Klimaneutrale Energie - In Cottbus wird an der Energieerzeugung der Zukunft geforscht

Mo 17.04.23 | 17:43 Uhr | Von Florian Ludwig
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BTU-Bibliothek
Audio: Antenne Brandenburg | 17.04.2023 | Florian Ludwig | Bild: picture alliance/Andreas Franke

Nach dem Kohleausstieg bis spätestens 2038 will die Lausitz weiterhin Energieregion bleiben. Mit in die Planungen um die Entwicklung erneuerbarer und klimaneutraler Energien eingebunden ist die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Hier wurde am Montag ein neues Energie-Innovationszentrum eingeweiht, unter dessen Dach 40 Kooperationspartner und 14 Fachgebiete gebündelt arbeiten. In sechs speziellen und eigens dafür eingerichteten Laboren soll geforscht werden. Dafür sollen allein in den ersten vier Jahren 28 Millionen Euro Fördergelder vom Bund fließen.

Gesine Grande eröffnet das BTU-Innovationszentrum
BTU-Präsidentin Gesine Grande. | Bild: rbb/Florian Ludwig

Entwicklung in drei Phasen

Mit ihrem Energie-Innovationszentrum denkt die BTU groß. Genau das sei aber die Aufgabe, sagt Johannes Schiffer, einer der Projektleiter. Zum einen gehe es um die Energieerzeugung. "Das andere ist dann, wie die Energie verteilt wird und wie die verschiedenen Energieträger, also Strom, Wärme, Verkehr und Wasserstoff miteinander zusammengebracht werden können." Insgesamt soll letztlich Klimaneutralität sichergestellt werden können.

Die sechs Labore kümmern sich dabei jeweils um spezielle Bereiche, darunter um die Frage, wie erneuerbare Energien effizient ausgebaut werden können oder wie Wasserstoff noch besser hergestellt werden kann. Aber auch um das Thema Cybersicherheit, schließlich sind die Energienetze der Zukunft durchdigitalisiert. Das Ganze steht noch am Anfang, klar, aber es gibt einen ambitionierten Zeitplan. Die erste Phase ist für vier Jahre angelegt, ab dem fünften Jahr "wollen wir stärker in Richtung Prototypenentwicklung gehen und neue Produktfelder erschließen", sagt Schiffer. Ab der dritten Phase wolle man dann in der Lage sein, neue technologische Entwicklungen bis zur Marktreife zu bringen, "idealerweise durch selbsttragende Ausgründungen."

Spätestens dann - ab dem zehnten Jahr - soll sich das Innovationszentrum selbst finanzieren, durch neue Technologien aus der Lausitz - und vor allem auch für die Lausitz. Denn der entscheidende Grund, warum Bund und Land so viel in Cottbus investieren, ist, dass andere Universitäten, die sich auch intensiv mit dem Thema beschäftigen, keinen Strukturwandel vor der Haustür haben.

Das sagt auch Stefan Müller, Abteilungsleiter im Bundesforschungsministerium. Eine Verankerung vor Ort sei wesentlich: "Weil das natürlich eine ganz andere Ausstrahlungswirkung hat, ist das hier in der Region schon ein sehr wichtiges Zentrum und sicherlich auch in der Art einmalig."

Sendung: Antenne Brandenburg, 17.04.2023, 16.42 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Ich hoffe das ist nicht sarkastisch gemeint.

    Warum sollten Anlageführer, Elektriker und Instandhalter nicht Gebäudetechnik, Wasserstoff usw. machen?

    Nach dem Motto "Ich hab immer Kohle ausgebuddelt, ich mach nix anderes"....

  2. 1.

    Da werden sich die Bergleute freuen, haben sie doch nun endlich eine Perspektive.
    Grüße Ralf

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