Geplante Anlage in Jänschwalde (Spree-Neiße) - Leag und Veolia werden doch nicht gemeinsam Müll verbrennen

Di 09.05.23 | 11:25 Uhr
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In der Restabfallbehandlungsanlage in Chemnitz werden am 19.09.2019 aus Hausmüll Ersatzbrennstoffe (EBS) in Form von Pellets hergestellt. Diese werden derzeit per Lkw zum Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in Brandenburg gefahren und dort für die Stromerzeugung mitverbrannt. (Quelle: dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt)
Audio: Antenne Brandenburg | 09.05.2023 | Nachrichten | Bild: dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt

Bei einer geplanten Müllverbrennungsanlage in Jänschwalde (Spree-Neiße) wird der Energiekonzern Leag doch nicht mit dem Abfallentsorgungsunternehmen Veolia zusammenarbeiten. Das teilte die Leag am Montag mit.

Demnach sei die Partnerschaft zur Errichtung der "Energie- und Verwertungsanlage" (EVA) in gegenseitigem Einvernehmen beendet worden, heißt es von der Leag. Laut Mitteilung hätten Veolia und Leag unterschiedliche Einschätzungen zu "konjunkturellen, regulatorischen und energie- und abfallwirtschaftlichen Entwicklungen". Das hänge auch mit den Folgen des Krieges in der Ukraine zusammen.

Leag sucht neue Partner

Die Leag will das Projekt dennoch fortsetzen. Für das Unternehmen beliebe "die energetische Verwertung von Abfällen am Standort Jänschwalde weiterhin eine Säule der langfristigen Standortentwicklung über den Kohleausstieg hinaus", heißt es in der Mitteilung. Der Konzern wolle nun andere Unternehmen aus der Entsorgungsbranche für das Projekt gewinnen und es mit einem oder mehreren Partnern fortsetzen.

Die Müllverbrennungsanlage könnte nach Einschätzung der Leag dann zwischen 2027 und 2028 in Betrieb gehen. Ursprünglich war geplant, dass die Anlage bereits 2026 ihre Arbeit aufnimmt.

Die geplante EVA Jänschwalde soll nach Leag-Angaben Strom und Wärme produzieren. Nach ursprünglichen Planungen sollten jährlich bis zu 480.000 Tonnen aufbereitete Abfälle, sogenannte "Ersatzbrennstoffe", verbrannt werden.

Das brandenburger Landesumweltamt hatte im Frühjahr 2022 die Genehmigung für das Vorhaben erteilt. Umweltverbände protestieren gegen die geplante Anlage. Sie befürchten negative Auswirkungen auf Schutzgebiete und Biotope in der Nähe und kritisieren den CO2-Ausstoß. Die Leag verspricht wiederum das Einhalten der zulässigen Emissionsgrenzwerte.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.05.2023, 6:30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    "„Alles, was uns aus dem Bundeswirtschaftsministerium zum Thema CO2-Steuer erreicht, spricht dagegen“"
    Q: Veolia Pressesprecher
    Und wieder verjagt das (Ent-)Wirtschaftsministerium ein Unternehmen aus Deutschland...auch dies wird nicht das letzte sein.

  2. 3.

    Müllverbrennung.....wie wäre es mit Müllvermeidung? Ach nee, geht ja nicht. Wachstum Wachstum Wachstum. Mit steigender Gier und Ressourcen Verbrauch nimmt der Verstand ab.

  3. 2.

    Müllverbrennung oder Entsorgung. Jede Firma will nur Geld verdienen. Egal wie. Was nicht verbrannt oder umweltgerecht entsorgt wird ist denen auch egal. Hauptsache Kohle machen. Es landet dann in den Entwicklungsländern.

  4. 1.

    Herrlich, daß hier noch Müllverbrennung geschrieben wird, wo es doch sonst Thermische Verwertung von Siedlungsabfall heißt.

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