtelfinale eingezogen. Das deutsche Silber-Duo aus dem Teamsprint meisterte die ersten zwei Runden ohne den Umweg Hoffnungslauf und sparte damit wertvolle Kräfte. Am Samstag (8.30 Uhr) kämpfen Hinze und Friedrich um den Einzug in die Medaillenrennen im Izu Velodrome.

Die 23-jährige Hinze besiegte zunächst die Südafrikanerin Charlene du Preez und anschließend die Chinesin Bao Shanju problemlos.

Sendung: rbb UM6, 06.08.2021, 18:00 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Tierdressuren haben bei Olympia nichts verloren. Wann wird das endlich abgeschafft?

  2. 8.

    Ein Pferd ist eben kein Sportgerät und wird doch als solches hier genutzt.
    Kandarre im Maul?
    Schon bei der Disziplin des Vielseitigkeitsreitens müsste man sich fragen, was man einem Tier alles zumuten kann. Ins Wasser zu springen, welches hinter einer Hecke versteckt ist und mit dem mehrfachen eigenen Gewicht in unbekannter Tiefe aufkommen?
    Das sollte verboten werden!

  3. 7.

    Es gibt Pferde und Pferde. Mancher Gaul lässt sich von jedem reiten, einige nur von ihrem Lieblingsreiter.
    Wie kann man so ein Pferd nur an den Start bringen? Es muss doch ein Pferd sein, das unter jedem Reiter geht.
    Unglaublich!

  4. 6.

    Wie frustrierend, wenn der Erfolg trotz sehr guter eigener Leistung davon abhängt, ob ein zugelostes Tier gerade mal Lust dazu hat, mitzuspielen … Das muss man schon wollen, oder?

  5. 5.

    Schluss mit der Tierquälerei: Ein Pferd wird zugelost und soll dann funktionieren. Und dann brüllt die Trainerin noch von der Seite, die Reiterin solle mal richtig draufhauen.
    Kein Mitleid von mir.

  6. 4.

    Es passt nicht - und du weisst es... das ist so schade für beide, ich hoffe, Annika Schleu kann das irgendwie verarbeiten - es lag ja nicht wirklich an ihr - und das gute Tier kommt wieder zur Ruhe und kann sich fangen und wieder auf einem Parcours angstfrei starten.... für beide eine richtige Sch... -Situation, und man hat wohl keine Chance, da rauszukommen :-(

    Pferde... :-) ich mag das, dass sie einen eigenen Kopp haben und durchsetzen. Auch, wenn es einfach manchmal überhaupt nicht passt...

  7. 3.

    Das arme Tier.

  8. 2.

    Pferdesport ist Tierquälerei. Ob das Pferd scheut oder nicht.

  9. 1.

    "Die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu liegt bei den Olympischen Spielen in Tokio nach dem Schwimmen vorn."
    Ich habe gerade live das Drama mit dem Pferd gesehen. Als Zuschauer muss ich sagen: sehenswert.

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