Verkehrslandeplatz will durchstarten - Flugplatz Neuhausen lockt mit flottem Internet
Der Flugplatz Neuhausen (Spree-Neiße) hat große Pläne für den Regional-Airport. Eine feste Start- und Landebahn, schnelles Internet und Drohnen sollen den Standort fit machen für die Zukunft.
Der Flugplatz Neuhausen hat eine lange Geschichte. In den 30er Jahren war hier die Luftwaffe stationiert, in den 50er Jahren übernahm die Gesellschaft für Sport und Technik der DDR (GST) das Gelände und baute es als Segelflugplatz aus. Motorflieger und Fallschirmspringer kamen hinzu.
Das ist lange her. Jetzt hat die Flugplatzgesellschaft Visionen für die Zukunft. Geschäftsführer Torsten Schwieg will hier Gewerbe aus der Flugbranche ansiedeln.
Start- und Landebahn wird befestigt
Dreh- und Angelpunkt des Flugplatzes soll eine befestigte Start- und Landebahn sein. Nach ersten Berechnungen könnte sie über fünf Millionen Euro kosten. Die Planungen dafür laufen auf Hochtouren, sagt Schwieg. Er rechnet damit, dass spätestens im zweiten Quartal dieses Jahres eine belastbare Planung fertig ist, die auch die genauen Kosten beziffert.
Eine stabile Piste ist die Voraussetzung dafür, dass in Neuhausen größere Flugzeuge landen können. Der Flughafenchef geht von Maschinen mit einer maximalen Last von ca. neun Tonnen aus. Flugzeuge dieser Größe können bis zu 12 Personen transportieren.
Und fast nebenbei sagt Torsten Schwieg, dass am Flugplatz 10 Gigabit-synchrone Internetanschlüsse möglich gemacht werden sollen. Derart schnelles Internet sei nicht so häufig zu finden, gibt sich der Flughafenchef bescheiden.
Bald auch unbemannte Fluggeräte in Neuhausen?
Zur Zeit wird ein Gutachten erstellt, um herauszufinden, welche Voraussetzungen es braucht, um unbemannte Fluggeräte - Drohnen zum Beispiel - am Flugplatz fliegen zu lassen oder Dienstleistungen in diesem Bereich ansiedeln zu können. Ein Geschäft, dessen Bedeutung immer größer werden wird, ist sich Torsten Schwieg sicher.
Eine Idee soll noch im ersten Halbjahr umgesetzt werden: Kurse für Schüler zum umfassenden Thema Fliegen. Eine Woche lang können Mädchen und Jungen erfahren, wie fliegen funktioniert, wie ein unbemanntes Flugobjekt programmiert werden kann und wie man das sinnvoll steuert.
Mehr Geschäft als Sport
Die Sportfliegerei in Neuhausen nehme nur noch einen geringen Teil ein. Längst sind hier mehr Berufspiloten unterwegs, beschreibt Schwieg die Situation. So ist seit vielen Jahren die Firma AeroHeli International hier angesiedelt. Sie bietet Dienstleistungen europaweit an. Außerdem gebe es eine Tankstelle auf dem Areal, die von denen, die im Luftraum über Neuhausen unterwegs sind, genutzt wird. Darunter der ADAC oder die Polizei.
Schwieg kündigt an, dass sich weitere Unternehmen in Neuhausen ansiedeln werden. Schließlich zeichne sich der Standort durch eine gute Infrastruktur aus. Neuhausen verfügt über einen eigenen kleinen Bahnhof, der nächste Autobahnanschluss ist nicht weit weg. Für viele Interessenten seien das wichtige Kriterien für eine Standortentscheidung.
Zu denen, die kommen wollen, gehört ein Unternehmen, das beispielsweise Vermessungsleistungen anbietet und eigene Flugzeuge hat. Andere, die nach Neuhausen wollen, beschäftigen sich mit dem Handel von Flugzeugteilen und schließlich könnte es auch Ausbildungsmöglichkeiten im luftfahrtaffinen Bereich geben, hofft Schwieg.